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Warum geht er fremd? 15 Gründe, warum Männer untreu werden

Fremdgehen ist für viele der schlimmste Vertrauensbruch in einer Beziehung. Schließlich wünschen wir uns alle Treue von unserem Partner bzw. unserer Partnerin. Und nicht nur sexuelle, sondern besonders emotionale Treue in Form von Loyalität und Verlässlichkeit, sind in einer Beziehung wichtig.

Trotzdem ist Untreue keine Ausnahme. Jeder zweite Deutsche geht im Laufe seines Lebens mindestens einmal fremd, und zwar Männer wie Frauen gleichermaßen. Dennoch unterscheidet sich der Grund des Seitensprungs bei den Geschlechtern. Während Frauen oftmals emotional fremdgehen, sich also verlieben, haben Männer andere Gründe, meist körperliche, warum sie fremdgehen. In diesem Artikel soll es ausschließlich darum gehen, warum Männer untreu werden.

1. Er braucht Sex, um sich geliebt zu fühlen

Frauen brauchen das Gefühl, geliebt zu werden, damit sie Lust auf Sex bekommen. Männer brauchen Sex, um sich geliebt zu fühlen. Im Grunde ist das paradox, aber damit wird klar, dass Frauen und Männer andere Motive für einen Seitensprung haben.

Während Männer das sexuelle Abenteuer suchen, um sich bestätigt und geliebt zu fühlen, gehen Frauen in der Regel nur fremd, wenn sie für den Geliebten mehr empfinden. Mit anderen Worten: Ein Mann geht eher rein körperlich fremd, eine Frau dagegen emotional.

Umfragen ergaben, dass Männer ihrer Partnerin eine emotionale Schwärmerei, bei der sexuell nichts lief, verzeihen können, dagegen aber keinen körperlichen Betrug. Im Gegensatz zu Frauen, die ihrem Partner einen One-Night-Stand leichter verzeihen können als wenn ihr Partner sich in die Geliebte verliebt hat.

2. „Wenn er mich lieben würde, ginge er nicht fremd.“

Wenn eine Liebe sehr jung ist, also die Beziehung maximal 2 Jahre alt ist und das Paar frisch verliebt ist, sind beide aufmerksam und interessiert. Sie umgibt eine große Anziehungskraft und beide können die Finger nicht voneinander lassen. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Wenn wir unbeschreiblich verliebt sind, haben wir nicht den Blick für andere Menschen.

Wenn ein Mann fremdgeht, fehlt ihm etwas innerhalb der Beziehung. Er kann Sie dennoch lieben, diese Gefühle können derzeit auch etwas in den Hintergrund getreten sein. Eine Beziehung scheitert nicht, weil einer der Partner innerhalb der Beziehung fremdgeht, sondern ein Seitensprung entsteht, weil die Beziehung in einer Krise steckt.

Gefühle der Liebe und Zuneigung können sich innerhalb einer Beziehung verändern, in der Regel werden sie vertrauter und verlieren ihre leidenschaftliche Seite. Viele verwechseln das mit „fehlender Liebe“. Wenn in einer Beziehung die Leidenschaft abhandengekommen ist und einer von beiden diese vermisst, ist es ein scheinbar leichterer Weg, diese in einer Fremdbeziehung zu suchen. Dagegen wächst eine bestehende Partnerschaft vor allem an den Problemen, die ein Paar gemeinsam löst.

3. Alle Männer gehen fremd – ist das wirklich so?

Einige meinen, es würde zur Männlichkeit gehören, wenn ein Mann mit vielen Frauen gleichzeitig schläft. Das ist schlicht und ergreifend ein Mythos. Nicht alle Männer sind gleich. Es gibt notorische Fremdgeher, die nichts anbrennen lassen, und es gibt solide Ehemänner und Partner, die ein Leben lang treu sind – dazwischen ist alles möglich.

Wenn ein Mann allerdings dazu neigt, öfter fremdzugehen, sollten Sie ernsthaft überlegen, ob Sie diese Beziehung weiterhin aufrechterhalten möchten. Die einzige Ausnahme ist, wenn Sie sich gemeinsam auf eine offene Beziehung oder das Minglesein geeinigt haben.

4. Sexuell frustriert und Langeweile

Seien wir ehrlich, Langeweile ist kein besonders angenehmes Gefühl. In der Langeweile bekommen wir dafür aber ganz viele spannende Ideen, die uns die Langeweile vertreiben können. Das kann man bereits bei kleinen sich langweilenden Kindern beobachten, wenn sie tolle und kreative Gedanken entwickeln, um die vermeintliche Leere zu füllen.

Nicht anders ist es bei uns Erwachsenen. Wir versuchen, der Langeweile zu entkommen, indem wir etwas Neues und Aufregendes suchen. Etwas, das uns fordert und fördert. Wenn nun aber nicht nur Langeweile herrscht, sondern auch sexuelle Frustration dazu kommt, wird die Treue für manche Männer zur Herausforderung.

Sexualität verändert sich ein Leben lang. Und natürlich ist es schön und stärkend, wenn man als Paar gemeinsam die Sexualität weiter und immer wieder neu entdeckt. Hier lautet die Botschaft: „Raus aus der Routine und wieder gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen.“ Beide müssen dazu offen und bereit sein, sich über ihre Sexualität auszutauschen. In der Paartherapie bzw. Ehetherapie erlebe ich häufig, wie selten Paare über die eigene Sexualität sprechen. Wer sich aber nicht über die unterschiedlichen Vorlieben und Wünsche austauscht, kann nicht wissen, was den anderen und auch sich selbst anmacht – so entstehen Frustration und Enttäuschung über fehlende bzw. wenig erfüllende Sexualität.

5. Das Schweigen über sexuelle Vorlieben

„Wer über Sex redet, hat keinen“, heißt es immer noch – völlig zu unrecht. Auch wenn wir heute offener mit Sex umgehen als noch vor 50 Jahren, fällt es Männern wie Frauen nach wie vor nicht leicht, sich über sexuelle und intime Vorlieben auszutauschen.

Die Wahrheit ist aber, dass wir selten in unser Gegenüber hineinsehen können, um zu wissen, was er oder sie braucht und mag. Leider sind noch immer viele Paare der Meinung, dass man Sex tut – und nicht darüber spricht.

„Was soll es schon bringen, in einer Beziehung über Sex zu reden?“, denken sich viele.

Gespräche über Sex dienen dazu, sich über sexuelle Vorlieben, Interessen und Fantasien, die beide mögen und genießen, auszutauschen. Wenn ein Paar sich regelmäßig über die schönste Nebensache der Welt verbal austauscht, verhindert dies sexuelle Frustration. Außerdem kann der Austausch über sexuelle Vorlieben auch sehr anregend und erotisch sein. Das kann zusätzlich heiß aufeinander machen.

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6. Spaß am Sex

Das mag jetzt sehr einfach klingen, aber die meisten Männer haben richtig Spaß an Sex. Gerade, wenn Männer sich ungebunden fühlen, müssen sie ja auch keine Rechenschaft ablegen, wann, wie oft und mit wem sie Sex haben.

Aber Vorsicht: Erfüllenden Sex kann ein Mann auch mit der eigenen Partnerin erleben. Das allein ist also kein Grund zum Fremdgehen. Wenn ein Mann bindungsunfähig ist und Angst vor Nähe hat, wird er die Freude, die er beim Sex erlebt, gern auch mit anderen Frauen teilen wollen. Es gibt Menschen, die haben schmerzhafte Trennungserfahrungen sehr früh in der Kindheit machen müssen. Diese Menschen, Männer wie Frauen, werden sich mit einer festen Bindung im erwachsenen Alter schwer tun. Nicht selten empfinden sie in einer festen Beziehung das Gefühl von Abhängigkeit und behaupten, sie wollten nur Vergnügen.

Ein Vergnügen ist es aber nur dann, wenn alle Beteiligten dabei Wohlgefühle empfinden. Betrogen zu werden zählt nicht zu der feinen englischen Art.

7. Narzisstische Menschen brauchen viel Selbstbestätigung

Wenn jemand ausgeprägt narzisstisch ist, ist er sich selbst zugewandt und unfähig, Empathie zu empfinden. Narzisstische Persönlichkeiten gehen eine Beziehung ein, um selbst geliebt zu werden. Sie brauchen permanent Bestätigung.

In Bezug auf die Treue ist es im Umgang mit Narzissten nicht leicht, denn sie haben eine geminderte Impulskontrolle. Wenn sie also das Bedürfnis nach Sex mit einem anderen Menschen haben, werden sie alles versuchen, diesen zu ermöglichen. Zusätzlich ist die Frustrationstoleranz bei narzisstischen Persönlichkeiten reduziert, was zur Folge haben kann, dass sie in Krisensituationen oder auch während eines Streits weniger stressresistent sind. Das bedeutet, dass schneller eine Belohnung folgen muss, um sie zu beruhigen.

Narzisstische Männer sind bindungsunfähig, und auch, wenn sie augenscheinlich einige Beziehungen führen, sind diese jedoch nicht selten eher oberflächlich. Es besteht sehr oft eine innere Distanz zur Sexualpartnerin. Daher beschreiben viele, die mit einem Narzissten zusammen sind, dass sie das Gefühl haben, ihm „nachzulaufen“.

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8. Notorische Fremdgeher

„Ich bin ein Mann, ich kann nicht anders“, bei diesem oder ähnlichen Sätzen sollten Ihre Alarmglocken schrillen. Nach dem Motto: „Mitnehmen, was geht“, hat der notorische Fremdgeher verschiedene Motivationen, warum er fremdgeht: Er genießt es, Trophäen zu sammeln und sich erfolgreich zu fühlen, er folgt einem „Jagdinstinkt“ oder er hat oft eine Sexsucht.

Wenn sich ein Paar auf Monogamie geeinigt hat, sind die heimlichen Seitensprünge kein Kavaliersdelikt, sondern einfach nur verletzend. Anders ist es, wenn ein Paar sich auf eine offene Beziehung einigt oder regelmäßige Besuche im Swingerclub gut findet. Das wäre jedoch kein Vertrauensbruch, sondern eine gemeinsame Vereinbarung.

Eines sei noch erwähnt: Kein Mann beschließt, ab jetzt ein „notorischer Fremdgeher“ zu sein. Ganz im Gegenteil, dieses Verhalten geht oft mit Scham und Schuldgefühlen einher. Um eine beständige Bindung eingehen zu können, erfordert es eine gesunde Bindungsfähigkeit, die wir größtenteils in der Kindheit erlernen.

Hat ein Mensch in den ersten Jahren seines Lebens schwere Traumata erfahren wie beispielsweise sexuellen oder auch emotionalen Missbrauch, körperliche Misshandlung oder andere seelische Gewalt wie emotionale Kälte der Bezugspersonen, kann die Bindungsfähigkeit gestört werden. Ein betroffenes Kind zieht daraus einen fatalen Schluss: Nähe und emotionale Wärme bedeuten Stress und Unsicherheit. Um wieder Sicherheit herzustellen, müssen solche Menschen mehrere Beziehungen aufrechterhalten, damit die Einsamkeit scheinbar gar nicht erst entstehen kann. Das ist natürlich ein Trugschluss, denn tief im Innersten ist die Bindungsunfähigkeit als eisige Leere trotzdem da. Sexsucht und die da heraus resultierende Untreue kann allein kaum geheilt werden und braucht in den meisten Fällen psychotherapeutische Behandlung.

9. Der Reiz der Unbekannten

Zugegeben, es ist menschlich, dass wir uns im Laufe unseres Lebens weiterentwickeln wollen und Neues ausprobieren. So können es nicht nur die fehlende Aufmerksamkeit, Selbstbestätigung und sexuelle Unzufriedenheit sein, die einen Mann zur Untreue bewegen, sondern auch der Reiz des Neuen. Besonders in langjährigen Beziehungen kommt es vor, dass sich Routine und Langeweile breitmachen. Das Knistern fehlt.

Wenn ein Mann eher ein Forschertyp ist und aufregende Abenteuer sucht, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass er auch andere Hügellandschaften erkunden möchte.

Dem Reiz des Unbekannten ist kaum etwas entgegenzusetzen. Denn wenn sich jemand nach Neuem sehnt und ihn das Unbekannte reizt, haben Sie mit Ihrer Vertrautheit wenig Mittel. Es ist ja Sinn und Zweck einer Beziehung, Vertrauen und Vertrautheit wachsen zu lassen – das lässt uns sicher und wohlfühlen.

Zwei scheinbar sehr unterschiedliche Gefühle prallen hier aufeinander: Das prickelnde Knistern, das aus der Unsicherheit des Unbekannten gespeist wird, und die Vertrautheit einer gewachsenen Beziehung, welche Sicherheit und Geborgenheit schenkt.

Wenn ein Mann die bestehende Beziehung mit einer Affäre erweitert, kann er natürlich beides genießen. Aber vielleicht mögen Sie Herausforderungen statt den einfacheren Weg des Fremdgehens? Wenn ja, hat ein Paar auch die Möglichkeit, wieder etwas Abenteuer und Knistern in die Beziehung und das Schlafzimmer zu bringen. Apropos: Wer hat eigentlich behauptet, dass guter Sex nur im Schlafzimmer stattfinden darf?

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10. Die Gelegenheit für Sex, wie praktisch!

Es ist schon erstaunlich, dass Menschen behaupten, sie hätten keine Zeit mehr für Sex in ihrer Beziehung, aber doch die Gelegenheit für einen Seitensprung finden. Dabei ist es doch viel zeitaufwendiger, erst einmal jemanden kennenzulernen und zu umwerben.

Die beste Gelegenheit für Sex scheint morgens oder abends zu sein, wenn ein Paar noch oder bereits im Bett liegt und miteinander kuschelt. Sie sind dann zu müde? Oder haben Sie für Leidenschaft nicht den Kopf? „Zu müde für eine Affäre“ oder „Den Kopf nicht frei für Untreue“ ist mir als Argument in der Paartherapie noch nie untergekommen. Warum ist das so?

Nun, vielleicht gehen einige Männer davon aus, dass sie um die eigene Ehefrau nicht mehr zu werben brauchen. Für viele Frauen beginnt die Sexualität bereits vor dem sexuellen Akt. Was meine ich damit? Sex ist für viele Frauen der Ausdruck von Nähe und Liebe. Wenn eine Beziehung liebevoll ist und ein Mann um seine Frau wirbt, ähnlich intensiv wie um die Affäre, wird er feststellen, dass die beste Gelegenheit für Sex zu Hause gegeben ist. Vorausgesetzt ist natürlich die gleiche zeitliche wie emotionale Zuwendung, die er für eine Affäre aufwenden würde!

11. Die Untreue rüttelt wach

Wenn sich die Untreue in eine Beziehung einschleicht, beginnt sie selten mit der sexuellen Untreue. Vielmehr ist es so, dass sich vor dem sexuellen Seitensprung viele andere Betrugsfälle auffädeln wie auf einer Perlenkette. Das Fremdgehen ist schließlich das Erdbeben, das scheinbar alles durcheinanderbringt. Zeitgleich entsteht eine neue Ordnung.

Wie beginnt Untreue? Wie gesagt, nicht immer mit dem sexuellen Fremdgehen. Der Vertrauensbruch beginnt mit Unzuverlässigkeit, Ignoranz oder dass die Partner einander nicht mehr ernst nehmen – kurz gesagt: mit fehlender Aufmerksamkeit.

Dies geschieht meist aus Unachtsamkeit desjenigen, der den Partner mehr oder weniger zurückstößt. So mögen kleine alltägliche Sticheleien wie „Dein Bauch ist aber dick geworden“, oder „Du riechst, wasch dich mal wieder!“, scheinbar nicht der Rede wert sein. Trotzdem sind sie sehr verletzend!

Die Untreue des Partners kann ein Schock sein, der beide erst einmal kräftig durchrüttelt, aber auch sehr unsanft wach werden lässt. Jedoch ist es ein Wachwerden, das scheinbar nötig war. Wenn ich mit meinen Klienten in der Paartherapie spreche, sind in den meisten Fällen auch die untreuen Partner über ihr eigenes Verhalten erschüttert und sie würden, wenn sie könnten, die Uhr zurückdrehen. Frage ich sie aber, was ihrer Meinung nach mit dem Fremdgehen in die Beziehung der beiden dazugekommen ist, was vielleicht bereichernd für beide ist – antworten, sowohl der verletzte als auch der untreue Partner: „Wir reden wieder mehr miteinander!“

Durch die Untreue scheinen also gegenseitige Aufmerksamkeit und Interesse füreinander wieder in die Beziehung zurückzukehren.

12. Alkohol oder Drogen

Er feiert mit seinen Kumpels die Nacht durch, trinkt zu viel und im Rausch geht er mit einer fremden Frau ins Bett. Alkohol oder Drogen sind kein guter Grund für Untreue. Und dennoch passiert es, dass man mehr trinkt, als man verträgt, richtig benebelt ist und die Hemmungen fallen. Wenn der Kopf wieder klar wird, kommt das böse Erwachen, denn fremdgehen wollte man ja eigentlich gar nicht. Eigentlich?

Die Meinungen gehen an dieser Stelle weit auseinander. Während die einen sagen, dass unter Alkohol bzw. unter Drogeneinfluss die Schuldfähigkeit wegen Unzurechnungsfähigkeit gemindert ist, behaupten andere, dass im Rausch nur das passieren kann, was ein Mensch sich insgeheim wünscht und sich sonst nicht traut.

So oder so, nüchtern macht Sex viel mehr Spaß, denn Alkohol benebelt die Sinne und betäubt das körperliche Empfinden.

13. Finanzielle oder emotionale Abhängigkeit

Bei moderneren Beziehungen, vor allem dann, wenn Kinder dazu kommen und die Frau mehr verdient, fällt ein neues Phänomen auf. Bleibt er zu Hause und übernimmt die Rolle, sich um Kind und Haus zu kümmern, kann sein Ego leiden. Nicht selten passiert es, wenn finanzielle oder emotionale Abhängigkeit in eine Beziehung Einkehr finden, dass der Betrug ein Versuch des Mannes ist, der Abhängigkeit zu entgehen.

Es kann aber auch sein, dass die Betrogene emotional oder finanziell abhängig ist. Auch hier möchten manche Männer ausbrechen – nicht aus der Beziehung, sondern aus der Abhängigkeit, in der seine Partnerin steckt. Wichtig ist hier zu klären, wer sich wie vom anderen abhängig fühlt und was Sie als Paar gemeinsam tun können, um wieder mehr Freiheit in Ihre Beziehung zu bringen. Denn sexuelle Untreue kann kaum der Weg sein, um sich seine Freiheit zu beweisen.

14. Wenn aus „Wir sind nur Freunde“ mehr wird

Untreue beginnt nicht selten schon vor dem sexuellen Seitensprung. Da sind die sympathischen Freundinnen oder Kolleginnen, mit denen es sich gut zusammenarbeiten lässt. Nach und nach kann sich daraus eine emotionale Affäre entwickeln.

Wer eine emotionale Affäre hat oder hatte, wird oft sagen, dass es nicht gewollt war und „einfach passiert“ ist. So einfach kann es aber nicht gewesen sein, denn auf dem Weg zum Seitensprung sind einige andere Tabus gebrochen worden, sonst wäre die Tür für eine Fremdbeziehung gar nicht erst geöffnet worden. Es sind in der bestehenden Beziehung Grenzen übergangen worden, die den Schritt in Richtung emotionaler und manchmal auch sexueller Untreue eingeleitet haben.

15. Beziehungsende – die Absprungfrau

Ob eine Beziehung nach einem Seitensprung noch einmal eine Chance hat oder nicht, hängt davon ab, ob beide diese Beziehung noch möchten. Wenn ja, müssen beide daran arbeiten, wieder Vertrauen in die Beziehung zu bringen.

Dabei erlebe ich hin und wieder, dass der untreue Partner innere Vergleiche zieht, z. B. „Frau A sieht besser aus als Frau B.“ oder „Frau B ist erfolgreicher als Frau A.“

Meist ist dieser Vergleich unfair, weil er zugunsten jener Frau gezogen wird, zu der der Mann die leidenschaftlichen Gefühle des Verliebtseins verspürt. Das ist eine chemische Reaktion im Körper, die nach wenigen Monaten von allein nachlässt. Das Vergleichen kann aber auch die stille Hoffnung ausdrücken, eine Absprungfrau gefunden zu haben, mit der man sich aus der Beziehung stehlen kann. Der Mann könnte also Schlussmachen, ohne zwischendurch allein sein zu müssen. Das kann ihm Gefühle der Einsamkeit ersparen, ist aber beiden Frauen gegenüber nicht fair.

Fazit

Dass Männer für die Monogamie nicht geschaffen seien, ist eine schlechte Ausrede. Denn selbst wenn Menschen nicht ein Leben lang ein Paar bleiben, ist das noch lange kein Grund für einen Seitensprung, einen One-Night-Stand oder eine Fremdbeziehung.

Natürlich können neue Reize anziehend wirken, aber auch hier müssen diese nicht zwingend mit einem anderen Menschen ausgetauscht werden. Es ist kein Geheimnis, dass sich Sexualität ein Leben lang verändert und dass besonders in einer mehrjährigen Beziehung die Sexualität ruhiger und vertrauter wird. Die Lösung kann aber nicht sein, deshalb fremdzugehen.

Fakt ist: Wenn der untreue Partner sich immer über die Konsequenzen seines Verhaltens bewusst wäre, würden viele Affären gar nicht erst entstehen.

Fakt ist auch, dass es in einer Beziehung immer zwei gibt, die manchmal ähnliche und manchmal unterschiedliche Bedürfnisse haben. Es ist wichtig, über diese Bedürfnisse zu sprechen, und sich anschließend gemeinsam auf die Reise zu begeben, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

Ein Seitensprung mag schmerzlich sein und einige Menschen fühlen sich danach wie mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, welche man auch bei Menschen nach Kriegerlebnissen oder Naturkatastrophen beobachten kann. Viele stellen sich nach dem Seitensprung diese Fragen:

„Wie kann es weiter gehen? Kann ich die Affäre verzeihen? Und was bedeutet der Seitensprung für unsere Beziehung?“

Der Seitensprung macht eines deutlich: eine Beziehungskrise.
Nichts passiert ohne Grund und eine Krise zeigt immer eines auf: „So kann es nicht weiter gehen!“

Das bedeutet jetzt nicht, dass Sie gleich Schluss machen müssen, sondern es heißt, dass eine Beziehung auch Arbeit bedeutet. Ob eine Beziehung nach einer Affäre vor dem Aus steht oder nicht, hängt in erster Linie davon ab, ob beide gewillt sind, die Beziehung zu erhalten. Das Fremdgehen ist das Ende der alten Beziehungsform, denn so, wie es war, kann es nicht weiter gehen. Der Beziehung hat etwas gefehlt.

Machen Sie sich gemeinsam auf die Suche, um herauszufinden, was Ihrer Beziehung gefehlt hat und was Sie ihr geben können, um zukünftig einem Seitensprung zu entgehen.

Wenn Sie betrogen wurden oder selbst eine Fremdbeziehung haben und sich nicht entscheiden können oder Sie als Paar gemeinsam meine Unterstützung wünschen, dann vereinbaren Sie gern einen Termin mit mir.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München