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Fremdverliebt: Ist die Beziehung jetzt in Gefahr?

Verliebt zu sein, ist wundervoll. Das aufregende Gefühl und das Kribbeln im Bauch lassen das Herz höherschlagen. Aber was ist, wenn man sich fremdverliebt, obwohl man gerade in einer Beziehung oder gar verheiratet ist? Kann man sich überhaupt fremdverlieben? Ist es möglich, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben?

Wer in einer festen Beziehung lebt und sich trotzdem in einen anderen Menschen verliebt hat, kennt das Gefühlschaos: Wie soll man sich nur entscheiden? Ist das denn richtig, sich mit dem oder der anderen zu treffen? Ab wann betrügt man den Partner? Man versteht sich selbst nicht, weil man doch glücklich in der Beziehung ist. Wie kann man sich da verlieben? Ist die Partnerschaft nun in Gefahr?

Die Zeit der Fremdverliebtheit steckt voller Unsicherheiten. Mit diesem Ratgeber werden Sie sich bzw. den Menschen, in den Sie sich fremdverliebt haben, besser verstehen lernen. Sie erhalten wertvolle Tipps, wie Sie durch die stürmische Zeit der Fremdverliebtheit kommen und Ihre Beziehung stärken können.

Merkmale: Woran erkennt man Fremdverliebtheit?

Wie erkennt man, dass der Partner sich in eine andere Person verliebt hat bzw. wie erkennt man selbst, dass man sich fremdverliebt hat?

Sie haben den Verdacht, Ihr Partner könnte sich in einen anderen Menschen fremdverliebt haben? Woran können Sie erkennen, dass der Partner fremdverliebt ist? Welche äußeren Merkmale und Veränderungen kann man beobachten? Wichtig ist, dass einzelne Merkmale kein Hinweis auf Fremdverliebtheit sind. Je mehr Punkte zusammenkommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Partner sich in eine andere Person verliebt hat:

  • Der Partner bzw. die Partnerin entwickelt eine enorme Vorliebe für das eigene Handy: Viel öfter als sonst scheint er bzw. sie zu chatten oder heimlich zu telefonieren.
  • Der Partner bzw. die Partnerin ist immer mehr in Gedanken versunken und hat dabei ein seltsam entspanntes Lächeln auf den Lippen.
  • Die Wahrscheinlichkeit der Fremdverliebtheit erhöht sich, wenn der Partner bzw. die Partnerin vermehrt von einer anderen Person schwärmt oder auffallend viel von ihr spricht.
  • Sie kommen unverhofft in den Raum und Ihr Partner kramt schnell etwas beiseite. Wenn Sie nicht zufällig bald Geburtstag haben und er eine Überraschungsparty plant, können diese Heimlichkeiten ein Anzeichen dafür sein, dass ihr Partner fremdverliebt ist.
  • Sie erfahren davon, dass Ihr Partner mit der Kollegin mehr teilt als mit Ihnen. Neuigkeiten weiß sie immer als Erstes. Und neulich hat er mit ihr über Ihre Beziehungsprobleme geredet.
  • Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin ist in letzter Zeit immer kritischer Ihnen gegenüber geworden. In Kombination mit dem Punkt „Regelmäßig-von-einer-anderen-Person-Schwärmen“ könnte das so klingen: „Du lässt dich ganz schön gehen. Luka, mein neuer Kollege, der achtet sehr auf seine Figur…“
  • Ein weiteres Zeichen für Fremdverliebtheit ist, dass er bzw. sie jetzt wieder mehr auf sich achtet: Die Körperpflege wird plötzlich enorm wichtig und übersteigt deutlich das übliche Maß.
  • Die Laune des fremdverliebten Partners schwankt zwischen hervorragend und mürrisch. Besonders blendend geht es ihm bzw. ihr, wenn die geliebte Person sich meldet. Dagegen ist er mit der eigenen Ehefrau oder dem Partner überkritisch und reagiert zuweilen auch wütend, wenn man versucht, ihn auf die Fremdverliebtheit anzusprechen.
  • Sie sind plötzlich eifersüchtig, obwohl Sie sonst eher nicht der eifersüchtige Typ sind.
  • Sie haben den Drang, in das Handy Ihres Partners zu schauen, obwohl Sie bei dem Gedanken ein schlechtes Gewissen haben und Ihnen die gegenseitige Privatsphäre bisher immer enorm wichtig war.

Das könnte Sie noch interessieren: Anzeichen und Phasen einer emotionalen Affäre.

Woran erkennt man, dass man sich in einen anderen Menschen fremdverliebt hat?

Sind Sie verliebt in eine andere Person, obwohl Sie verheiratet sind oder in einer glücklichen Beziehung leben? Woran können Sie erkennen, dass Sie fremdverliebt sind? Bleiben Sie ehrlich mit sich, wenn Sie die einzelnen Punkte durchgehen. Je mehr Punkte Sie bejahen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie sich fremdverliebt haben:

  • Emotionale Verwirrung: Nicht selten haben Sie Gedanken wie „Aber ich liebe meinen Mann doch … Kann man zwei Menschen gleichzeitig lieben?“, „Wie kann das sein, dass ich meine Kollegin so anziehend finde, obwohl ich verheiratet bin?“, oder „Ich habe Schmetterlinge im Bauch, wenn ich an meinen Chef denke, obwohl ich glücklich in meiner Beziehung bin.“
  • Sie denken oft an diese andere Person und versinken in Tagträumen.
  • Sie fühlen sich auffallend stark zu dieser Person hingezogen.
  • Sie nehmen etwas ab und fühlen sich gut dabei. Überhaupt haben Sie weniger Appetit, seit Sie die geliebte Person kennen.
  • Sie fühlen sich ausgesprochen gut im Beisein dieser Person, in die Sie sich verliebt haben.
  • Sie interessieren sich für die Hobbys, Interessen, … – einfach alles – von der geliebten Person.
  • Sie möchten dem geliebten Menschen ganz nah sein, ihn berühren, küssen und mit ihm Händchenhalten.
  • Sie freuen sich über jede noch so banale Nachricht, die diese Person Ihnen schreibt. Zeitgleich versuchen Sie, Ihr Handy vor Ihrem Partner zu verstecken: „Wenn er das mitbekommt, was ich mit dem Kollegen alles schreibe …“
  • Sie verheimlichen Ihrem Partner verschiedene Treffen mit der geliebten Person sowie, was Sie sich schreiben. Ebenfalls sollte der Partner auch nicht erfahren, wie oft Sie der geliebten Person schreiben. Sie ahnen, dass es da eine Eifersuchtsszene geben könnte.
  • Sie wollen auf Nachrichten von der geliebten Person sofort antworten.
  • Ihre Laune ist überdurchschnittlich gut. Andere Menschen sprechen Sie schon darauf an, dass Sie so gut gelaunt sind.
  • Sie werden wütend oder reagieren verlegen, wenn Ihr Partner Sie fragt, ob Sie in einen anderen verliebt sind.
  • Sie freuen sich, die geliebte Person zu sehen, und möchten so oft wie möglich Zeit mit ihr verbringen.
  • Sie haben Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen gegenüber Ihres Partners.
  • Sie vermissen die geliebte Person oder haben Liebeskummer, weil Sie beide sich nicht sehen können bzw. dürfen.
  • Sie lesen aufmerksam diesen Artikel.

Fremdverliebt trotz Ehe bzw. glücklicher Beziehung: Kann man zwei Menschen gleichzeitig lieben?

Fremdverliebt? Trotz glücklicher Beziehung oder Ehe? Das kann doch nicht möglich sein. Das darf doch nicht sein. Und dennoch kommt es öfter vor, als Sie vermuten.

Wie ist das möglich? Kann man überhaupt mehrere Menschen gleichzeitig lieben? Ja, das ist möglich. Wer sich trotz glücklicher Beziehung in die Kollegin, den Chef oder einen Freund verliebt, sucht unbewusst eine Lösung für ein Problem, das ihm oder ihr bisher noch nicht bekannt ist.

Meist ist die bestehende Beziehung oder Ehe sehr stabil, sicher und das Paar ist ein gutes Team. Sie sind tolle Eltern und funktionieren bestens miteinander. Viele beschreiben ihre Beziehung sogar als sehr harmonisch. Wie kann es also sein, dass man sich da fremdverliebt?

Es gehört zu unseren menschlichen Grundbedürfnissen, nach Sicherheit und Geborgenheit zu suchen, deshalb gehen viele Menschen eine Partnerschaft ein. Neben diesen Bedürfnissen steht aber auch noch das Bedürfnis nach Weiterentwicklung. Harmonische Paare, die gut miteinander funktionieren, sind sich einander sehr sicher – manchmal so sicher, dass sie es für selbstverständlich halten, dass der andere da ist. Aber wer will als „selbstverständlich“ wahrgenommen werden? Es fehlen Wertschätzung und dass man sich vom Partner gesehen fühlt. Das harmonische Paar verschmilzt beinahe miteinander, bis die Unterschiede verschwimmen. Dabei bilden gerade die Unterschiede die Basis, auf der man sich miteinander weiterentwickeln kann.

Die Fremdverliebtheit ist also – natürlich unbewusst – die Suche nach neuen Herausforderungen, nach Weiterentwicklung und einem neuen Selbstbild. Der fremdverliebte Partner sucht das Abenteuer, ohne den Partner damit verletzen zu wollen. Das Bedürfnis nach Weiterentwicklung wird ausgelagert, damit die Ehe weiterhin harmonisch laufen kann und die Sicherheit garantiert bleibt.

Das klingt paradox und ist natürlich nur kurzfristig gedacht, denn die Fremdverliebtheit erzeugt genau das, was beide Partner fürchten: Die Sicherheit, für immer zusammenzubleiben, geht verloren.

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Wie lange dauert die Fremdverliebtheit?

Verliebtheit ist eine Art Prüfung mit genau diesen Symptomen: Nervosität, Unsicherheit und große Aufregung. Der Prüfungsinhalt besteht allerdings nicht in Mathematik oder Physik, sondern in der Frage: „Willst du mich?“ Es geht in der Verliebtheitsphase darum, sich sicher darüber zu werden, von der geliebten Person gewollt zu werden. Solange wie wir nicht sicher sind, ob der Mensch, in den wir uns verliebt haben, uns will oder nicht, solange bleibt die Verliebtheitsphase erhalten. Wir denken permanent an den anderen und wollen jede Sekunde Zeit mit ihm oder ihr verbringen, um die Prüfung endlich zu bestehen und unser Selbstwertgefühl zu stabilisieren.

Die Phase der Verliebtheit dauert normalerweise zwischen 3 bis 18 Monaten. Im Durchschnitt endet die Verliebtheitsphase nach 8 Monaten.

Etwas anders ist es bei Menschen, die sich fremdverlieben, obwohl sie in einer Beziehung sind. Hier kann die Verliebtheitsphase deutlich länger anhalten – manchmal bis zu 36 Monaten, weil man keinen gemeinsamen Alltag teilt und die Aufregung, erwischt zu werden, die Gefühle zusätzlich anheizen kann.

Üblicherweise erleben viele Menschen, die sich fremdverliebt haben und sich von der geliebten Person lösen bzw. trennen, ab diesem Zeitpunkt eine Art Liebeskummer. Das ist aber auch normal und vergeht in der Regel wieder.

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5 wichtige Tipps, die dabei helfen, die Fremdverliebtheit zu überwinden

Fremdverliebtheit kann zur echten Beziehungsprobe werden. Zwar kann es auch nur bei der Verliebtheit bleiben, aber es kann sich auch eine Affäre aus der Verliebtheit entwickeln. Diese wiederum ist für viele ein Trennungsgrund. Soweit muss es aber gar nicht erst kommen.

Tipp 1: Nicht jede Verliebtheit ist gleich der Beginn einer Affäre

Für viele ist Treue die Basis in einer Partnerschaft. Aber ist es Untreue, wenn man sich in einen anderen Menschen verliebt? Muss man dann zwangsläufig fremdgehen? Die Grenzen, wo Treue aufhört und Untreue beginnt, sind von Paar zu Paar verschieden. Meist haben wir aber ein gutes Gespür dafür, wann die Untreue beginnt, nämlich ab dem Moment, in dem wir denken: „Mist, das sollte mein Mann bzw. meine Frau besser nicht erfahren.“

Extra-Tipp für den fremdverliebten Partner:

Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Darf es bei einer Schwärmerei bleiben, die bedeutungslos ist oder haben Sie den Drang nach mehr? Wie ernst meinen Sie es mit Ihren Gefühlen? Wollen Sie Ihre bestehende Partnerschaft aufgeben? Sie haben die Wahl, denn sich zu verlieben ist das eine, was Sie aus dieser Verliebtheit machen, das andere.

Extra-Tipp für den anderen Partner:

Tief durchatmen. Nicht aus jeder Verliebtheit wird eine Affäre. Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Ihr Partner in eine andere Person verliebt hat, bleiben Sie zuerst einmal ruhig. Eifersuchtsanfälle oder sich aus einer Kurzschlussreaktion heraus zu trennen, helfen Ihrer Beziehung kein bisschen weiter. Was Sie jetzt brauchen, sind wirklich gute Gespräche mit Ihrem Partner – am besten in möglichst entspannter Atmosphäre.

Tipp 2: Fremdverliebt – die eigenen Gefühle verstehen lernen

Werden Sie sich über Ihre Gefühle klar. Wer sich selbst und seine Gefühle nicht versteht, kann selten erkennen, warum er so handelt, wie er es tut. Wir sind nicht „Opfer unserer Gefühle“, wir sind unseren Emotionen nicht „ohnmächtig ausgeliefert“, sondern wir haben immer die Wahl, wie wir mit unseren Empfindungen umgehen wollen.

Nachgedacht – wichtige Fragen für den fremdverliebten Partner:

  • „Ist mir die neue Person in meinem Leben so wichtig, dass ich meine bestehende Partnerschaft lösen und mich trennen möchte?“
  • „Wird die neue Liebe sich auch den Alltag bewähren? Würden wir auch Krisen überstehen?“
  • „Verstehe ich mich selbst und mein Verhalten?“
  • „Wenn nein, was brauche ich, um mich und mein Verhalten besser zu verstehen? Was fehlt mir in meinem Leben?“
  • „Wie möchte ich gerne sein? Wie möchte ich mich verhalten?“
  • „Wie bin ich bisher in meinem Leben mit unliebsamen Gefühlen umgegangen? (Ausweichend, verdrängend? Oder habe ich mich mit meinen Gefühlen auseinandergesetzt und versucht, sie zu verstehen?)“
  • „Wie gut kenne ich meine Bedürfnisse und Werte? Wie offen spreche ich mit meinem Partner bzw. meiner Partnerin über meine Wünsche und Fantasien?“
  • „Ist die Anziehungskraft zur neuen Liebe eher darin begründet, dass alles heimlich oder verboten war/ist? Knistert es besonders, wenn ich die Angst habe, erwischt zu werden?“
  • „Wie bin ich bisher mit den Themen Trennung und Liebeskummer umgegangen? Wie geht es mir, wenn ich weiß, dass ich gerade etwas tue, das meinem Umfeld vielleicht nicht gefällt? Kann ich dennoch bei mir bleiben oder gerate ich bei der Vorstellung, in tränengefüllte Augen zu schauen, ins Wanken?“

Nachgedacht – wichtige Fragen für den anderen Partner:

  • „Kann man mehrere Menschen lieben? Könnte mir das auch passieren?“
  • „Wie gehe ich mit unliebsamen Gefühlen um? Wie verhalte ich mich, wenn ich verunsichert oder eifersüchtig bin? Tut dieses Verhalten meiner Beziehung gut?“
    Als Beispiel: Manche eifersüchtige Menschen kontrollieren den Partner oder stellen ihm unzählige Fragen, die eher einen Verhör-Charakter haben. Das wird der Beziehung vermutlich nicht besonders guttun.
  • „Wie sorge ich für mich? Wie beruhige ich mich? Wie finde ich unabhängig von meinem Partner wieder zu mir?“
  • „Wie gut sind meine Freundschaften, die ich außerhalb meiner Partnerschaft pflege?“
  • „Liebe ich meinen Partner oder bin ich von ihm abhängig?“

Tipp 3: Gemeinsam die Beziehung anschauen

Wenn man sich fremdverliebt, kann das grundlos passieren. In den meisten Fällen aber lohnt es sich, gemeinsam die Beziehung näher anzuschauen. Oft ist der Alltag zu präsent und man hat sich als Liebespaar aus den Augen verloren. Man funktioniert als Team oder Eltern gut, aber Romantik und Sexualität, wenn man ganz ehrlich ist, waren auch mal intensiver.

Wenn wir uns verlieben, bewirkt das einen wahren Frühling in uns. Manchmal brauchen besonders Langzeitbeziehungen wieder etwas mehr Aufmerksamkeit, damit sich einander wieder zuwenden und Interesse am anderen aufbauen kann. Das tut beiden gut und man verspürt wieder ein wärmendes Kribbeln für den anderen.

Liebe ist ein ruhiges und getragenes Gefühl – im Vergleich zur Verliebtheit, die wie ein Paukenschlag daher kommt. Die pure Aufregung am Anfang einer Beziehung besteht nur kurz, wenn wir noch nicht wissen, ob uns der andere will oder nicht. Mit der Zeit werden die Beziehung ruhiger und die Liebe tiefer. Was nicht heißen soll, dass es öde oder langweilig sein muss. Manchmal sind die Frühlingsgefühle der Fremdverliebtheit auch eine Erinnerung daran, dass man noch etwas erleben möchte – und man sollte sich unbedingt fragen, was genau das sein könnte.

Gemeinsame Fragen als Paar (gerne auch im austauschenden Gespräch):

  • „Was bedeutet mir die Partnerschaft zu meinem Mann bzw. zu meiner Frau?“
  • „Was haben wir lange Zeit vernachlässigt? Was möchte ich bzw. möchten wir noch (oder wieder) erleben?“
  • „Wo möchte ich bzw. mein Partner wachsen und lernen? Wo können wir uns weiterentwickeln?“
  • „Welche sind unsere Stärken als Paar? Und welche unsere Schwächen?“
  • „Warum ist die neue Liebe ausgerechnet jetzt in unser Leben gekommen?“
  • „Was habe ich bzw. was hat mein Partner in der letzten Zeit vermisst? Haben ich oder mein Partner einen Wunsch hinten angestellt?“ (Zusammenziehen, Kinderwunsch, Eigenheim, mehr eigene oder gemeinsame Hobbys, etc.)
  • Aus Sicht des Fremdverliebten: „Wie verändere ich mich mit der neuen Liebe? Was lerne ich hier über mich? Welchen Teil dieser Erfahrung möchte vielleicht noch in meiner bestehenden Partnerschaft bringen?“
    Aus Sicht des anderen Partners: „Wie können wir diesen „ungelebten“ Teil des fremdverliebten Partners in unsere Beziehung bringen?“

Beispiel: Der fremdverliebte Partner erlebt sich bei der neuen Liebe als „frei und unabhängig“ – wie kann also wieder mehr Freiheit und Unabhängigkeit in Ihre Partnerschaft kommen – gemessen an den Umständen und ohne gleich Schluss machen zu müssen.

Das gilt auch für gegenseitige Aufmerksamkeit, Interesse aneinander, gegenseitiges Begehren, Abenteuerlust usw. – der fremdverliebte Partner sucht (häufig unbewusst) etwas, das in der bestehenden Partnerschaft (wieder) Raum finden darf.

  • „Wo haben wir als Paar noch Wachstumspotenzial? Was können wir noch ausprobieren, lernen und weiterentwickeln?“
  • „Was haben wir früher einmal zusammen erlebt, das uns als Paar gutgetan hat und was zurzeit zu kurz kommt? Wie können wir uns dafür wieder mehr Zeit nehmen?“

Tipp 4: Eine Entscheidung treffen

Wer sich fremdverliebt hat, bei dem steht plötzlich alles auf dem Kopf. Was eben noch von Bedeutung war, scheint plötzlich eine andere Wichtigkeit zu bekommen. Mit zwei Menschen gleichzeitig eine Partnerschaft zu führen, ist nur möglich, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind. Das ist aber eher die Seltenheit. Alternativ kann man die Beziehungen voreinander verheimlichen, aber so ein Doppelleben ist enorm anstrengend und kräftezehrend. Und wenn die Außenbeziehung auffliegt, ist Ärger vorprogrammiert.

Deshalb – so hart es ist: Treffen Sie eine Entscheidung. Es ist in Ordnung, sich etwas Zeit zu lassen und gründlich über diese Entscheidung nachzudenken, aber lassen Sie sich nicht zu viel Zeit, denn sonst verärgern Sie nur unnötig Ihr Umfeld. Oft hört man von fremdverliebten Menschen, die sich nicht entscheiden: „Die anderen machen so einen Druck.“ Das ist ein Zeichen dafür, dass es Zeit ist, sich zu entscheiden.

Was passiert, wenn Sie sich nicht entscheiden und wie Sie eine gute Entscheidung treffen, lesen Sie im Artikel „Eine richtige Entscheidung treffen“.

Entscheiden sollte sich aber nicht nur der fremdverliebte Partner. Denn oft verharren die nicht fremdverliebten Partner in dem Gedanken: „Na, warum soll ich mich entscheiden? Er bzw. sie hat sich doch verliebt!“ Sie empfinden Ohnmacht, und die Warteposition lässt sie erstarren wie das Kaninchen vor der Schlange. Allerdings kann auch der nicht fremdverliebte Partner sich entscheiden. Hier lautet die Frage: „Wie lange möchte ich meinen Partner Zeit geben, bis er sich entscheidet? Und wenn er es nicht tut: Möchte ich mit einem Partner zusammen sein, der sich scheinbar nicht für mich entscheiden möchte?“

Bitter, aber wahr: Wenn jemand in einer Beziehung bleibt, obwohl der andere Partner kein klares „Ja“ für ihn bzw. sie ausspricht, betrifft das das eigene Selbstwertgefühl. Hier kann es helfen, sich therapeutische Unterstützung zu holen, um aus der Starre wieder zurück ins Leben zu finden.

Tipp 5: Offen miteinander sprechen

Bei aller Offenheit ist es wichtig, dass Sie fair miteinander bleiben und ehrlich sind, ohne absichtlich zu verletzen. Es hilft niemandem weiter, wenn Ihnen etwas in der Beziehung fehlt und Sie nicht darüber sprechen, weil Sie Angst haben, dass Ihr Partner die Wahrheit nicht verträgt. Auch hilft es Ihnen keineswegs weiter, wenn Sie die Wahrheit rücksichtslos aussprechen („Was ich dir schon immer mal sagen wollte …“), sodass sich Ihr Partner einfach nur abgelehnt fühlt. Das hat nichts mit Wahrheit zu tun, sondern gleicht eher einer Art „Abrechnung“. Das ist nicht fair.

Diese Frage müssen Sie klären: Wie hat sich jeder von Ihnen entschieden und wie geht es jetzt für Sie beide weiter? Möchten Sie es noch einmal miteinander versuchen? Dann heißt es, sich von der neuen Liebe zu trennen. Oder möchten Sie sich vom Partner trennen? In beiden Fällen müssen Sie darüber sprechen, welcher nächste Schritt ansteht. Bleiben Sie zusammen, werden Sie an der Beziehung arbeiten müssen, um wieder das Vertrauen zu stärken und die Fremdliebe zu verarbeiten. Trennen Sie sich, müssen jene Schritte geklärt werden, die eine Trennung fair gestalten.

Hilfreiche Fragen für ein offenes und faires Gespräch:

  • „Was möchte ich dir mitteilen? Was sollst du von mir verstehen oder von mir kennenlernen?“
  • „Wie habe ich mich entschieden?“
  • „Wie gehen wir in Zukunft miteinander um?“
  • „Was können und wollen wir als Paar ändern?“
    (Nicht: „Was musst du ändern, damit es mir besser geht?“)
  • „Was ist fair? Was ist unfair?“
  • Wenn es gemeinsame Kinder gibt: „Wie finden wir eine Lösung zum Wohle der Kinder? Welche Regeln und Vereinbarungen sind fair für alle Beteiligten?“
  • Wie sieht die Zukunft aus: „Bleiben wir als Paar zusammen? Trennen wir uns? Wie geht es weiter?“
  • „Was bereitet mir Sorgen? Wovor habe ich Angst?“

Zeiten des Umbruchs bringen immer auch verschiedene Ängste mit sich, das ist normal. Hier kann es sinnvoll sein, sich einen neutralen Gesprächspartner zu suchen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das gilt sowohl, wenn Sie sich trennen (Einzelberatung) als auch, wenn Sie beide beschließen, zusammenzubleiben (Paarberatung).

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München