Es sind nicht immer ein böser Streit oder ein Seitensprung, die zu einer Kränkung oder Verletzung in der Partnerschaft führen. Oft verletzen wir unseren Partner mit anderen Formen der Untreue, die sich durch unser Verhalten äußern. Solche emotionalen Fouls sind oft nicht beabsichtigt, sondern geschehen meist aus Unachtsamkeit, Unwissenheit oder Ungeschicklichkeit. Die Konsequenzen, die aus diesen Verletzungen entstehen, müssen wir allerdings trotzdem tragen.
Wie kann ein Paar mit Kränkungen und Verletzungen in der Partnerschaft umgehen? Was stärkt eine Beziehung und was schwächt sie? Entschuldigen, Verzeihen oder doch besser das Thema vermeiden – was hilft am besten?
Kränkungen und Verletzungen in der Partnerschaft: Untreue ohne Seitensprung
Es sind nicht immer Streits, die den anderen verletzen. Auch muss man nicht erst fremdgehen, um dem Partner untreu zu werden. Vielmehr sind es die Kränkungen, Verletzungen und achtloses Verhalten, die wir im Alltag einer Beziehung erfahren und diese zermürben können: Man verweigert Zuneigung und Nähe des Partners, meidet den Blickkontakt oder mauert. Das sind Formen der Untreue, ohne dabei körperlich fremdzugehen.
Verletzungen, Kränkungen und emotionale Untreue bilden jedoch selten eine Einbahnstraße, denn viele Menschen reagieren in einer Paarbeziehung auf Verletzungen mit einem „Gegenangriff“. Das steigert die gegenseitige Kränkung nur unnötig weiter.
Wie entstehen überhaupt Kränkungen und Verletzungen in der Partnerschaft?
1. Fehlendes Commitment
Hier lautet die Devise: „Sicherstellen und weitersuchen“.
Einer der Partner oder auch beide leben mit der inneren Haltung, dass sie füreinander da sind – zumindest solange, bis sich etwas Besseres findet. Solche Partner flirten ungehemmt mit anderen und senden deutliche Signale, dass sie „noch zu haben sind“.
Manchmal flirtet der andere allerdings nicht mit einem anderen, sondern mit etwas anderem. Wenn einer der beiden lieber die Arbeit oder das Hobby vorzieht als Zeit mit dem Partner zu verbringen, ist das auch eine Form der Untreue bzw. fehlendes Commitment, das den Partner verletzt. Auch kann es verletzend sein, wenn der eine Partner Probleme ausschließlich nur mit Freunden oder der Familie bespricht und den anderen auf diese Weise ausgrenzt.
2. Emotionale Affäre
Wenn aus einem „Wir-sind-doch-nur-Freunde“ mehr wird, ohne zwingend Sex miteinander zu haben, bezeichnet man das als emotionale Affäre.
Verbunden mit einer emotionalen, nicht sexuellen Affäre sind häufig das Gefühl, in dieser platonischen Freundschaft besser als vom Partner verstanden zu werden, Geheimnisse oder Lügen gegenüber dem Partner und manchmal auch eine sexuelle Anziehung. Diese Art der Untreue verletzt den Partner häufig, vor allem, wenn das Paar sich für Monogamie entschieden hat.
3. Lügen und Geheimnisse
Es steht außer Frage, dass Geheimnisse und Lügen den Partner verletzen.
4. Ausweichender Blick und abweisende Körperhaltung
Es wäre fatal zu glauben, dass wir immer und zu jeder Zeit offen für alles sein können. Das gilt besonders für Kritik, denn diese wollen und können wir nicht zu jeder Zeit hören. Es gilt jedoch auch für liebevolle Worte und eine angenehme Gesprächsatmosphäre – auch diese haben wir nicht immer bereit.
Wenn Sie sich allerdings zu einem Gespräch verabreden oder mitten in einem Gespräch mit Ihrem Partner sind, dann ist ein ausweichender Blick das Zeichen für „Ich-will-keinen-Kontakt“. Diese Abwehr kann den Partner sehr verunsichern und verletzen.
Das gilt auch für die Körpersprache: Wer sich körperlich abwendet oder bei emotionalen Themen ein Pokerface aufsetzt, wird den Partner mindestens verunsichern, wenn nicht gar kränken.
5. Bündnisse gegen den Partner
Es gibt Frauen, die alles mit ihrer besten Freundin austauschen. Wann immer sie Beziehungsprobleme haben, reden sie mit ihrer besten Freundin darüber. Jetzt fragen Sie vielleicht, was daran so schlimm sei, einen freundschaftlichen Rat zu suchen? Diese Freundinnen verbünden sich miteinander und die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Partner bleibt aus. So können solche Bündnisse die Fronten in einer Partnerschaft verhärten. Beziehungsprobleme gehören in erster Linie in die Beziehung und nicht zu Dritten.
Bündnisse gibt es aber nicht nur unter Freunden, sondern mit den Eltern. Diese Bündnisse gegen den Partner oder gegen die Partnerin können sich dadurch zeigen, dass Schwiegermutter oder Schwiegervater sich pausenlos in die Beziehung oder Erziehung der Kinder einmischen. In einem Streit ist der Mann bzw. die Frau auf der Seite der eigenen Eltern und das kann zu einem Beziehungskrieg ausarten.
Auch wenn Freunde oder Eltern es gut meinen, müssen Sie sich, wenn Sie Verletzungen heilen wollen, immer fragen: „Wem gegenüber bin ich loyal?“
6. Schweigen, ignorieren und geistesabwesend sein
Wenn Gesprächsangebote ignoriert werden, geschwiegen wird, um den Partner im Ungewissen zu halten (besonders nach einem Streit) oder ihn gar zu bestrafen (Silent Treatment), einander nicht zugehört wird oder man in einem Gespräch mit dem Partner ständig abgelenkt ist von anderen Dingen, dann ist das nichts anderes als „mauern“.
Mauern kann sich beispielsweise in einer abgewandten Körperhaltung oder vermeidendem Blickkontakt zeigen. Es kann sich auch emotional äußern: durch Ignoranz, „Nicht-bei-der-Sache-Sein“ oder Liebesentzug. Verbales Mauern geschieht auch mit abwertenden Bemerkungen, Zynismus oder Schweigen.
Diese Art, den Partner zu verletzen, verhindert den Austausch und stört die Kommunikation. Es unterbricht das „In-Verbindung-Sein“ mit dem Partner und irritiert damit die Beziehung.
7. Respektlosigkeit und Kritik
In einer liebevollen Partnerschaft geht es darum, dass beide sich auf Augenhöhe begegnen. Gegenseitige Schuldzuweisungen, Vorwürfe und Anklagen sind respektlos und verletzend. Ein überheblicher Tonfall oder herablassende Worte, egal ob direkt ausgesprochen oder auch nur gedacht und damit subtil, sind nichts anderes als kränkende emotionale Untreue.
Das bedeutet nicht, dass Unstimmigkeiten in einer Paarbeziehung nicht angesprochen werden dürfen, ganz im Gegenteil. Das „Wie“ spielt hier eine wichtige Rolle. Verallgemeinernde Vorwürfe und Schuldzuweisungen werden eher als Kritik verstanden. Anders ist es, wenn Sie einen konkreten Vorfall ansprechen und diesen gemeinsam lösen.
8. Mangelnde Fairness und Ungerechtigkeiten
In der Paarberatung erlebe ich es oft, dass Paare sich wünschen, ich wäre eine Art Schiedsrichterin, die sagt: „Du hast recht und du unrecht.“ Das hat allerdings wenig mit Paartherapie zu tun, sondern eher mit einer Gerichtsverhandlung. Worum geht es diesen Paaren im Grunde? Um Gerechtigkeit und Fairness.
Ungerechtigkeiten können sehr verletzend sein. Wenn für seinen neuen Flachbildschirm genug Geld da ist, es aber für ihren Yoga-Kurs fehlt, ist das unfair. Wenn sie mit den Freundinnen in den Wellness-Urlaub fahren, er aber nicht mit seinen Jungs zum Fußball gehen darf, ist das ebenfalls ungerecht. Aus diesen Ungerechtigkeiten wachsen schnell Machtkämpfe, die zu größeren Problemen und Streit führen können.
Klassische Bruststätten für mangelnde Fairness sind häufig die Aufteilung des Haushaltes, Finanzen oder die Freizeitgestaltung. Achten Sie darauf, dass es fair zwischen Ihnen bleibt, damit keine zusätzlichen Kränkungen und Verletzungen in der Partnerschaft entstehen.
9. Egoismus
In einer Beziehung herrscht immer ein Austausch, eine Art Wechselspiel. Sie funktioniert nur wie in einem Tennisspiel, wenn beide mitspielen und sich an die vereinbarten Spielregeln halten. Die Spielregeln seiner Paarbeziehung stimmt das Paar miteinander ab.
Wenn einer der beiden Partner die Spielregeln missachtet oder eigenhändig neue Regeln aufstellt, ohne den Partner einzubeziehen, kommt es zu Konflikten, Streit und gegenseitigen Verletzungen. Entscheidungen, die allein getroffen werden, jedoch Einfluss auf beide Partner haben, wie beispielsweise ein nicht abgesprochener Urlaub allein mit Freunden ohne den Partner, können sehr verletzend sein.
10. Nicht gehaltene Versprechen
Leere Versprechungen wirken oftmals genauso wie eine absichtliche Lüge. Wenn Versprechungen nicht gehalten werden, kommt es zu Enttäuschungen, die das gegenseitige Vertrauen empfindlich verletzen. Geben Sie nur Versprechen, die Sie auch wirklich halten können.
Massive Vertrauensbrüche entstehen vor allem bei Suchterkrankungen. Oft ist eine gesunde Beziehung mit einem suchterkrankten Menschen nahezu unmöglich, egal, ob es um Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Spiel-, Pornografie- oder Sexsucht geht. Der abhängige Partner verspricht diverse Veränderungen, leitet sie aber nicht ein. Der andere Partner will den Versprechungen glauben, wird jedoch immer wieder enttäuscht. Der abhängige Partner braucht professionelle Unterstützung, damit überhaupt die Chance besteht, die Beziehung zu retten.
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Wie können emotionale Verletzungen heilen?
Wenn zu viele Kränkungen und Verletzungen in einer Partnerschaft aufgetreten sind oder noch immer stattfinden, hängt die Beziehung oft am seidenen Faden. Wie soll man das alles verzeihen? Können diese Verletzungen jemals wieder heilen und wie kann man seine Liebesbeziehung retten?
Nun ist es normal und kommt in vielen Paarbeziehungen hin und wieder vor, dass sich einer von beiden zurückgewiesen, verletzt oder gekränkt fühlt. Häufig ist das keine bewusste Entscheidung, sondern es „passiert“, ohne eine Verletzung zu beabsichtigen. Da kommt ein Wort zum nächsten und man sagt etwas, ohne nachzudenken. Überhaupt fügen wir uns gegenseitig die meisten Verletzungen aus Unachtsamkeit oder Unwissenheit zu, nicht aus Absicht. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sich der verletzte Partner abgelehnt fühlt.
Hier ist es wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch anders mit Kränkungen umgeht. Während der eine sich verschließt und zurückzieht, wird ein anderer vielleicht vorwurfsvoll. Der eine schweigt, ein anderer versucht, mit viel Harmonie die Zurückweisung zu ignorieren. Ein Weiterer lästert mit der besten Freundin über den Partner und schließt damit geheime Bündnisse gegen den Partner. Sie merken vielleicht, worauf ich hinaus möchte:
Die meisten Menschen reagieren, wenn sie sich gekränkt fühlen, mit weiteren Verletzungen als „Angriff“ gegen den Partner.
Genau hier liegt das Problem, denn wer zum Gegenangriff ausholt, hat einen vermeintlichen Täter ausfindig gemacht. Er oder sie fühlt sich selbst als Opfer und will Vergeltung. So fühlen sich beide verletzt und am Ende sind die Fronten so verhärtet, dass es zum Streit kommt.
Wie gehen wir mit emotionalen Verletzungen richtig um? Wir müssen den eigenen Schützengraben verlassen und die Waffen niederlegen, um sich einander wieder zu öffnen. Ein Irrglaube, dem viele Menschen unterliegen: Wenn sie sich verletzt fühlen, glauben sie, sie seien geschützt, wenn sie sich dem Partner gegenüber verschließen.
Aber das Gegenteil ist der Fall, denn wer sich seinem Partner zeigt, wie er ist, kann gesehen werden, wie er ist. Sehr viel häufiger als erwartet reagiert der Partner sehr verständnisvoll darauf, wenn sich der andere Partner verletzt fühlt. Hier setzt unglaublich viel Heilung ein, sowohl für den Einzelnen als auch für das Paar. Wie kann das aussehen?
1. Vertrauen stärken und Vereinbarungen einhalten
Um Kränkungen und seelische Verletzungen in einer Partnerschaft heilen zu lassen, ist es wichtig, gegenseitiges Verständnis füreinander zu entwickeln. Das stärkt das gegenseitige Vertrauen.
Ebenso ist es wichtig, dass gemeinsam getroffene Vereinbarungen und Absprachen eingehalten werden. Sonst entstehen erneute Zurückweisungen.
Wenn Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zusichern, dass Sie ihm oder ihr einen Gefallen erweisen, indem Sie am Wochenende den Rasen mähen oder Sie sich Zeit für gemeinsame Sexualität nehmen wollen, halten Sie Ihre Zusage unbedingt ein. Wenn Sie dieser gemeinsamen Vereinbarung nicht nachkommen können, warum auch immer, sprechen Sie das frühzeitig an und bieten Sie von sich aus einen alternativen Termin an.
2. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, ohne absichtlich zu verletzen
Mit „Offenheit und Ehrlichkeit“ verstehen einige Menschen fälschlicherweise, dass Sie Ihrem Partner jetzt endlich mal alles so richtig um die Ohren hauen können. Das ist mit Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit allerdings nicht gemeint. Es geht nicht darum, mit dem Partner endlich „abzurechnen“, sondern dass Sie ohne Schuldzuweisungen Ihre Gefühle und Gedanken äußern.
- Was verunsichert Sie?
- Wie erhalten Sie mehr Sicherheit?
- Was ärgert Sie?
- Und was wünschen Sie sich im Grunde?
- An welchen Punkten fühlen Sie sich missverstanden?
- Und was muss geschehen, damit Sie sich ernst genommen fühlen?
Achten Sie darauf, dass Ihr Partner zuhören kann und nicht abgelenkt ist, bevor Sie sich öffnen. Sie ersparen sich damit eine Menge Missverständnisse. Beispielsweise können Sie fragen: „Schatz, ich möchte dir gern etwas sagen. Kannst du mir gerade zuhören oder passt es jetzt nicht und wir reden zu einem späteren Zeitpunkt?“
3. Streitpause: Gegenseitige Grenzen wahren
Manchmal schaukelt sich ein Streit hoch und die Gemüter sind erhitzt. Hier kann es sinnvoll sein, eine Streitpause einzulegen, um Abstand zu finden und den Kopf wieder klar zu bekommen. Das kann man etwa so äußern: „Ich möchte nicht, dass wir uns streiten. Lass uns eine Pause einlegen und wir reden später weiter. Okay?“
Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen. Oft kann eine Streitpause hilfreich sein, um nicht in endlose Schuldzuweisungen und Diskussionen zu verfallen. Es muss allerdings beiden klar sein, dass eine Streitpause nichts unter den Teppich kehrt. Sie bedeutet lediglich ein erholsames Innehalten, denn das Streit-Thema braucht trotzdem eine Klärung. Wenn die Klärung ausbleibt, wird es schwierig, die gegenseitigen Grenzen zu wahren. Diese jedoch einzuhalten, ist in puncto Vertrauen sehr wichtig.
4. Sich einander zuwenden, statt zu ignorieren
Wenn wir uns abwenden oder den Partner ignorieren, verletzt das oft und erzeugt Kränkung. Es entsteht Unsicherheit und Irritation, wenn einer von beiden plötzlich mit seiner Aufmerksamkeit ganz woanders ist.
Trotzdem ist es menschlich, wenn unsere Aufmerksamkeit einmal abschweift. Hier ist es wichtig, dem Partner Orientierungshilfe zu geben und zu erklären: „Ich möchte dir gern zuhören. Gerade merke ich jedoch, dass ich gedanklich abschweife. Können wir später weiter reden? Mich interessiert, was du zu sagen hast.“ Mit diesem Satz wenden Sie sich Ihrem Partner zu und zeigen ihm, dass Sie ihn nicht ignorieren wollen, sondern es Ihnen derzeit nicht anders möglich ist. Das schafft Klarheit, gegenseitiges Verständnis und beugt Verletzungen vor.
Wenn Sie merken, dass Ihr Partner gedanklich abschweift, wenn Sie etwas sagen möchten, steht es Ihnen aber auch zu, genau das anzusprechen. Sie sollten Ihren Partner darum bitten, Ihnen zuzuhören. Wenn Sie nur genervt die Augen verdrehen, ist das ebenso verletzend und respektlos wie seine Geistesabwesenheit.
5. Gegenseitiger Respekt und Mitgefühl
Respekt ist eine Form der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung. Wir sehen unser Gegenüber als gleichwertig an. Wir achten seine Gedanken, Gefühle und seine Person.
Es passiert nun einmal, dass in einem Streit verletzende Worte fallen und den Partner kränken. Häufig ist das nicht gewollt.
Um Verletzungen im Nachhinein heilen zu können, bedarf es gegenseitigem Mitgefühl. Wir brauchen ein Bewusstsein dafür, was unsere Worte und unser Verhalten bei unserem Partner angerichtet haben können. Meist entsteht dann ein Gefühl von Reue und wir haben das Bedürfnis, auszudrücken, wie leid uns das tut.
Nun habe ich „gegenseitiger Respekt“ geschrieben. Ja, auch der „verletzende“ Partner braucht Verständnis und Mitgefühl für seine wahren Motive. Denn häufig erscheint es uns in unserer Verletzung völlig klar, dass der andere uns absichtlich wehtun wollte. Das entspricht aber selten der Wahrheit, denn oft tun Menschen etwas „für“ sich und nicht „gegen“ den Partner. Kein Mensch, der liebt, möchte absichtlich verletzen. Auch hier bedarf es dem gegenseitigen Verständnis, um Kränkungen heilen zu lassen.
6. Verzeihen lernen und Verletzungen heilen lassen
Manche Kränkungen sitzen so tief, dass man nicht sicher sein kann, ob diese Verletzungen jemals heilen. Die einen trennen sich an dieser Stelle, andere dagegen versuchen es mit Verdrängung oder nehmen sie einfach hin. So aber kann keine Heilung einsetzen.
Verzeihen beginnt damit, dass wir unsere eigenen Verletzungen ansehen und sie in Worte fassen. Wir sollten sie nicht als Schuldzuweisung formulieren, sondern uns so zeigen, wie wir sind. Ja, das ist nicht immer einfach. Die meisten Menschen fürchten sich davor, sich ganz zu öffnen, weil sie fürchten, abgelehnt zu werden. Allerdings kann es sehr heilsam sein, wenn man statt der befürchteten Zurückweisung auf das Verständnis und Wohlwollen des Partners stößt.
7. Selbst Verantwortung übernehmen
„Ich bin halt so“, ist keine Entschuldigung für das eigene Verhalten. „Das habe ich nur gemacht, weil du mich provoziert hast“, gibt die eigene Verantwortung komplett an den Partner ab. Hier geht es darum, wer die Schuld trägt. Heilung kann aber nicht einsetzen, wenn wir nur darum ringen, Täter und Opfer zu identifizieren, und auf unserem Recht zu beharren.
Wir sind nicht Opfer unserer Erfahrungen oder handeln, weil unser Partner uns „provoziert“ hat. Es mag sein, dass manche Erlebnisse uns sehr verändern, nichtsdestotrotz haben wir zu jeder Zeit Einfluss darauf, wie wir reagieren, sogar dann, wenn wir provoziert werden.
Wenn Sie Verletzungen zwischen Ihnen heilen möchten, ist es wichtig, dass Sie aufeinander zugehen. Sie haben zu jeder Zeit die Chance, zuerst einen Schritt auf Ihren Partner oder Ihre Partnerin zuzugehen. „Da war ich unfair zu dir, es tut mir leid“ oder „Ich wollte dir nicht wehtun und trotzdem hab ich dich gekränkt. Bitte verzeih mir!“, sind Sätze, die Offenheit befördern.
Bleiben Sie offen füreinander, hören Sie einander in Ruhe zu und versuchen Sie, gegenseitiges Verständnis füreinander zu entwickeln. Übernehmen Sie dabei die Verantwortung für Ihr eigenes Denken, Fühlen und Handeln.
Falls Sie sich Unterstützung wünschen, um die Verletzungen in Ihrer Beziehung heilen zu lassen, vereinbaren Sie einfach einen Termin mit mir. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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