Jede Trennung hat einen Grund. Die meisten Menschen ahnen jedoch nicht, wie nah sie sich mit ihrem eigenen Verhalten Richtung Trennung katapultieren. Dabei ist wichtig: Viele dieser Fehler wären vermeidbar. Damit bestimmte Verhaltensweisen nicht zum Beziehungskiller werden, habe ich im folgenden Artikel die wichtigsten 10 Punkte notiert, die ich als Paarberaterin für notwendig erachte, um eine glückliche Beziehung zu führen.
Inhaltsverzeichnis
Beziehungsproblem: Alltag – nur eine faule Ausrede
Bei dieser Überschrift vermute ich schon die ersten kritischen Kommentare:
„Frau Fuchs, Sie haben ja keine Ahnung! Wir haben 5 Kinder, arbeiten beide und die Großeltern können auch nicht immer einspringen!“
Zugegeben, vielleicht wollte ich Sie damit auch etwas provozieren. Und ich verrate Ihnen auch, warum:
Verstehen Sie mich nicht falsch, viele Menschen sind Eltern und bei den meisten muss mindestens einer von ihnen arbeiten. Ich sage nicht, dass der Alltagsstress für ein Paar (mit oder ohne Kinder) nicht eine Herausforderung sein kann. Im Gegenteil: Zu viel Stress macht uns müde und wir sind schneller erschöpft. Es kostet uns viel Kraft und Energie. Am Abend ist man dann zu fertig, um jetzt auch noch liebevoll und aufmerksam zu sein. Wenn wir gestresst sind, reagieren wir oft auch dünnhäutiger, emotional oder gar gereizt. Und das schlimmste: Wir verlieren den Blick für das Wesentliche.
Das sind Folgen aus zu viel Stress – ob durch Arbeit, Kinder oder Pflege der Eltern sei dahingestellt. Das Problem ist nicht, dass wir viele Aufgaben zu erfüllen haben. Auch nicht, dass wir dabei Stress empfinden. Sondern es ist der Umgang mit dem Stress. Wir verhalten uns im Stress – irgendwie.
Und dieses „irgendwie“ ist der eigentliche Beziehungskiller.
Denn wenn wir müde, erschöpft und gereizt sind, können wir sagen: „Du Schatz, ich bin total müde, das hat aber mit dir nichts zu tun. Kann ich dich für 2 Minuten umarmen, um dir zu zeigen, dass du mir wichtig bist?“
Oder aber: Man kann seinen Frust am Partner ablassen. Zickig werden, Vorwürfe machen, stillen Groll hegen oder sich streiten.
Interessanterweise höre ich in der Praxis oft, dass Menschen keine Zeit für eine 2-minütige Umarmung haben, stattdessen aber für stundenlange Streits oder Schuldzuweisungen. Das sollte einen zu Denken geben, nicht wahr?
Also, Kinder, die Arbeit oder Alltagsstress jeder Art halte ich für eine faule Ausrede, um nicht freundlich miteinander umzugehen.
Im Folgenden werde ich Ihnen jene Verhaltensweisen aufzählen, die meines Erachtens absolute Beziehungskiller sind – sie sind Ergebnis aus meiner jahrelangen Arbeit als Paarberaterin.
Noch eines sei erwähnt: Sowohl körperliche als auch seelische Gewalt sind absolute No-Go´s in einer wertschätzenden Beziehung! Gewalt jeder Art ist natürlich ebenso ein absoluter Beziehungskiller. Dies ist für mich derart selbstverständlich, dass ich dies nicht als extra Punkt anführen werde.
Kommen wir nun zu den Beziehungskillern, die die Wenigsten als solche benennen würden. Sie werden überrascht sein.
1. Beziehungskiller: Fehlende Loyalität
Loyalität zeigt, wem gegenüber wir uns verbunden fühlen und im Verhalten treu sind. Unterstützen wir uns gegenseitig, stehen wir füreinander ein, teilen wir gemeinsame Interessen und verfolgen gemeinsame Werte? Dann sind wir loyal.
Wer dagegen Zusagen macht, die er nicht einhält, oder sich entgegen gemeinsamen Vereinbarungen verhält, wird illoyal. Loyale Menschen berücksichtigen die Interessen ihrer Mitmenschen und halten sich an gemeinsame Vereinbarungen. Eine gute Beziehung benötigt immer auch etwas Loyalität, ohne sich selbst dabei aufzugeben.
Ebenfalls kann es zu fehlender Loyalität kommen, wenn uns immer andere Menschen oder Events wichtiger sind als der Partner und die Zeit mit ihm. Es ist eine Art Treulosigkeit, ohne einen Seitensprung gehabt zu haben. Wir fühlen uns zurückgewiesen, wenn immer alles andere wichtiger zu sein scheint.
Was jedoch auch zur fehlenden Loyalität zählt, ist: „Zu wem halte ich?“ Es gibt Paare, die lieber getrennt Weinachten feiern, damit es den Eltern gutgeht, anstatt das Fest der Liebe mit dem eigenen Partner zu feiern.
Das gilt auch für Alltagssituationen: Wenn es zu Streit zwischen Schwiegereltern und Schwiegerkindern kommt – Wie verhält sich dann der Partner? Versucht er bzw. sie sich zu ducken oder auszuweichen? Das wäre eine Form der fehlenden Loyalität. Oder versucht der Partner zu vermitteln und ein klärendes Gespräch unter den Konfliktparteien herzustellen?
Menschen, die loyal sind, versuchen fair und respektvoll mit anderen Menschen umzugehen. Sie unterstützen und fördern die Beziehung. Das stellt Verbundenheit her.
Vermeiden Sie diesen Beziehungskiller und zeigen Sie Ihre Loyalität, indem Sie sich an Absprachen halten, sowie zu Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin stehen. Bleiben Sie fair und tauschen Sie sich offen aus über das, was Ihnen beiden wichtig ist.
2. Beziehungskiller: Grenzenlos und übergriffig
Ohne es zu merken, kann man in einer Beziehung aufdringlich sein, klammern, Kontrolle ausüben oder übergriffig werden. Dass wir uns Nähe zum Partner wünschen, ist natürlich und normal. Wenn zwei Menschen jedoch verschmelzen und dem jeweils Anderen gar keinen Freiraum oder Privatsphäre gewähren, dann kann das zum Beziehungskiller werden.
Paare, die alle Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Beziehung legen, bekommen irgendwann ein Problem. Die Grenzen zwischen dem Ich und der Persönlichkeit des Partners verschwimmen.
Deutlich wird dies an folgendem Beispiel, wenn man fragt: „Wie geht es dir?“ und die Antwort folgt: „Uns geht es gut …“
Damit diese Verschmelzung nicht zum Beziehungskiller wird, sollten Sie sowohl Ihre eigenen Grenzen als auch die Ihres Partners kennen und wahren. Zwischen liebevoller Zuwendung und dem Einhalten der Grenzen kann es ein schmaler Grat sein.
Dennoch gilt: Jeder, der psychisch und körperlich in der Lage dazu ist, ist für sich selbst und sein Wohl verantwortlich. In einer Beziehung müssen wir diese Selbstbestimmung unbedingt erhalten. Sie drückt auch Respekt und Anerkennung aus. Denn wenn wir glauben, wir wüssten es besser oder könnten für unseren Partner entscheiden, dann kann sich das schnell übergriffig anfühlen.
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3. Beziehungskiller: Lügen
Menschen lügen aus verschiedenen Gründen. Oft ist es die Angst, das Gegenüber zu verletzen. Diese Unehrlichkeiten jedoch können zu Spannungen in der Beziehung führen. Schließlich möchten wir auf das, was unser Partner sagt, vertrauen können. Wenn die Lügen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, wackelt oft auch das Vertrauen.
Ohne Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit ist es unmöglich, dauerhaft eine stabile Beziehung aufzubauen.
Zeitgleich kann die Wahrheit auch verletzen: Wie soll man denn ehrlich sein, ohne dabei zu verletzen? Welche Lügen schaden einer Beziehung und welche können wir verzeihen?
Dazu können Sie weiterlesen unter: Lügen: Kein Mensch braucht die ganze Wahrheit, oder doch?
4. Beziehungskiller: passive Feindseligkeit, sowie Kritik und Dauernörgeln
Feindseligkeit bedeutet, dass man eine offene oder verdeckte Ablehnung anderen Personen gegenüber hat. Es ist eine verachtende Haltung, denn es fehlt an Freundlichkeit und Wohlwollen. Verdeckte Feindseligkeit drückt sich beispielsweise durch Lästern aus, dagegen können eine offene Form der Feindseligkeit ständige Kritik oder Dauernörgeln sein. Es geht dabei nicht darum, den Partner zu bitten, konkret etwas zu ändern, sondern man schiebt ihm bzw. ihr lediglich die Schuld zu.
Egal ob offene oder versteckte Feindseligkeit, ständige Kritik oder Dauernörgeln; jede dieser Formen wirkt destruktiv. Sie sind alle auf ihre Art und Weise Beziehungskiller. Denn offene und wertschätzende Kommunikation sucht eine gemeinsame Lösung, und nicht den „Sündenbock“.
Wenn wir davon ausgehen, dass zum Gelingen und zum Scheitern einer Beziehung immer zwei gehören, wird schnell klar, dass nur jeder vor seiner eigenen Haustüre kehren sollte.
Hören Sie mit ziellosem Dauernörgeln, Meckern, andauernder Kritik und Feindseligkeiten auf. Sprechen Sie stattdessen offen und ehrlich über Ihre Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse. Formulieren Sie so konkret wie möglich, was Sie sich von Ihrem Partner wünschen oder gar, welche Erwartungen Sie aneinander haben. Und dann tauschen Sie sich darüber aus, was Sie beide realistisch ändern können und auch wollen.
5. Beziehungskiller: Fehlende Kompromissbereitschaft
Das Leben ist zu kurz für eine schlechte Beziehung. Eine gute Partnerschaft bedeutet, dass es fair für beide zugeht. Dazu muss man Kompromisse finden – das bedeutet, immer wieder auszuhandeln, wie man dem anderen entgegenkommen kann.
Still hoffen wir darauf, dass der/die Partner/in doch den ersten Schritt machen möge, damit wir ihn nicht gehen müssen. Aber leider funktioniert Beziehung so nicht, sondern es geht um unsere eigene Bereitschaft, dem Partner entgegenzukommen.
Fehlt die Kompromissbereitschaft in einer Beziehung, muss der Andere immer zurückstecken. Das erzeugt Frust und ein Gefühl der Unzufriedenheit.
Natürlich sollten die Kompromisse nicht dazu dienen, den anderen zu verändern. Schließlich wollen wir alle doch so geliebt werden, wie wir sind. Und manchmal ist es auch in Ordnung, keine faulen Kompromisse einzugehen. Aber wer jedes Entgegenkommen seinerseits völlig ausschließt, wird schnell auf das Ende der Beziehung hinarbeiten.
Machen Sie sich bewusst, was Ihnen wichtig ist und was in Ihrem Toleranzbereich liegt. Wo möchten Sie Ihrem Partner entgegenkommen? Und in welchen Punkten sind Sie überhaupt nicht kompromissbereit? Suchen Sie eine entspannte und ruhige Gesprächsatmosphäre, in der Sie sich über Ihre gegenseitigen Wünsche und Kompromissbereitschaft austauschen.
6. Beziehungskiller: „Du weißt doch, was ich mir wünsche …“
Natürlicherweise wollen wir in einer Beziehung gesehen, gehört und verstanden werden. Es sind Bedürfnisse, die wir im menschlichen Miteinander haben, um uns wohl und verbunden zu fühlen.
Wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden, fühlen wir uns zurückgewiesen und sind gekränkt. Wir versuchen uns vor dieser Verletzung zu schützen, indem wir eine Haltung einnehmen, wie: „Du weißt doch, was ich brauche …“ oder „Wenn du mich lieben würdest, wüsstest du …“. Eine Beziehung ist allerdings viel leichter zu gestalten, wenn wir unsere Wünsche und Bedürfnisse äußern. Zwar haben wir Menschen ähnliche Grundbedürfnisse, aber was der jeweils Einzelne in genau diesem Moment braucht, können wir nicht wissen.
In der Regel kränken uns Menschen, ohne es überhaupt zu bemerken; meist aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit. Kränkungen und Zurückweisungen setzen nur an einem wunden Punkt an, an dem wir uns abgewiesen fühlen. Wir glauben, wir könnten uns unverwundbar machen, indem wir nicht darüber sprechen, was uns kränkt.
Das Interessante jedoch ist: Das Gegenteil ist der Fall!
Denn wenn wir die Haltung „Du musst das doch wissen“ aufgeben und uns unserem Gegenüber nahbar zeigen und ausdrücken, was wir von unserem Gegenüber wollen, werden wir in den meisten Fällen erleben, dass dieser es gut mit uns meint.
„Aber was ist, wenn mir dann jemand absichtlich wehtut, wenn ich mich verletzlich gezeigt habe?“, mögen Sie jetzt fragen. Nun, wenn Ihnen jemand absichtlich wehtut, nachdem Sie ihm gesagt haben, was Sie verletzt, ist es eine Überlegung, ob diese Beziehung überhaupt tragfähig ist. Manchmal kann es dann eine Option sein, sich zu trennen. Oft ist es jedoch die Angst vor Zurückweisung, wenn diese Frage kommt. Ich kann Sie beruhigen, in den allermeisten Fällen sind unsere Mitmenschen sehr dankbar dafür, zu erfahren, was uns verletzt. Denn so hat man die Chance darauf Rücksicht zu nehmen – und ist es nicht das, was sich gut anfühlt? Zu erfahren, dass da jemand ist, der Rücksicht auf unsere Gefühle nimmt? Also, raus aus dem Beziehungskiller „Du musst doch wissen …“
7. Beziehungskiller: Gegenseitige Vorwürfe und Schuldzuweisungen
Dass man sich mal streitet und dem Partner Vorwürfe macht, kann vorkommen. Belastend wird es jedoch, wenn sich die Schuldzuweisungen häufen und es zu keiner Lösung kommt. Dann entstehen andauernde Streitigkeiten und diese werden dann zum Beziehungskiller.
Gegenseitige Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Nachtragendsein sind oft ein Zeichen dafür, dass der Sender mit etwas unzufrieden ist oder sich abgelehnt fühlt. Es fehlt aber der konstruktive Umgang mit diesen Gefühlen. Man schiebt die Verantwortung auf den Partner. Dieser wiederum schiebt die Verantwortung wieder zurück. Es kommt zu einem Machtkampf, wer nun schuld ist.
Das Ergebnis: Beide sind irgendwann genervt, frustriert und fühlen sich unverstanden. Aus einem Team werden Gegner.
Beispiele für Vorwürfe und Schuldzuweisungen können sein:
- Rechtfertigungen: „Das habe ich gar nicht gesagt.“
- Verallgemeinerungen: „Immer …“ oder „Nie …“
- Du-Botschaften: „Du hast …“ oder „Du bist …“
- Schuldzuweisungen: „Du bist schuld, dass…“
- Verbündete zitieren: „Deine Mutter sagt auch, dass …“
- Scheinfragen: „Du findest dein Verhalten in Ordnung?“
- passiv-aggressive Formulierungen, wie: „Na, wenn du meinst …“ / passiv-aggressives Verhalten
- Bewertungen / Abwertungen
- Übertreibungen
Wenn die Bedürfnisse hinter den Vorwürfen nicht konstruktiv geklärt werden können, kommt es zu Streit und gegenseitigen Verletzungen. Die Qualität einer Beziehung zeigt sich nicht dadurch, ob ein Paar sich streitet oder nicht; sondern wie gut es in der Lage ist, Probleme zu lösen. Glückliche Paare wissen, wie man fair miteinander bleibt, auch wenn es mal eine hitzige Meinungsverschiedenheit gibt. Sie sehen den Streit als Austausch verschiedener Meinungen, um eine passende Lösung zu finden, mit der beide gut leben können. Das schafft Nähe und Verständnis.
8. Beziehungskiller: Nachlässigkeit und Unachtsamkeit
Wenn unser Bemühen nachlässt, kann das auch bedeuten, dass wir entspannter werden und uns in einer Partnerschaft auch mal erlauben, uns mehr zu zeigen, wie wir sind. Allerdings ist die Kehrseite der Medaille, dass wir auch an Attraktivität verlieren, wenn wir uns komplett gehen lassen.
Wenn wir nicht auf uns achten, nachlässig und unachtsam werden, kann das bei unserem Gegenüber ankommen, als seien wir desinteressiert oder gleichgültig. Mit dem sich selbst pflegen und auf sich achten, sagen wir umgedreht auch: „Du bist mir so wichtig, dass ich dir gefallen möchte.“
Im Laufe der Zeit wird ein Partner oder beide nachlässiger, das ist normal. Man wird entspannter mit der Kleidung, den Haaren, der Ordnung und auch der Aufmerksamkeit dem Partner gegenüber.
Der Grund dafür ist, dass man sich mit dem Partner sicher fühlt. Zu viel Sicherheit macht uns aber auch etwas bequem. Wir glauben, wir könnten uns alles herausnehmen, ohne die Bedürfnisse des Partners zu berücksichtigen.
Geben Sie ein wenig mehr auf sich Acht – Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin wird es Ihnen danken!
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9. Beziehungskiller: Zeitmangel – zu wenig Zweisamkeit
Wenn der Job, die Kinder, die Pflege der eigenen Eltern oder der Alltag zu viel Raum einnehmen, bleibt zu wenig Zeit für die schönen Dinge, die man als Paar erlebt. Es ist wichtig, nicht nur gute Eltern für die lieben Kleinen zu sein, sondern auch ein Liebespaar zu bleiben.
Das betrifft übrigens auch kinderlose Liebespaare, denn der Alltag hält verschiedene Aufgaben und Herausforderungen für uns bereit – so vieles ist wichtig. Aber der Partner möchte sich ja auch wichtig genommen fühlen – so wie Sie auch.
Pflegen Sie Gemeinsamkeiten als Paar – Zeit, in der Sie beide zu zweit sind, völlig ungestört von Unterhaltungselektronik wie Handy, PC oder TV. Jede gute Beziehung benötigt etwas Aufmerksamkeit und Zuwendung, sowie Raum für emotionale und körperliche Intimität.
10. Beziehungskiller: Körperliche oder emotionale Untreue
Viele verbinden mit Untreue, dass man körperlich fremdgeht. Aber man kann sich auch fremdverlieben oder eine emotionale Affäre haben, bei der es zwar nicht unbedingt zum Sex kommen muss, aber die Erotik spielt dennoch eine wesentliche Rolle.
Genauer habe ich die Punkte, woran Sie eine emotionale Affäre erkennen, im verlinkten Artikel bereits beschrieben.
Ganz gleich, ob körperlich oder emotional: Wir empfinden es als Untreue, wenn wir als Paar eine Vereinbarung getroffen haben, an die der jeweils Andere sich nicht hält. Absprachen, emotional oder sexuell treu zu sein, die nicht eingehalten werden, und ausschließlich einseitig geöffnet werden, das ist Fremdgehen. Denn wenn es zwischen dem Paar abgesprochen wäre, würde es „offene Beziehung“ heißen.
Der Beziehungskiller bei Untreue ist vor allem der Alleingang hinter dem Rücken des Anderen, die Lüge und die Entscheidung, sich etwas herauszunehmen, das man mit dem verletzten Partner gar nicht erst verhandeln möchte.
Untreue, ob emotional oder sexuell, ist ein Bruch mit den gemeinsam geschlossenen Vereinbarungen. Das ist ein absoluter Beziehungskiller und für viele Paare ein Trennungsgrund.
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Fazit: Beziehungskiller und ihre Folgen für die Beziehung
Alle genannten Beziehungskiller führen früher oder später zu fehlendem Vertrauen, Unsicherheit und Zweifeln an der Beziehung. Jede gute Beziehung hält es aus, dass man mal keine Zeit für Zweisamkeit und Intimität findet oder man macht sich im Streit auch mal gegenseitig Vorwürfe. Allerdings wenn die negativen Angewohnheiten im Vergleich zu den positiven Seiten überhandnehmen, werden sie schnell zum Beziehungskiller.
Eine gesunde und tragfähige Beziehung braucht Entgegenkommen, gegenseitige Rücksichtnahme und Wertschätzung. Wir müssen eine ausgewogene Balance finden zwischen der Zeit, die wir für Alltagsherausforderungen benötigen, für Me-Time, sowie Zweisamkeit und Intimität. In einer vertrauensvollen Beziehung sollte sich jeder auf gemeinsam getroffene Vereinbarungen verlassen dürfen.
Fehlen diese Punkte, kann dies zu Verletzungen, Enttäuschung und Frustration führen. Natürlich können sich gerade in einer langjährigen Beziehung Bedürfnisse verändern, deshalb:
Sprechen Sie über Ihre Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse. Klären Sie, welche Erwartungen Sie aneinander haben und welche Kompromisse Sie bereit sind einzugehen. Und: Hören Sie einander zu. Was wünscht sich Ihr/e Partner/in von Ihnen?
Eine erfüllende Beziehung bedeutet immer auch: Entgegenkommen, Aushandeln und Kompromisse eingehen.
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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