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Auseinandergelebt: „Wie konnte uns das passieren?“

Es begann mit einer großen Liebe, die im Alltag verloren ging. Zuerst unmerklich, doch irgendwann blieben nur noch die Erinnerung und die Träume, ein gemeinsames Leben zu genießen. In „sachliche Romanze“ beschreibt Erich Kästner eine Beziehung, die innerlich auseinanderbricht. Die Liebe ist verflogen, die Worte sind verstummt – beide sind unglücklich. Sie leben nebeneinander her. Sie sind einsam, obwohl sie nicht allein sind.

Wer eine solche „sachliche Romanze“ bereits erlebt hat, weiß, wie bitter diese stummen Tränen sind. Wie viel Leid man in sich trägt, ohne äußerlich Leid zu haben: „schließlich haben wir viel gemeinsam, Haus, Kinder und wir verreisen zusammen.“ All diese und ähnliche Sätze sollen darüber hinwegtrösten, dass man sich doch auseinandergelebt hat. Denn was wäre nun, wenn wir ehrlich bleiben würden: Trennung? Wäre das die Konsequenz? Oder doch besser eine Affäre? In den Job flüchten? Still auf ein Wunder warten? Das hat ja bisher auch nicht geklappt … Es scheint hoffnungslos.

Vielleicht hilft Ihnen der folgende Artikel bei Ihrer Entscheidung, denn wenn Sie wissen, wie es dazu kommen konnte, finden Sie auch eine Lösung, wie Sie aus dieser stillen Einsamkeit wieder herauskommen können.

Plötzlich kommt die Liebe abhanden

Auch wenn es manchmal plötzlich scheint – die Liebe kommt selten plötzlich abhanden. Vielmehr ist es so, dass steter Tropfen den Stein höhlt. Das gilt im Positiven wie im Negativen. So plötzlich ist es also nicht, wenn ein Paar sich auseinanderlebt und sich scheinbar nicht mehr liebt.

Wie entstehen Liebe und Zuneigung? Neben den ganzen Glückhormonen, die das Verliebtsein mit sich bringen, muss man für die Liebe etwas tun. Denn wenn die Hormone nachlassen, bleibt übrig, was einen tatsächlich verbindet. „Liebe entsteht nach dem Reißverschlussprinzip“, sagt Psychotherapeut Dr. Wolfgang Krüger.

Beziehung muss Liebe sein, so glauben viele Menschen. Aber Beziehung ist vor allem eines: Austausch. Das heißt, emotionale und körperliche Kommunikation im Reißverschlussprinzip. Wir Menschen sind soziale Wesen und es ist eines unserer Grundbedürfnisse, zu einer Gemeinschaft dazugehören zu wollen. Diese Gemeinschaft kann die Familie sein oder auch Arbeitskollegen oder eine Partnerschaft. Wir Menschen brauchen ein Stück das Gefühl, dazuzugehören und uns geliebt und geschätzt zu fühlen. Nicht selten verwenden Menschen den Satz „Ich liebe dich“, wenn sie im Grunde ausdrücken wollen: „Ich liebe es, wie du mich liebst.“

Wenn das Gefühl abhandenkommt, dass wir uns nicht mehr geschätzt fühlen, verschwindet die Liebe. Sie tut es nicht plötzlich, sondern allmählich. Wie aber fühlen wir uns geschätzt? Einen erheblichen Teil an Verantwortung übernehmen das „Wie-wir-miteinander-Umgehen“ und das „Wie-wir-miteinander-Sprechen“. Kommunikation kann das Gefühl der Wertschätzung erzeugen, genauso wie das Gefühl der Ablehnung. Wie wir miteinander sprechen, entscheidet also darüber, wie wir uns geschätzt und geliebt fühlen und wie sehr sich unser Gegenüber geschätzt und geliebt fühlt.

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Wir sind „nicht ganz bei der Sache“

Wann leben wir uns auseinander? Wann fühlen wir uns in einem Gespräch nicht ernst genommen und nicht geschätzt? Dann, wenn wir nicht bei „ganz bei der Sache“ und nicht mehr aufmerksam sind. Wenn wir das Interesse verloren haben. Wie verlieren wir aber das Interesse, bzw. wie empfinden wir (wieder) Interesse. Schauen wir uns Verliebte an, stellen wir fest, wie gebannt sie in einem Gespräch mit dem Liebsten sind. Verliebte erfahren Neuigkeiten – das erfahren aber auch Paare, die langjährig verheiratet sind.

Verliebte machen also noch etwas anders: Sie reden nicht nur von der Sache, vom Thema an sich, sondern sie geben sich gegenseitige Emotions-Updates. Sie sagen sich oft und regelmäßig, was sie aneinander schätzen und lieben. Die gesamte Energie und Aufmerksamkeit steht nicht nur dem Thema zur Verfügung, sondern der Beziehung. Verliebte sprechen auf der Beziehungsebene miteinander und sie stärken sich emotional. Gespräche auf der Beziehungsebene, also diejenigen, die uns emotional nähren und somit unseren Selbstwert stärken, wecken unser Interesse. Wir fühlen uns angenommen und wollen gern etwas mehr davon.

Wie oft passiert es aber, dass Gesprächspartner jeder für sich mit einem anderen Thema beschäftigt ist, als das, worüber beide gerade sprechen. Das Gesprächsthema ist dann zwar das Sachthema, aber über die inneren Themen würde es sich lohnen zu sprechen. Wir sind nur „halbherzig“ bei einem Gespräch und können viel schlechter zuhören, weil wir gedanklich an einem anderen Thema arbeiten.

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Wie stehen wir zueinander?

Dass wir in einem Gespräch aneinander vorbeireden, kann passieren. Kommunikation hat viele Fallstricke und Störquellen, wie beispielsweise fehlende Zeit, die man sich nehmen muss. Wenn wir jedoch zu viel und zu oft aneinander vorbeireden und uns keine Zeit füreinander nehmen, leben wir uns auseinander.

Wenn jetzt eine Veränderung dazu kommt, wie Umzug, Jobwechsel, Nachwuchs oder eine neue Kollegin im Team des Mannes, dann schafft das Irritationen. Im schlimmsten Fall bekommen wir nicht einmal mit, wo unser Gegenüber steht. Das aber ist für eine Beziehung so wichtig. Was machen Verliebte gleich noch mal – ein Emotions-Update? Sie zeigen sich in Wort und Tat, wie sie sich in der Beziehung fühlen und wie sie zueinanderstehen.

Die Kernfrage lautet also:

„Woran bin ich bei dir?“

Wenn wir nicht wissen, woran wir bei unserem Gegenüber sind, erzeugt das Stress. Wir fühlen uns unwohl. Und Unwohlsein mögen Körper und Seele nicht. Also begibt man sich auf die Suche danach, was Wohlsein erzeugt. Offiziell heißt es dann: „Wir haben uns auseinandergelebt.“ Hier wurde verpasst, die Frage zu klären: „Wie stehen wir zueinander?“

Ich nenne Ihnen ein Beispiel, wie es in der alltäglichen Kommunikation dazu kommen kann, die Beziehung nicht zu klären:

Ein Geschäftsmann kommt nach mehrtägiger Geschäftsreise nach Hause. Aus der Situation heraus begrüßt ihn seine Frau mit dem offiziellen Thema: „Wie war es?“ Er erzählt die Gegebenheiten sachlich und etwas pflichtbewusst. Ihm ist wenig nach erzählen zumute. Sie hingegen bemüht sich, zuzuhören, sie strengt sich an, bei der Sache zu bleiben, aber es gelingt ihr nicht.
„Du hörst mir ja gar nicht zu“, brummt er verärgert.
„Doch, aber du erzählst so viel belanglose Einzelheiten.“
Die Verstimmung zwischen den beiden ist deutlich zu spüren. Was ist hier passiert?

Die beiden haben verpasst, darüber zu sprechen, wie sie zueinanderstehen. Schließlich haben sie sich beide einige Tage nicht gesehen. Das erzeugt die Unsicherheit: „Wie steht es um uns?“

Die Frau hat das eigentliche Thema, nämlich die Beziehungsebene, nicht angesprochen. Dies hätte sich vermutlich so zugetragen: „Jetzt hast du die letzten Tage so viele neue Menschen kennengelernt. Du hast viel Neues erfahren. Wie stehst du nach dem Erlebten gefühlsmäßig zu mir?“

Auch der Mann hat den Kern nicht angesprochen: „Wir haben uns jetzt einige Tage nicht gesehen. Hat sich etwas geändert? Wie stehst du gefühlsmäßig zu mir?“

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Das „Wo-stehen-Wir“ erneuern

Verbunden fühlen wir uns, wenn Gespräche gut verlaufen. Das tun sie, indem echtes Interesse und Verständnis stattfinden. Dazu müssen zwei Fragen geklärt werden:

  • „Was ist mir jetzt mit dir wichtig?“
  • „Was ist mir jetzt in der Situation mit dir wichtig?“

Gerade Paare, die länger zusammen sind, glauben oft, der andere wüsste schon, wie man selbst empfindet. „Ich liebe dich, das muss ich doch nicht sagen, das weißt du doch“, höre ich oft in der Paartherapie. Aber gerade diese Einstellung ist Gift für eine Beziehung. Sie führt dazu, dass sich liebende Menschen „plötzlich auseinanderleben“.

Diese zwei Fragen innerhalb einer Beziehung führen dazu, am wirklichen Thema zu bleiben: „Wo stehen wir?“ Bei dieser Frage fällt das Zuhören plötzlich leicht, und es entstehen Verbindung, Nähe und damit Beziehung.

Wenn Sie im Umgang mit Ihrer Partnerschaft Unterstützung wünschen und Sie als Paar wieder zueinanderfinden wollen, helfe ich Ihnen gern weiter. Nehmen Sie dazu einfach Kontakt mit mir auf. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Wichtiger Hinweis:
Die Texte auf www.muenchen-heilpraktiker-psychotherapie.de wurden mit Sorgfalt erstellt und dienen informellen Zwecken. Die Inhalte sollen in keiner Weise verleiten, eine ärztliche Behandlung abzubrechen, eine Selbstdiagnose zu stellen, selbst eine Behandlung vorzunehmen oder einen Arztbesuch zu vermeiden. Ganz im Gegenteil: Die hier gegebenen Informationen ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung, Unterstützung und Behandlung.

Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München

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1 Gedanke zu „Auseinandergelebt: „Wie konnte uns das passieren?““

  1. Hallo Frau Fuchs !
    Ja,das ist schon wahr, Unwohlsein erzeugt Stress und den mag weder mein Körper und schön gar nicht meine Seele.
    Mir ist es in den letzten Wochen erst wie Schuppen von den Augen gefallen, dass ich seit der Schulentlassung vor 40jahren nicht wirklich gut gelernt habe,bewusst mit Stress umzugehen. Das wirkt sich nun aus auf alle meine Lebensfelder. Es wird Kraft,Ausdauer,Geduld brauchen, das in Ordnung zu bringen. Kann nur Gott Gedanken, dass wir uns noch nicht auseinander gelebt haben. Aber zeiten des nebeneinanders kennen wir auch. Freundliche Grüsse Dorothea Isserstedt

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