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Einsamkeit schmerzt und kann krank machen

Einsamkeit tut weh. Sie kann jeden treffen, egal ob jung oder alt, arm oder reich, Mann oder Frau. Mittlerweile bringt die Forschung Einsamkeit in engen Zusammenhang mit Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen und Angststörungen. Was kann man tun, wenn man an Einsamkeitsgefühlen leidet? Woran erkennt man überhaupt, dass man einsam ist? Gibt es einen Unterschied zum Alleinsein? Und wie kann man die Schmerzen, die durch Einsamkeit entstehen, lindern? Darum geht es in diesem Artikel.

Was ist Einsamkeit?

Es gibt einige wenige Menschen, die können der Einsamkeit etwas Gutes abgewinnen. Einsamkeit ist allerdings nicht mit Alleinsein zu verwechseln. Das Alleinsein wählen wir bewusst, während wir Einsamkeit in der Regel als äußerst schmerzhaft empfinden. Einsamkeit ist eines der Gefühle, die wir am schwersten aushalten können. Sie ist eine Sehnsucht nach Verbundenheit – zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst.

Das Gefühl der Einsamkeit empfindet jeder Mensch anders. Einige empfinden sie als tiefe, innere Leere, andere fühlen sich sozial isoliert und nicht liebenswert, als ob sie überflüssig auf dieser Welt seien. Allen gemeinsam ist, dass Einsamkeitsgefühle schmerzlich sind.

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Symptome von Einsamkeit

Einsamkeit tritt auf, wenn man allein, aber auch, wenn man unter Menschen ist. Menschen mit Einsamkeitsgefühlen denken Sätze wie „Wer mag mich schon?“ oder „Keiner liebt mich!“ Das Gefühl von sozialer Isolation, Reizbarkeit und körperliche Symptom wie innere Unruhe, Zittern und Anspannung können hinzukommen.

Weitere Anzeichen und Symptome von Einsamkeit können sein:

  • Gedankenkreisen um scheinbar immer die gleichen Themen
  • Minderwertigkeits- und Verlassenheitsgefühle
  • Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit und manchmal auch Langeweile
  • Sehnsucht, Verzweiflung und Hilflosigkeit
  • Sozialer Rückzug und Isolation
  • Stress (vor allem, ohne äußeren Stress zu erleben)
  • Gefühl der inneren Leere
  • Depression
  • Angstzustände
  • Panikattacken
  • Unsicherheit, Nervosität, innere Unruhe, Anspannung und Reizbarkeit
  • Müdigkeit und häufig zugleich Schlafstörungen (Einschlaf- bzw. Durchschlafprobleme)
  • Herzrasen, Schwindel- und Beklemmungsgefühl
  • Gedanke über den Sinn des Lebens, Suizidgedanken

Wie entstehen Einsamkeitsgefühle?

Einsamkeit entsteht, wenn gute Beziehungen und sozialer Austausch weniger werden oder sogar fehlen. Dabei kommt es nicht auf die Menge der Freunde oder Familienmitgliedern an, sondern wie qualitativ hochwertig diese Beziehungen empfunden werden.

Einsamkeitsgefühle entwickeln sich, wenn wir unfreiwillig allein sind. Alleinsein an sich führt nicht automatisch zu Einsamkeitsgefühlen. Einsamkeit ist häufig die Reaktion auf äußere Umstände oder plötzliche Schicksalsschläge: eine Trennung oder der Tod eines nahestehenden Menschen, ein Krankenhausaufenthalt, plötzliche Arbeitslosigkeit oder auch, wenn die Kinder groß geworden sind und ausziehen. Einsamkeitsgefühle und soziale Isolation lösen Stress aus. Das ist biologisch notwendig, damit wir wieder in Kontakt zu unseren Mitmenschen kommen.

Diese akuten Einsamkeitsgefühle erinnern uns daran, dass wir im Grunde unseres Herzens ein soziales Wesen sind und wir den Austausch zu unseren Mitmenschen benötigen. Akute Einsamkeit hilft dabei, uns an die neuen Umstände und die Veränderungen in unserem Leben anzupassen. Wenn wir uns akut einsam fühlen, wie das beispielsweise in der Corona-Zeit der Fall war bzw. ist, ist die Motivation größer, freundlicher zu anderen zu sein, das Gespräch mit ihnen zu suchen oder und uns mit Menschen zu treffen, die wir mögen.

Einsamkeitsgefühle können aber auch chronisch werden und krank machen. Wenn es so weit gekommen ist, helfen sie uns nicht mehr dabei, unter Menschen zu gehen, sondern wir werden übellaunig und gereizt. Das ist vergleichbar mit dem Gefühl einer latenten Frustration: Etwas passt uns nicht, wir können aber selten klar benennen, was uns fehlt. Wir versteinern emotional und verlieren die Fähigkeit, Kontakt zu unseren Mitmenschen zu pflegen, für andere attraktiv zu bleiben und Anerkennung anzunehmen. Langsam beginnen die Gedanken uns gemeine Sätze zuzuflüstern: „Mich mag sowieso keiner“, „Ich werde immer allein bleiben“ oder „Die anderen wollen mich sowieso nicht dabeihaben“. Chronische Einsamkeitsgefühle können für die psychische und körperliche Gesundheit sehr schädlich sein. Sie schwächen das Immunsystem und erhöhen damit das Risiko, an Depressionen, Angststörungen, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz zu erkranken.

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Faktoren, die Einsamkeitsgefühle begünstigen

Individualität und Single-Leben

Wir leben in einem Zeitalter, in dem Individualismus stark im Trend ist. Manfred Spitzer schreibt in seinem Buch „Einsamkeit – die unerkannte Krankheit“: „Je besser es den Menschen wirtschaftlich geht, desto eigenständiger und individualisierter sind sie. Dass damit ihr Risiko der Einsamkeit ebenfalls steigt, dürfte jedem klar sein.“

Das Alleinleben ist für einige freiwillig und für andere ungewollt, aber in beiden Fällen erhöht das Alleinsein das Risiko, sich einsam zu fühlen.

Steigende Lebenserwartung

Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer, das hat zur Folge, dass es mit zunehmendem Alter auch immer mehr alleinstehende Frauen gibt. Dazu kommt, dass alleinlebende Männer wie Frauen aus verschiedenen Gründen Single bleiben. Befragungen ergaben, dass ältere Menschen nicht mehr so leicht neue Freundschaften knüpfen wie in jüngeren Jahren. Sie geben auch an, höhere Ansprüche an den Partner zu haben und deshalb lieber weiter allein zu leben. Zudem wolle man die Unabhängigkeit nicht mehr missen.

Digitalisierung

Aber nicht nur ältere Menschen haben ein höheres Risiko, an Einsamkeit zu erkranken, sondern auch jüngere Menschen, die sehr viel mehr im Internet agieren. Die sozialen Medien erfordern von uns eine Art der Kommunikation, die so in der Natur nicht vorgesehen ist. Sie bringen die Menschen nicht wirklich zusammen, sondern fördern die Zunahme von Unzufriedenheit und Einsamkeit. Bei Facebook, Twitter, Instagram & Co. zeigt man sich von der besten Seite. Fotos werden oft nachbearbeitet und erzeugen häufig unbewusste Minderwertigkeitsgefühle bei demjenigen, der sie sich ansieht. Aber gerade Minderwertigkeitsgefühle und Unsicherheit können schnell Einsamkeitsgefühle erzeugen, weil man den Eindruck hat, man gehöre nicht dazu.

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Kinder, die mit ihren Problemen allein gelassen werden

Meine Beobachtung aus der Praxis zeigt, dass Kinder dann vereinsamen, wenn ihre Eltern keine Empathie für sie aufbringen und ausschließlich ihre persönlichen Bedürfnisse und nicht die des Kindes in den Vordergrund stellen. Kinder können somit nur schwer Gefühle von Geborgenheit und Angenommensein erleben. Wenn Eltern vor allem emotional abwesend sind, dann erhöht sich das Risiko der Einsamkeit ihrer Kinder.

Rente, Arbeitslosigkeit oder Homeoffice

Was es bedeuten kann, wenn plötzlich der strukturierte Tagesablauf und die Kollegen fehlen, haben viele Menschen erlebt, als wegen der Corona-Krise eine Ausgangsbeschränkung festgelegt wurde. Viele arbeiteten im Homeoffice und die gewohnten täglichen Routinen fielen weg. Vor allem aber unterschätzen wir oftmals, wie wichtig der kleine Plausch mit den Kollegen auf dem Gang oder in der Kaffeeküche ist.

Anders als bei einer vorübergehenden Ausgangsbeschränkung ist es, wenn das Ende des Arbeitslebens ansteht. In der Regel trifft die Pensionierung die Männer härter als die Frauen. Viele Männer sehen ihre ganze Erfüllung im Job und stecken den größten Teil ihrer Zeit in den Beruf. Frauen hingegen lenken ihre Aufmerksamkeit oft auf die Familie, lassen den Beruf „nebenbei“ laufen und kümmern sich auch mehr um Freundschaften. Bricht mit der Rente die eigene Rolle in der Gesellschaft weg, stehen viele Männer, die sich nicht um die Zeit nach dem Erwerbsleben gekümmert haben, vor einem großen Fragezeichen. Das Risiko steigt, Sinnlosigkeit, innere Leere und Einsamkeit zu erleben.

Auch Arbeitslosigkeit oder eine schwere längerfristige Erkrankung, bei der man nicht mehr wie gewohnt arbeiten kann, können Einsamkeitsgefühle und zudem noch Minderwertigkeitsgefühle auslösen.

Leistung, Erfolg und Karriere

Menschen, die sehr zielorientiert und ehrgeizig sind, haben oft sehr hohe, fast schon perfektionistische Ziele. Das macht sie einerseits sehr erfolgreich und leistungsstark, andererseits hat unser aller Tag nur 24 Stunden. Das bedeutet, dass gerade Menschen, die ihren Schwerpunkt auf ihre Karriere und den Erfolg legen, auch unbedingt auf einen sozialen Ausgleich achten müssen. Freundschaften und eine Partnerschaft wollen jetzt schon gepflegt werden, damit man nicht vereinsamt, wenn das Erwerbsleben vorbei ist.

Körperliche und psychische Erkrankungen

Menschen mit schweren Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs sowie bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Zwangsstörungen ziehen sich häufig zurück und vereinsamen oft.

Kritische Lebensphasen oder Krisen

Im Grunde können alle Lebensveränderungen zu einer Krise führen, egal, ob es die Trennung vom Partner, der Tod eines Angehörigen oder eines Freundes, ein Jobwechsel oder eine Krankheit, der Wechsel des Wohnorts, ein Schulwechsel, Freunde, die wegziehen müssen oder die Pubertät ist (ja, auch für Eltern kann diese eine kritische Lebensphase bedeuten): All diese und andere Lebensphasen und Krisen können einen sozialen Rückzug und damit häufig verbunden eine Vereinsamung auslösen.

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Warum können Alleinsein und Einsamkeit auch sinnvoll sein?

Aus Angst vor Einsamkeitsgefühlen vermeiden wir häufig Zeiten, in denen wir allein sind. Dabei brauchen wir auch Momente, in denen wir in Ruhe das Erlebte verarbeiten können und zur Besinnung kommen. So kann selbst das Alleinsein eine Erfahrung werden, uns selbst näherzukommen und ungeahnte Kräfte zu wecken. Alleinsein kann die Kreativität fördern, besonders bei introvertierten Menschen, und lässt uns besser Entscheidungen treffen.

Im Gegensatz zum Alleinsein ist die Einsamkeit eine sehr schmerzliche Empfindung. Sie fühlt sich für viele Menschen an wie ein tiefer Verlassenheitsschmerz. Und das ist auch gut so, denn wir sind im Grunde nicht dafür gemacht, dauerhaft allein zu bleiben. Wir brauchen unsere Mitmenschen, das ist natürlich.

Ein Rückzug und das Alleinsein können also erst einmal dabei helfen, uns zu sammeln und neue Kräfte zu tanken. Der Schmerz der Einsamkeit erinnert uns hingegen daran, dass es „da draußen“ Menschen gibt, die uns guttun. Das Leben findet nicht nur allein in uns statt, sondern vor allem im Austausch mit unseren Mitmenschen. Einsamkeit ist eine Empfindung, die uns sagt: „Geh in Beziehung zu deiner Umwelt! Suche dir Menschen, die dir wohlgesinnt sind und die dir guttun! Und vor allem: Vernachlässige deine sozialen Kontakte nicht!“ Würde Einsamkeit nicht so wehtun, würden wir uns in der Innenschau und im Alleinsein verlieren.

Manchmal kann es sein, dass wir uns einsam fühlen, obwohl Menschen um uns sind. Das ist häufig noch viel schmerzhafter, als im Alleinsein einsam zu sein. Hier hindern uns häufig die eigenen Minderwertigkeitsgefühle daran, uns offen und authentisch unseren Mitmenschen zu zeigen. Fühlen wir uns in einer Gruppe, in der Familie oder in der Partnerschaft einsam, ist das häufig ein Zeichen dafür, dass wir uns so, wie wir sind, nicht annehmen können und meinen, unserem Gegenüber nicht zumutbar zu sein. Glaubenssätze wie beispielsweise: „Ich kann zu diesem Gespräch sowieso nichts beitragen“ oder „Meine Meinung zählt eh nicht“ bestimmen unser Denken. Im Grunde ist es die Angst vor Ablehnung, die uns fürchten lässt, wir seien nicht liebenswert oder attraktiv genug für andere. In diesem Falle haben uns aber nicht unsere Mitmenschen verlassen, sondern wir haben die Beziehung innerlich gekappt, obwohl wir äußerlich anwesend sind.

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Wie kann man Einsamkeitsgefühle lindern?

Jeder kennt das Gefühl, mal allein zu sein oder sich einsam zu fühlen. Einsamkeit ist kein Makel, sondern vielmehr ein zutiefst menschliches Empfinden, das uns dabei hilft, in Kontakt zu unseren Mitmenschen zu treten. Problematisch wird die Einsamkeit dann, wenn sie chronisch wird. Spätestens dann ist es allerhöchste Zeit, etwas gegen die Einsamkeitsgefühle zu unternehmen und diese zu lindern.

1. Small Talk wird häufig unterschätzt

Seit der Einschränkungen wegen des Corona-Virus ist es noch schwieriger geworden, Menschen kennenzulernen. Wir können nur schwer unterscheiden zwischen körperlichem und emotionalem Abstand. So passierte es, dass viele Menschen bei dem Mindestabstand von 1,5 m auch auf emotionale Distanz gegangen sind, ohne es zu beabsichtigen. Dazu kam noch die Unsicherheit, wie viel Nähe man zulassen darf. Ich konnte besonders in der ersten Zeit des Lockdowns beobachten, wie Menschen, die sich sonst beim Spazierengehen anlächelten, plötzlich versteinerte Mienen aufsetzten. Sicher oft ist es auch vorgekommen, dass Menschen, die sich emotional näherkamen, auch irgendwann körperlich intim werden wollten – und dies nicht tun durften. Diese Trennung zwischen körperlicher und emotionaler Distanz fällt den meisten Menschen enorm schwer.

Distanz, egal ob körperlich oder emotional, macht viele Menschen einsam. Die gute Nachricht lautet: Man kann auch mit genügend Abstand durchaus Menschen anlächeln und grüßen. Die wohltuende Wirkung von Small Talk gerade mit fremden Menschen wird häufig unterschätzt. Aber sie kann einen ersten Schritt aus der Einsamkeit bedeuten.

Ob nun Corona-Krise oder ganz normaler Alltag: Wir müssen, um Menschen kennenzulernen, so oder so aus der eigenen Komfortzone heraus.

Bei einem unverbindlichen Gespräch können Sie ausprobieren, Bequemlichkeit und Angst vor neuen Herausforderungen zu überwinden, um in Kontakt mit Ihren Mitmenschen zu kommen. Das müssen keine „anspruchsvollen“ Gespräche sein, sondern es reicht oft ein bisschen Small Talk.

2. Selbstfürsorge – der liebevolle Umgang mit sich selbst

In meinen Blogartikel „Selbstliebe“ beschreibe ich, dass es nicht ausreicht, sich einfach selbst zu lieben und dann ist die Welt in Ordnung. Selbstliebe wächst erst im Austausch mit unseren Mitmenschen. Wir können bei Einsamkeit trotzdem etwas für uns tun: Allein etwas Schönes kochen oder eine Runde spazieren gehen — das ist jedoch keine Selbstliebe, sondern Selbstfürsorge.

Seien Sie bei starken Einsamkeitsgefühlen besonders liebevoll und fürsorglich zu sich selbst, so wie Sie auch mit einem guten Freund umgehen würden. Sie dürfen sich das Leben schön gestalten, auch wenn (oder vielleicht gerade weil) Sie sich einsam fühlen.

3. Geben Sie Ihrem Leben (wieder) einen Sinn

Es klingt sehr einfach, aber wer sich einsam fühlt, muss seinem Leben wieder einen Sinn geben. Wenn Sie keinen Sinn in Ihrem Leben sehen, werden Sie sich kaum erfüllt fühlen, weil Ihnen eine Aufgabe fehlt, die Ihnen etwas bedeutet.

Bei Einsamkeitsgefühlen ist es besonders wichtig, eine Aufgabe zu finden, die Sie erfüllt und bei der Sie das Gefühl haben, ein wichtiger Teil zu sein oder gebraucht zu werden. Es ist ein menschliches Bedürfnis, gebraucht zu werden und Teil eines größeren Ganzen zu sein. Wir erfahren damit Bestätigung, Verbundenheit und Zuwendung. Und das wiederum hilft dabei, besser mit Einsamkeitsgefühlen umzugehen.

Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen, Sinn in Ihrem Leben zu finden:

  • Wer bin ich? Was macht mich aus?
  • Was erwarte ich vom Leben? Wozu bin ich auf dieser Welt?
  • Was will ich im Leben noch erleben?
  • Was macht mich glücklich und zufrieden?
  • Wie kann mein Leben bzw. mein Alltag aussehen, auch wenn mein Partner gerade nicht bei mir ist?
  • Was möchte ich anderen Menschen oder meinen Kindern weitergeben?
  • Was will ich der Welt von mir hinterlassen? Wie sollen andere Menschen über mich denken, wenn ich eines Tages nicht mehr bin?

4. Körperliche Nähe entspannt

Sie haben das Bedürfnis nach einer Umarmung, nach körperlicher Zuwendung oder nach Berührung? Körperliche Nähe ist ein menschliches Grundbedürfnis. Sofern Sie nicht in einer Partnerschaft leben, können Sie Ihre Freunde oder auch Familienmitglieder fragen, ob diese Sie einmal in den Arm nehmen können. Gönnen Sie sich eine Massage bei einem Masseur bzw. einer Masseurin. Vielleicht haben Sie aber auch ein Haustier, das Sie mehr kuscheln können. Hören Sie auf Ihr Bedürfnis nach körperlicher Nähe, denn körperliche Zuwendung entspannt uns und lindert Einsamkeitsgefühle.

5. Wann sollten Sie sich Hilfe suchen?

Viele Menschen schämen sich, weil sie sich einsam fühlen. Sie meinen, sie müssten die Einsamkeit allein bewältigen. Manche glauben sogar, dass die Einsamkeitsgefühle irgendwann von selbst verschwinden. Aus diesem Grunde suchen sie sich häufig keine Hilfe und verlängern nur unnötig ihr Leiden. Das muss aber nicht sein!

Wenn Sie bisher keinen Weg gefunden haben, aus der Einsamkeit herauszufinden, suchen Sie sich Unterstützung. Das kann ein lieber Freund sein, dem Sie sich öffnen und mit dem Sie über Ihre Einsamkeitsgefühle sprechen. Es kann aber auch der Arzt oder ein Therapeut Ihres Vertrauens sein, mit dem Sie gut reden können. Bei der Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten erlebe ich oft, wie wichtig es ist, Einsamkeitsgefühle zu benennen und offen darüber zu sprechen.

Häufig nimmt das allein schon viel Druck und Last sowie das Selbstbild, man sei sonderbar. Durchbrechen Sie diese Isolation und tauschen Sie sich mit anderen Menschen aus, die Ihnen guttun. Holen Sie sich professionelle Unterstützung, wenn Sie zu den Einsamkeitsgefühlen depressive Verstimmungen oder Angstgefühle wahrnehmen, damit Ihnen geholfen werden kann.

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Fazit

Einsamkeitsgefühle gehören zum Menschsein dazu. Es wird immer Phasen im Leben geben, in denen wir unzufrieden mit uns sind, auf uns selbst zurückgeworfen sind und uns alleingelassen fühlen. Es sind Momente, in denen wir uns ausgeschlossen und von anderen Menschen isoliert fühlen und hilflos dabei wirken. Einsamkeitsgefühle können äußerst schmerzlich sein. Das hat die gute Seite, dass wir uns in Bewegung setzen und den Austausch mit unseren Mitmenschen suchen, denn ohne die schmerzlichen Einsamkeitsgefühle würden wir im schlimmsten Falle die Angst vor möglicher Ablehnung niemals überwinden und für immer allein bzw. einsam bleiben. Wir sind nicht für Alleinbleiben gemacht, sondern wir brauchen unsere Mitmenschen wie die Luft zum Atmen.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München

Quelle:
– Einsamkeit – die unerkannte Krankheit: schmerzhaft, ansteckend, tödlich (Deutsch) gebundene Ausgabe – 1. März 2018, von Manfred Spitzer

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