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Den perfekten Partner gibt es nicht

Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, der perfekte Partner sein zu wollen, denn Menschen können zu uns passen oder nicht. Fehlerfrei ist niemand – und das ist auch gut so, weil wir auch aus unseren Fehlern lernen. Trotzdem erlebe ich es in der Praxis häufig, dass Männer wie Frauen ein perfekter Partner bzw. eine ideale Partnerin sein wollen. Gerade damit jedoch beginnen die Probleme. Ich verrate Ihnen hier, warum das so ist.

Der Wunsch nach Perfektion erzeugt häufig Stress

Abgesehen davon, dass kein Mensch makellos ist, setzt es uns unnötig unter Druck, makellos sein zu wollen. Dann muss man sich immer so zeigen und präsentieren, wie man gern sein möchte und kann sich nicht zeigen, wie man tatsächlich ist.

Tief in uns Menschen steckt jedoch der Wunsch, so geliebt und geschätzt zu werden wie wir sind. Wenn Sie Ihrem Partner jedoch nur die Facette zeigen, die Sie gern präsentieren möchten, wird er nur diese Seite an Ihnen kennenlernen. Wie sollen er oder sie hinter diese Fassade blicken können, wenn Sie es nicht zulassen?

Es ist unrealistisch, etwas vorzuspielen, in der Hoffnung, Sie würden dann so geliebt werden, wie Sie sind. Ganz im Gegenteil, dieses Verhalten versetzt Sie nur unnötig in innere Unruhe und Anspannung. Sie werden permanent das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein. Sie werden an der Liebe Ihres Partners zweifeln und kein echtes Vertrauen zu ihm aufbauen können. Wie soll das auch funktionieren, wenn Sie gar nicht wissen, ob er Sie liebt oder nur das vermeintlich perfekte Bild, das Sie von sich zeigen?

Wenn Sie dagegen die Angst überwinden und sich so zeigen, wie Sie sind, wird das sowohl Sie als auch Ihren Partner langfristig entspannen und Ihre Beziehung inniger.

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Die Enttäuschung ist vorprogrammiert

Das Wort „Enttäuschung“ sagt es bereits: Es ist das Ende der Täuschung. Eine Enttäuschung ist für uns Menschen häufig schmerzlich, sonst würden wir die plötzliche Wendung in unserem Leben „Überraschung“ nennen.

Vor allem ist eine Enttäuschung der Ausdruck dafür, dass wir getäuscht wurden oder wir einer Illusion aufsaßen. Hier ist es erst einmal unerheblich, ob das bewusst oder unbewusst geschah und auch, ob wir einen Traum hatten, der zerplatzte oder unser Partner uns scheinbar enttäuschte. Wir hatten eine andere Vorstellung, als die Realität es zeigte: Das ist das Ende der Täuschung, also eine Enttäuschung.

Wenn Sie sich immer möglichst makellos und perfekt zeigen, könnte Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin ein anderes Bild von Ihnen haben. Das führt leichter zu einer Enttäuschung.

Was meine ich damit? Angenommen, Sie verheimlichen Ihrem Partner, dass Sie einen bestimmten Abschluss nicht haben. Ihr Partner wird automatisch enttäuscht sein, wenn er oder sie die Wahrheit erfährt. Nicht, weil es ein Problem wäre, weil Sie diesen Ausbildungsstand nicht erreichten, sondern weil mit der Wahrheit die Realität ihren Platz bekommt – so weicht die Illusion.

Im Grunde ist es eine feine Sache, wenn wir nach einer Enttäuschung wieder klarer sehen. Leider ist es nur so, dass mit einer Enttäuschung häufig auch Gefühle wie Traurigkeit, Angst, Zweifel, Vertrauensverlust und vielleicht auch Ärger verbunden sind.

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Beziehung ist emotionale Reifung

Einige Menschen versuchen, in ihrer Partnerschaft besonders „cool“ oder lässig zu sein. Das ist allerdings kein Zeichen für emotionale Reife und Beziehungsfähigkeit. Es gibt Dinge, über die Sie sich sogar aufregen sollten: beispielsweise wenn Ihr Partner untreu oder im Umgang mit Ihnen nachlässig oder gar ignorant ist. Solche Situationen erfordern unsere Aufmerksamkeit, weil wir sie positiv verändern möchten. Verdrängen Sie beispielsweise, dass Sie ignoriert werden, wird alles beim Alten bleiben und Ihr Partner wird Sie nach wie vor nicht beachten.

Bleiben Sie beispielsweise locker und entspannt, wenn Sie gerade von Ihrem Partner erfahren, dass er Sie betrogen hat, führt das unter Umständen dazu, dass Sie sich von sich selbst entfremden. Ich spreche nicht davon, dass Menschen in solchen Situationen auch ruhig bleiben können, sondern ich meine hier die innere Ruhe, die sich in Form eines Wohlgefühls im Körper ausbreitet. Kein Mensch ist von tiefem Wohlgefühl und Zufriedenheit erfüllt, wenn der Partner ihn betrogen hat. Es ist ein Gefühl der inneren Anspannung.

Sie können nun so tun, als ob Sie das verletzende Verhalten Ihres Partners nicht stört. Sie können es ignorieren oder auch verdrängen. Das nimmt Ihnen allerdings die Nähe und Intimität zu Ihrem Partner.

Ihre Gefühle dürfen sein, wie sie sind. Vielleicht möchten Sie schreien oder weinen. Ihr Partner wird damit wirklich kennenlernen, was Ihnen am Herzen liegt und was Sie stört. Er wird Sie kennenlernen, so wie Sie sind. Sie lernen beide, wie Sie als Paar und jeder für sich mit diesen Gefühlen umgeht und wie Sie Probleme gemeinsam lösen können. Das ist emotionale Reife.

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Wer kümmert sich um wen?

Häufig ist es einer der beiden Partner, der besonders unterstützend wirkt. Das kann in Form von einer starken Schulter zum Ausweinen oder auch in Form von Sich-anlehnen-Können sein.

Wenn wir uns aber uneingeschränkt an andere Menschen anlehnen, verlieren wir selbst unseren eigenen Halt. Echte Nähe entsteht nicht, indem Sie sich auf Ihren Partner stützen, sondern wenn Sie Ihren eigenen Halt bewahren, sobald Sie Nähe zu ihm suchen.

Nicht nur der Sich-Anlehnende verliert den eigenen Halt. Menschen, die sich ausschließlich nur um andere kümmern, verlieren sich selbst aus den Augen. Wer sich selbst verloren hat, muss den Blick wieder auf sich selbst lenken.

An dieser Stelle höre ich meine Klienten häufig sagen: „Aber das ist doch egoistisch.“

Vielleicht ist es das, trotzdem ist es gesund. Denken Sie einmal an Ihren letzten Flug. Die Flugbegleiter erklären vor dem Start in den Sicherheitshinweisen:

„Im Falle eines Druckverlustes fallen automatisch Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke. In diesem Fall ziehen Sie bitte eine der Masken zu sich heran und drücken Sie die Öffnung fest auf Mund und Nase. Danach helfen Sie Mitreisenden und Kindern.“

Sie können also nur für Ihren Partner da sein, wenn Sie vorher für sich selbst gesorgt haben. Sonst wird Ihrer beider Liebe von emotionaler Abhängigkeit und Verschmelzung bestimmt sein.

Verschmelzung ist keine Liebe

Sie sind Königin oder König Ihrer eigenen Seelenlandschaft. Kein Mensch kennt Sie so gut, wie Sie selbst es tun. Zumindest sollte es so sein.

In der Paartherapie erlebe ich es hin und wieder, dass Menschen an ihren Partner den stillen Anspruch stellen: „Ich weiß nicht, was ich will. Also musst du wissen, was ich will.“ Eine noch höhere Erwartung lautet so: „Du musst es mir erfüllen.“

Das ist aber, anders, als viele vielleicht meinen, keine Liebe. Abgesehen davon gibt es Entscheidungen, die der Partner nicht gutheißen kann und die wir anders sehen als er. Würde Ihr Partner eine bestimmte Entscheidung für Sie treffen, würde er entweder zu seinen Gunsten entscheiden oder gegen seinen eigenen Willen. Beides wäre nicht fair.

Die Herausforderung besteht also darin, den Partner in seiner Andersartigkeit zu akzeptieren und sich gleichzeitig auf die eigene Persönlichkeit zu besinnen. Das heißt, wir sollten nicht mit dem Partner verschmelzen und Eins werden wollen, sondern den Eigensinn beider Partner in die Beziehung fließen lassen. Es gibt hier kein „Richtig“ oder „Falsch“, sondern jeder hat seine Sichtweise. Beide können richtig befruchtend für eine Partnerschaft sein.

Es kann sein, dass Sie sich in Ihren Eigenarten vielleicht einmal überfordert fühlen oder das Gefühl haben, den Raum verlassen zu müssen. Dann tun Sie das. Jeder Mensch braucht seinen eigenen Raum, um frei atmen zu können.

Statt „perfekt“ lieber „Mensch sein“

Ein Mensch, der versucht, der perfekte Partner zu sein, hat häufig das Gefühl, er müsse mehr geben als er hat, alles „richtig“ machen und dürfe sich ja keinen Fehler erlauben. In der Realität ist es allerdings so, dass wir Fehler machen müssen, um zu lernen. Solange wir Fehler machen, fehlt uns etwas – eine Erkenntnis, das Wissen, die Erfahrung …

Jeder darf Fehler machen.

„Die großen Tugenden machen einen Menschen bewundernswert, die kleinen Fehler machen ihn liebenswert.“

Pearl S. Buck

Viele meiner Klienten sagen über die erste Kennenlernphase mit ihrem Partner, dass sie überaus aufgeregt waren. Mit der Zeit haben sie jedoch mehr Vertrauen gewonnen und festgestellt, dass diese Angst, einen Fehler zu machen, allein nur in ihnen selbst war. Denn häufig ist der Partner wesentlich geduldiger mit uns, als wir annehmen. Es geht ihm um Menschlichkeit und echte Begegnung.

Die inneren Ansprüche und Erwartungen an uns stecken in uns selbst. Es mag sein, dass Ihr Partner einmal eine andere Sichtweise hat als Sie und vielleicht auch, dass er sich hin und wieder darüber ärgert. Allerdings werden Sie mehr Nähe und Intimität in Ihre Beziehung bringen, wenn Sie Sie selbst sind und sich menschlich zeigen.

Stattdessen lade ich Sie ein, zu lernen, sich selbst besser kennenzulernen, sich mit Ihren menschlichen Verfehlungen liebenswert zu finden und selbst-bewusster zu werden.

Es geht darum, immer und immer wieder, dass Sie Ihren eigenen Ängsten begegnen und sich zeigen, wie Sie sind. Das schafft Vertrauen, und Ihre Partnerschaft erfährt dadurch eine tiefere Verbundenheit.

Denn: Partnerschaft bedeutet eine währende „Kennenlernphase“ – mit dem Partner und im Umgang mit sich selbst.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München

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