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Stress: Wodurch entsteht Stress? Wie wirkt er? Und woran können Sie Stress frühzeitig erkennen?

Auffällig an entspannten Menschen ist, dass sie scheinbar mit einer natürlichen Gelassenheit Beruf und Freizeit meistern. Es scheint so, als könnte ihnen der Stress kaum etwas anhaben; Probleme lächeln sie einfach weg. Moment, einfach!? Im Umgang mit der Anspannung gibt es sicher kein Standardrezept, denn jeder Mensch besitzt eine eigene Persönlichkeit und geht anders mit Druck um. Wie aber gelingt es, gelassen und entspannt mit Problemen umzugehen? Woran erkennt man Stress frühzeitig? Wie kommt man aus der Stressfalle raus? Lässt sich Stress wirklich abbauen? Und wenn ja, wie?

Was ist Stress?

Oft bekommen wir im Alltag gar nicht bewusst mit, wie gestresst wir tatsächlich sind oder ob wir möglicherweise Angst haben; beispielsweise schauen wir beim über die Straße gehen ganz instinktiv, ob ein Auto angerast kommt, was uns überfahren könnte. Auch dieses Schauen ist eine Form der Angst und erzeugt vorübergehend Stress, wenn auch sehr subtil und unbewusst. Jeder Mensch hat Stress und jeder Mensch braucht das Gefühl von Angst, denn es schützt und sichert das Überleben. Angst zählt zu den Grundgefühlen eines jeden Menschen. Wer behauptet, er habe keinen Stress und keine Angst, wäre praktisch nach kürzester Zeit verunfallt oder würde getötet.

Während eines Stresszustands werden die Sinneswahrnehmungen wie Sehen, Hören oder Fühlen verbessert. Muskeltonus und Puls erhöhen sich, um eine schnellere Reaktionsfähigkeit zu erreichen. Innerlich unruhig, hält uns der Stress in Bewegung. Stress ist aber nicht nur körperlich spürbar, sondern auch emotional und geistig. Unter Stress kommt es zu Konzentrationsproblemen, zu Einschränkungen der Kreativität und Handlungsfähigkeit. Zudem fällt es Menschen unter Anspannung enorm schwer, Entscheidungen zu treffen.

Stress im Business wirkt attraktiv

Stress gilt als Zeichen der Überforderung. Anders ist es im Business, da spricht Stress dafür, dass man gefragt ist – das ist ein gutes Zeichen für den Verbraucher. Viel verdächtiger ist es, wenn jemand längere Zeit auf der faulen Haut liegt. Trotzdem müssen auch Erfolgsmenschen darauf achten, ab und zu innezuhalten, um die Akkus wieder aufzuladen.

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Gründe für Stress

Alles, was belastet, schleppen wir mit uns mit, ähnlich wie einen zu voll gepackten Rucksack. Das gilt auch für Stress. Wer ständig unter Hochspannung steht und sich keine Pausen gönnt, bei dem sammelt sich über die Jahre eine Menge Ballast im Rucksack an.

Um die Altlasten aufzuräumen, braucht es Zeit und Ruhe. Gönnt man sich beides, wird die Last auf den Schultern plötzlich leichter: Die Anspannung löst sich, der Schlaf verbessert sich und die Konzentration steigert sich. Wie von Zauberhand fühlen wir uns wieder erholt, gestärkt und frisch. In der Ruhe regenerieren sich Körper, Geist und Seele.

Doch wenn uns Entspannung so gut tut, woran liegt es dann, dass sich einige Menschen nicht aus der Stressfalle befreien oder sich nicht die Zeit für Erholung nehmen können? Und durch was genau entsteht Stress überhaupt?

Gründe für Stress

  • Perfektionismus
  • zu hohe Erwartungen an sich selbst
  • übertriebene Genauigkeit und Ehrgeiz
  • Idealismus
  • Helfersyndrom
  • immer „Ja“ sagen, nicht „Nein“ sagen können
  • alles richtig machen und gefallen wollen
  • viel Wert auf die Meinung anderer legen
  • „Nur noch schnell“-Einstellung beim Erledigen von Aufgaben
  • Schwarz-Weiß-Denken
  • Stresssymptome und körperliche Warnzeichen ignorieren
  • sich selbst zu viel zumuten (Überschätzung, aber auch Unterschätzung)
  • Konfliktvermeidung, Angst vor Problemen bzw. klärenden Gesprächen
  • fehlende Wertschätzung und Akzeptanz
  • emotionale, finanzielle oder körperliche Abhängigkeiten
  • Wunsch nach Erfolg und Anerkennung, Angst vor Ablehnung
  • mangelndes Selbstbewusstsein
  • fehlendes Durchsetzungsvermögen
  • „Die anderen immer zuerst“-Einstellung. Die Mitmenschen und ihre Bedürfnisse scheinen „mehr wert“ zu sein als die eigenen (ein geringes Selbstwertgefühl).
  • Abwehr von unliebsamen Gefühlen wie Trauer, Einsamkeit oder Wut
  • Gefühl, immer stark sein zu müssen
  • Angst vor Verantwortung
  • schlechtes Zeitmanagement

Wie zeigt sich Stress?

Natürlich entscheidet immer auch die persönliche Bewertung einer Situation, was als Stress empfunden wird und was nicht. Zum einen ist das Veranlagung, aber auch die Lebenserfahrung entscheidet darüber, was und wie stark wir etwas erleben. Dennoch sind Reaktion und Auswirkung von Stress bei allen Menschen, die unter Druck stehen oder Angst haben, untereinander vergleichbar.

Körperliche Reaktionen

  • erhöhter Puls, beschleunigter Herzschlag
  • Verspannung, erhöhte Muskelspannung, Migräne, Verspannungskopfschmerz, Rückenschmerzen
  • beschleunigte und flache Atmung
  • Erschöpfung, schnellere Ermüdbarkeit
  • Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Energiemangel
  • geminderte Konzentration und Gedächtnisleistung
  • geschwächtes Immunsystem, z.B. erkältungsanfällig
  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit
  • gesundheitliche Stressfolgeerkrankungen wie Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Verstopfung, Blähungen), Rheuma, Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schilddrüsenüberfunktion, Adipositas (Übergewicht), Fettstoffwechselstörung, Asthma, Allergie, Neurodermitis, Tinnitus, Schwindelgefühl

Verhaltensweisen

  • Steigerung der Leistung und des Arbeitseinsatzes, Pausen verkürzen oder ausfallen lassen
  • Konfliktvermeidungsverhalten
  • Vermeiden von Enttäuschungen oder schmerzlichen Gefühlen
  • Verdrängung von Entscheidungen
  • hastiges, verkrampftes und ungeduldiges Verhalten
  • schnelles Sprechen oder anderen ins Wort fallen
  • Essen herunterschlingen oder essen während der Arbeit oder unterm Gehen
  • sich keine Zeit mehr nehmen für Dinge, die einen erfreuen oder die einem gut tun
  • Suchtverhalten (Rauchen, Drogen, Alkohol, Essen), Betäubungsverhalten
  • Medikamentenmissbrauch (Beruhigungsmittel, Schlaftabletten, Schmerzmittel, Aufputschmittel)
  • konfliktreicher Umgang mit Mitmenschen, streitlustig, kampfbereit, Aggressivität
  • unkoordiniertes Arbeiten, Zerstreuung, mangelnde Struktur, Multitasking
  • sexuelle Unlust (Libidoverlust)

Kognitiv-emotionale Reaktionen

  • Versagensangst; Angst, sich zu blamieren
  • innere Unruhe, Nervosität, Gefühl von Gehetzt- und Getriebensein
  • Unzufriedenheit, Gefühl von Ärger oder Angst
  • Gefühl von Ausgebranntsein, Burnout
  • soziale Isolierung, Depression
  • Grübeln, Grübelzwang
  • Hoffnungslosigkeit, Ohnmachtsgefühle
  • Leere im Kopf: „Blackout“, Denkblockaden, Minderung geistiger Wendigkeit (u.a. Kreativität)
  • Zynismus, Widerwillen
  • Selbstvorwürfe, Selbstzweifel, mangelndes Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle, Ungeduld, Misstrauen, Intoleranz
  • erhöhte Reizbarkeit, plötzliche Gefühlsausbrüche
  • innere Kündigung (Resignation)
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Welcher Stress-Typ sind Sie?

Stress ist etwas, das jeder kennt. Doch genauso wie die Anspannung von jedem anders bewertet wird, reagiert auch jeder unterschiedlich auf Druck. Denken Sie nur an eine Prüfungssituation oder an das erste Date? Während der eine äußerlich total cool wirkt, zittern einem anderen die Hände und er redet viel zu schnell oder leise. Das liegt daran, dass es verschiedene Stresstypen gibt. Sie sind nicht zu pauschalisieren, sollen nur als Beispiel dienen und verdeutlichen, dass jeder Mensch mit Stress anders umgeht.

Da es in der Literatur diverse Einteilungen von verschiedenen Stresstypen gibt, deren Aufzählung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, sei hier nur das Modell des Stresstyps A und B näher beleuchtet:

Stresstyp A – „Sympathikotoniker“

Das A steht in diesem Fall für Adrenalin, denn unter Stress schüttet der Stresstyp A vermehrt Adrenalin und Noradrenalin aus. Beides sind wichtige Stresshormone, die verschiedene körperliche Stressreaktionen hervorrufen. Die Herzaktivität wird gesteigert, Blutdruck und Puls erhöhen sich. Die Darmtätigkeit wird gemindert und die Insulinausschüttung gehemmt.

Menschen vom Stresstyp A haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Er ist unter Stress besonders gefährdet für Bluthochdruck oder Herzinfarkt.

Das Verhalten des Stresstyps A in stressigen oder belastenden Situationen äußert sich beispielsweise durch starken Ehrgeiz, Ungeduld, aufbrausende oder aggressive Art.

Stresstyp B – „Vagatoniker“

Der Stresstyp B wird manchmal auch als Stresstyp C bezeichnet. In diesem Fall steht das C für Cortisol, da dieser Stresstyp unter Stress mit einer erhöhten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol reagiert. Cortisol ist ein Hormon, was dämpft, schmerzunempfindlicher macht und beruhigt.

Körperlich zeigt sich das beim Stresstyp C im Senken des Blutdrucks, was kalte Hände bzw. Füße zur Folge haben kann. Die Aktivität des Darmes wird gesteigert. Das Immunsystem wird geschwächt, weshalb Menschen vom Stresstyp C auch anfälliger für Erkältungserkrankungen sind. Die Abwehrreaktion des Körpers ist herabgesetzt. Auch Autoimmunerkrankungen sind beim Stresstyp C häufiger als beim Stresstyp A.

Das Verhalten des Stresstyps C in stressigen Situationen ist eher passiv, unsicher und ängstlich. Sie ziehen sich im Stress eher zurück und meiden die Auseinandersetzung. Gefühle von Hilflosigkeit, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit machen sich breit. Auch finden sind unter dem Stresstyp C vermehrt Menschen mit Depression, Angst oder zwanghaftem Verhalten.

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Warum brauchen wir Stress? Positiver und negativer Stress

Auch wenn es heute keine Säbelzahntiger mehr gibt, vor denen wir uns durch Weglaufen schützen müssen, ist die körperliche wie emotionale Stressreaktion ein wichtiger Mechanismus, der noch immer in uns wirkt.

Stress oder auch Angst setzt uns kurzfristig unter Anspannung, damit wir in Bewegung kommen – Flucht oder Angriff ist die Folge. Dieses Verhalten sicherte lange unser Überleben. Und auch noch heute ist dieser Mechanismus wichtig und notwendig. Er alarmiert uns bei Gefahr. Ängstliche Menschen leben in der Regel wesentlich länger, weil sie sich besser schützen.

Der gebürtige Wiener und Pionier der Stressforschung Hans Selye  unterschied den Stress in Eustress und Disstress. Damit setzte er einen Meilenstein mit seiner Stresstheorie.

Als Eustress (griech. eu = gut, wohl, schön) wird der Stress bezeichnet, der normal ist und einen guten Zweck besitzt, also positiv ist.

Als Disstress (griech. dys = miss-, schlecht, übel, fehlerhaft) wird der Stress bezeichnet, der übermächtig ist oder negative Auswirkungen hat.

Die Begriffe von „Eustress“ und „Disstress“ lassen sich in der Theorie gut unterscheiden und sind klar, dennoch sind sie in der Praxis recht ungenau. Oder sie werden von Menschen, die nicht zur Ruhe kommen können oder wollen, oftmals fehlinterpretiert als „Das ist doch alles positiver Stress, also mache ich weiter so!“. Denn was ist denn schon positiver Stress und was zählt als negativer Stress? Einige werden an dieser Stelle antworten: Ich spüre doch, wann Stress mir gut tut und wann nicht! Wirklich!? Die meisten Menschen spüren erst die Folgen von Stress, nicht aber den Stress selbst.

Um Sie ein wenig mehr zu sensibilisieren, dass die Begriffe Eustress und Disstress zu ungenau sind, möchte ich Ihnen zwei Beispiele nennen, eines für so genannten Eustress und eines für Disstress:

Eustress-Beispiel

Stellen Sie sich ein frisch verliebtes Pärchen vor. Tag und Nacht sind sie wach, weil sie die Finger nicht voneinander lassen können und tagsüber möglicherweise arbeiten gehen. Gut gelaunt und euphorisiert scheinen sie alles zu meistern. Nachweislich haben Verliebte sehr viel Adrenalin im Blut, was sie selbst als sehr positiv und angenehm empfinden. Aber für den Organismus und das Immunsystem sind die schlaflosen Nächte purer Stress. Nicht umsonst richtet es die Natur so ein, dass die Verliebtheitsphase nach aller spätestens 1,5 Jahren, manchmal früher, vorbei ist. Denn wir brauchen Zeit zur Erholung.

Das ist ein deutliches Eustress-Beispiel, finden Sie nicht auch? Kommen wir also zum Disstress, und nun wird´s interessant!

Disstress-Beispiel

Stellen Sie sich eine Mutter vor, die mit ihrem 4-jährigen Sohn an einer vielbefahrenen Straße auf den Bus wartet. Der Kleine ist gerade in der Entdeckerphase, will spielen und hat kein Verständnis für die Gefahr der befahrenen Straße. Für die Mutter ist das Stress pur, und alles andere als positiver Stress! Wer sich hier noch immer nicht ganz sicher ist, befrage einmal Mamas mit Kindern in diesem Alter.
Fakt ist, dass auch der negative Stress (Disstress) seine Berechtigung hat und durchaus sinnvoll ist, denn er sichert unser Überleben und schützt uns; in diesem Beispiel geht es um das Wohl des 4-jährigen Jungen. Wenn die Mama keinen Stress damit hätte, dass der Kleine möglicherweise auf die Straße läuft, würde etwas gewaltig falsch laufen. Sie muss unter Stress sein, um aufmerksam zu sein.

Gesunder und krankmachender Stress

Es ist also keine Frage davon, ob Stress positiv oder negativ ist; abgesehen von der Tatsache, dass Stress jeder anders empfindet.

Wie bereits erwähnt, gibt es Situationen, in denen wir Stress brauchen, denn dieser schützt und vor Gefahrensituationen und macht uns aufmerksamer, was wir beispielsweise in einer Prüfung benötigen, wenn der Stress im Rahmen und keine Prüfungsangst dazu kommt.

Entscheidender als die Beschaffenheit von Stress ist, ob er anhaltend ist oder von Phasen der Regeneration unterbrochen wird. Ein Pendel bleibt auch nicht am höchsten Punkt einfach stehen. Und so pendeln wir, wenn wir gesund sind, zwischen Anspannung und Entspannung hin und her. Auf Anspannung sollte immer Entspannung folgen, und umgekehrt. Der anhaltende Stress, und sei er noch so angenehm, wirkt sich negativ auf Körper, Geist und Psyche aus. Die Dauerbelastung schwächt das Immunsystem und ebnet den Weg für körperliche wie psychische Stressfolgeerkrankungen, nicht der Stress selbst.

Falls Sie weitere Fragen zum Thema Stress haben oder Sie wissen wollen, wie Sie zukünftig mit Stress besser umgehen können, nehmen Sie einfach Kontakt zu mir auf. Ich werde Ihnen alle offenen Fragen beantworten und, wenn Sie es wünschen, aus Ihrer Stressfalle heraushelfen, damit Sie sich entspannt und gelassen den Dingen im Leben widmen können, die Ihnen Freude bereiten.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Friederike Klingholz München
Grafik: Ulrike Fuchs München