„Wenn ich in Rente gehe, dann …“ oder „Wenn die Kinder groß sind, dann …“ denken sich einige Menschen mit der Maxime: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Das mag vernünftig sein, allerdings rauschen mit dieser Einstellung einige wertvolle Erfahrungen im Leben an uns vorbei. Und für manche Erlebnisse ist es irgendwann zu spät!
Die folgenden 7 Denkweisen mögen erst einmal unbequem wirken, dennoch helfen sie dabei, das Leben richtig zu genießen und mehr Bewusstsein in Ihren Alltag zu bringen.
1. Es ist nicht Ihre Aufgabe, andere Menschen zu reparieren –erlauben Sie sich, gut zu sich selbst zu sein!
Hilfsbereitschaft ist erst einmal eine gute Sache. Wäre da nicht das Problem, dass Sie immer zuerst allen anderen helfen wollen. Sie haben ein offenes Ohr für jeden, der es braucht? Sie sind zur Stelle, wenn man Sie benötigt? Sie versuchen, anderen Menschen zu helfen, manchmal sogar, ohne dass Sie vorher um Hilfe gebeten wurden? Sie versuchen, Ihre Mitmenschen zu verstehen? Und es kommt scheinbar nichts zurück?
Hier ist Zeit für ein „Stopp“, und zwar dringend! Denn Sie betreiben bereits Energieraub an sich selbst.
Es ist ja nicht so, dass die anderen Menschen Ihnen nicht dankbar wären, sondern dass Sie Ihre eigenen Kräfte schlecht einteilen. Haben Sie einmal darauf geachtet, was die Flugbegleiter bzw. Flugbegleiterinnen vor dem Abflug im Flugzeug sagen? Die Sicherheitsanweisungen erklären sie so:
„Im Falle eines Druckverlustes fallen Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke. Ziehen Sie die Maske zu sich heran und drücken Sie sie sich fest auf Mund und Nase. Danach helfen Sie Kindern und Hilfsbedürftigen.“
Man soll also zuerst auf sich selbst achten und dann, wenn noch genügend Energie übrig ist, anderen Menschen helfen. Das wirkt auf viele egoistisch. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Denn nur, wenn Sie Ihre Kräfte gesund einteilen, können Sie überhaupt eine echte Hilfe für andere Menschen sein.
Überlegen Sie nun, was Sie in letzter Zeit vermisst haben. Was wollten Sie schon immer einmal ausprobieren? Finden Sie heraus, was Sie glücklich macht.
Lassen Sie es, auf den Ritter in glänzender Rüstung oder auf den Lottogewinn zu warten. Weder müssen Sie andere Menschen „retten“ noch „rettet“ Sie jemand. Denn Sie sind für Ihr Glück und das, was Sie aus Ihrem Leben machen, selbst verantwortlich: Sie haben nur dieses eine!
2. Perfektion hat nichts mit echtem Leben zu tun
„Leben ist immer lebensgefährlich!“, stellte schon Erich Kästner fest.
Wir können nicht laufen lernen, ohne ein einziges Mal das Gleichgewicht zu verlieren. Laufen zu lernen, ist eine sehr wackelige Angelegenheit: Wir tapsen wenige Schritte, fallen hin, stehen auf und versuchen es zu guter Letzt erneut. Immer und immer wieder, bis wir sicher voranschreiten können. Im Erwachsenenalter ist es uns nur noch schwer vorstellbar, wie Laufen sich jemals so unsicher anfühlen konnte.
Jede Veränderung, und sei sie noch so positiv, ist erst einmal neu und damit wackelig, ganz ähnlich wie die allerersten Schritte, die wir gemacht haben. Den richtigen Zeitpunkt oder die perfekte Situation für eine Veränderung gibt es nicht. Sie können darauf warten, aber es wird niemand an Ihrer Tür klingeln und sagen: „Jetzt ist der richtige Moment gekommen!“
Menschen bereuen im Alter selten das, was sie gewagt oder ausprobiert haben, sondern oftmals das, was sie verpasst haben. Die Liste mit den „Dingen, die ich immer schon erleben wollte, aber mich nie getraut habe“ kann sehr traurig stimmen. Doch dann ist es mitunter zu spät.
Die richtige Zeit für etwas Neues ist also jetzt!
3. Sie werden Fehler machen
Die Angst zu versagen hindert viele Menschen daran, Neues auszuprobieren und wirklich zu leben. Allerdings gehört es zum Leben nicht nur dazu, Fehler zu machen, sondern auch, dass wir lernen und uns weiterentwickeln. Im Wort „Fehler“ steckt es bereits drin: Es fehlt etwas! Viele glauben, Fehler zu machen bedeutet, etwas „falsch“ zu machen. Jedoch ist diese Denkweise das Problem, denn um diese Fehler zu vermeiden, versuchen die meisten Menschen gar nicht erst, etwas Neues auszuprobieren. Sie fürchten sich vor Kritik. Jedoch:
„Um Kritik zu vermeiden: Tu nichts, sag nichts, sei nichts.“
Elbert G. Hubbard
Irrtümer lassen sich nicht vermeiden, wenn wir lernen und uns weiter entwickeln wollen. Deshalb: Erlauben Sie sich, Fehler zu machen. Sie lernen dadurch nur dazu.
Trauen Sie sich, Entscheidungen zu treffen, die Ihnen auf den ersten Blick unmöglich erscheinen.
Seien Sie so frei, sich einmal zum Narren zu machen oder sich zu blamieren. Auch dadurch werden Sie viel lernen.
Es ist in Ordnung, vom Pferd zu fallen. Und wenn der Sturz wehtat, ist es auch in Ordnung, die Wunden heilen zu lassen. Danach satteln Sie jedoch wieder auf und versuchen Ihr Glück erneut. Irgendwann werden Sie Ihr Ziel erreichen und dann wird es Sie mit Stolz erfüllen, wenn Sie sehen, welche Strecke Sie hinter sich gelassen haben.
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4. Die Vergangenheit kann man nicht ändern
Oft erleben wir die vielen Erinnerungen an unsere Vergangenheit in Gedanken noch einmal: angenehme wie an einen schönen Urlaub können uns entspannen. Doch was ist, wenn man an Personen hängt, die schon lange nicht mehr in unserem Leben sind? Oder wenn man nur darüber nachdenkt, was man nie gewagt hat?
Unsere persönliche Vergangenheit ist natürlich nicht völlig egal, ganz im Gegenteil. Unsere Lebenszeit ist aufgebaut wie ein gutes Buch: Wir müssen die vergangenen Kapitel verstehen und daraus lernen, um die folgenden (zukünftigen) Kapitel überhaupt nachvollziehen zu können, was gemeint ist.
Blättern Sie dagegen ausschließlich in den vergangenen Kapiteln, sind Sie entweder mit deren Inhalt nicht einverstanden oder Sie haben diese Abschnitte noch nicht ausreichend verstanden, damit Sie weiterlesen können.
„Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber vorwärts.“
Søren Kierkegaard
Es ist also wichtig, die Wurzeln Ihrer Herkunft zu verstehen und trotzdem den Blick in die Gegenwart und Zukunft zu lenken, um zu leben und nicht in der Vergangenheit gefangen zu bleiben. Denn wenn Sie in Ihrer Vergangenheit verhaftet bleiben, erstarren Sie in Ihrer Gegenwart – und leben nicht.
Was auch immer Sie in Ihren vergangenen Kapiteln herumstöbern lässt, es ist Zeit, sie zu verstehen und aus ihnen zu lernen. Beginnen Sie, Schritte zu unternehmen, die guttun und Ihnen dabei helfen, Ihr Leben vorwärts zu leben. Es kann dabei hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen, wenn Sie nicht etwas abschließen können, jemandem nicht verzeihen können, einem Menschen hinterhertrauern oder die Schuld ausschließlich bei sich selbst suchen.
5. Zeit muss man sich nehmen, sie ist nicht einfach da
Seien Sie ehrlich: Wie oft verschieben Sie etwas, das Ihnen Spaß macht und Ihnen ein Gefühl von Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden schenkt, auf später oder morgen?
Erinnern Sie sich an die Aussagen vom Anfang dieses Textes?
„Das mache ich, wenn die Kinder groß sind …“
„Das mache ich, wenn ich in Rente bin … da habe ich mehr Zeit.“
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass man Zeit nicht hat, sondern sie sich nehmen muss. Jedem von uns stehen 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche zur Verfügung. Wir nehmen uns die Zeit für die Dinge, die uns wichtig sind und uns etwas bedeuten. Mit dieser Denkweise – dass Sie sich die Zeit nehmen für die Dinge, die Ihnen am Herzen liegen – beginnen Sie, bewusst zu entscheiden, wie Sie mit Ihrer eigenen Zeit umgehen möchten.
„Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben. Lass nicht zu, dass der Lärm anderer Menschen deine eigene innere Stimme übertönt. Hab den Mut, deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen.“
Steve Jobs
6. Viel Betriebsamkeit um „wichtig“ zu wirken
Manche Menschen leben nur dafür, anderen zu zeigen, wie beschäftigt sie sind. Es mag sein, dass ihnen das ein Gefühl von „Wichtigkeit“ gibt. Denn wer einen großen Betrag dazu leistet, dass diese Gesellschaft besser wird, „darf“ vermeintlich Teil dieser Gesellschaft sein. So weit, so gut. Blinde Betriebsamkeit bedeutet aber nicht automatisch, effizient zu sein.
Es geht nicht darum, härter, sondern wirkungsvoller zu arbeiten.
Listen Sie einmal alle wichtigen und dringenden Aufgaben auf, die Sie erledigen müssen. Dann schalten Sie alles, was Sie irgendwie ablenken könnte, stumm bzw. aus: E-Mails, soziale Netzwerke und Messenger. Danach gilt: Ran an die Arbeit!
Sie werden erstaunt sein, wie viel produktiver Sie arbeiten können, wenn Sie nicht mehr abgelenkt sind.
7. Aus passiv wird aktiv
„Ich will ja etwas verändern, aber …“
Wie viele Stunden pro Tag verbringen Sie mit Fernsehen, sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Co. oder mit Ihrem Handy?
Der Tag ist vollgestopft mit Ablenkung und passiver Unterhaltung. Prüfen Sie einmal selbst, wie oft Sie am Tag kreativ sind und etwas erschaffen, auf das Sie stolz sind. Oder wie viel Zeit Sie tatsächlich entweder konstruktiv sind und/oder etwas tun, das Sie im Herzen erfüllt. Meist, so werden Sie vermutlich feststellen, erledigen Sie vieles aus Pflichtbewusstsein oder „weil man das so macht“.
Diese passiv verbrachte Zeit überwiegt bei den meisten Menschen. Die Zeit, in der Sie selbst und nicht fremdbestimmt Ihr Leben in die Hand nehmen, ist allerdings diejenige, die Sie erfüllen wird und zufrieden werden lässt. Auf diese Zeit können Sie mit einem inneren Ja zurückblicken.
Beginnen Sie, Ihr Leben selbst und aktiv zu gestalten und Ja zu sich und Ihrem Leben zu sagen: Jetzt!
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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