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Wann hört Liebe auf und fängt Selbstaufgabe an?

Kennen Sie das? Sie sind verliebt und bringen Ihrem Lieblingsmenschen eine kleine Aufmerksamkeit mit oder Sie fahren unzählige Kilometer, um sich zu sehen. Liebende sind bereit, füreinander Zeit zu investieren, sich gegenseitig zu unterstützen und zu verzeihen. Sie bleiben verständnisvoll füreinander sowie geduldig im gegenseitigen Miteinander. Sie zeigen sich ihre Gefühle und tun alles, um eine gute Beziehung aufrechtzuerhalten. Dabei sind kleinere Opfer für sie völlig normal, schließlich geht es um die Person, die uns am Herzen liegt. Wo aber hört Liebe auf und fängt Selbstaufgabe an? Wann schadet die Opferbereitschaft vielleicht sogar einer Beziehung?

Von der Liebe zur Selbstaufgabe – ein fließender Übergang?

Die Grenze zwischen Liebe und Selbstaufgabe kann manchmal sehr fließend sein. Liebe bedeutet, sich für jemand anderen zu öffnen, sich um dessen Wohlergehen zu bemühen und ihm zu helfen, sein Bestes zu erreichen. Selbstaufgabe dagegen kann entstehen, wenn man dabei die eigenen Bedürfnisse und Grenzen vernachlässigt, um die Bedürfnisse der anderen Person zu erfüllen.

Eine gesunde Beziehung sollte auf Fairness, Respekt und gegenseitigen Kompromissen basieren. Sie sollte bereichern und uns dabei helfen, unser volles Potenzial zu entfalten, anstatt uns zu schwächen oder zu unterdrücken. Wenn die Liebe zu einer einseitigen Opferbereitschaft wird, kann dies ein Zeichen für Selbstaufgabe sein. Man stellt die eigenen Bedürfnisse andauernd zurück und verliert sich selbst.

Zudem macht die totale Selbstaufgabe unattraktiv. Denn wer sich selbst immer als Magd bzw. Knecht anbietet, muss sich nicht wundern, dass er von anderen auch als solches wahrgenommen wird. Die Aufopferung soll zwar zeigen, dass einem die Beziehung wichtig ist, aber wenn man sich selbst aus dieser Gleichung streicht, zeigt man damit auch wie wenig man sich selbst achtet. Es entsteht ein Ungleichgewicht.

Es ist wichtig, sich selbst zu reflektieren und ehrlich zu bleiben, ob die Beziehung, in der man sich befindet, ausgewogen ist oder ob man zu viel von sich selbst opfert. Wenn man feststellt, dass die Beziehung einseitig ist und man seine eigenen Bedürfnisse vernachlässigt, ist es möglicherweise an der Zeit, Grenzen zu setzen und Selbstfürsorge zu praktizieren.

Wie können Sie erkennen, ob Sie sich in einer Beziehung zu sehr aufopfern?

Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen, sich ein Bild zu machen:

  • Ist es mir wichtig, wie es anderen Menschen geht?
  • Empfinde ich Selbstfürsorge als etwas Egoistisches?
  • Wie denke ich über Menschen, die zuerst an sich selbst denken?
  • Ist Anpassung eine Stärke von mir?
  • Wie sehr ordne ich mich anderen Menschen bzw. deren Bedürfnisse unter?
  • Helfe ich gerne anderen Menschen und bin für sie da? Auch wenn es mir gerade selbst nicht gut geht?
  • Kann ich mich, meinen Körper und mein Empfinden fühlen?
  • Weiß ich, was meine Bedürfnisse sind und was ich im Moment brauche?
  • Habe ich den Mut, diese Wünsche und Bedürfnisse offen anzusprechen?
  • Wie wichtig ist mir Harmonie und kann ich auch mal Disharmonie aushalten?
  • Wie konfliktfähig bin ich?
  • Habe ich noch eigene Interessen, Hobbys, Freunde oder gewisse Gewohnheiten, die mir entsprechen und mir wichtig sind?

Was sind die Gründe, warum man sich für die Liebe aufopfert?

Warum bleiben Menschen in einer Beziehung, für die sie sich selbst aufopfern, auch wenn wenig Liebesvolles zurückkommt? Warum gibt man sich für eine andere Person auf und nennt das „Liebe“? Was sind die Gründe dafür, dass man sich schlecht behandeln lässt und mit jemandem zusammenbleibt, der emotional distanziert ist, Bindungsangst hat oder einen gar abwertet?

Muster bei der Partnerwahl

In der Kindheit lernen wir von unseren Bezugspersonen, meist sind das die Eltern, wie wir Beziehung gestalten können. Wir erfahren, wie wir uns bei Meinungsverschiedenheiten verhalten sollten, wann wir anderen Menschen Hilfe anbieten und was wir uns gefallen lassen sollten, und was nicht. Wir lernen, wann man sich bedankt, wie man sich bei der Tante verhält und dass man, wenn man bei ihr zu Besuch ist, schlechte Scherze besser zurückhält.

Kurz gesagt: In der Familie bekommen wir beigebracht, wie soziales Miteinander funktioniert.

Menschen, die sich für die Liebe(n) aufopfern bis zur Selbstaufgabe, haben irgendwann mal gelernt: „Was du denkst und fühlst, ist nicht wichtig! Die anderen sind immer wichtiger als du!“ Oft sind es Kinder, die früh Verantwortung übernehmen mussten, weil ein Elternteil abwesend oder vielleicht psychisch erkrankt war, oder sie hatten ein Geschwisterchen, dass durch Krankheit mehr Aufmerksamkeit gebraucht hat.

Gegenseitige Rücksichtnahme ist an sich nichts Verwerfliches, nur haben diese Kinder damals gelernt, dass auf sie selbst niemand so richtig Rücksicht genommen hat. Sie sind „mitgelaufen“ und haben damit nie gelernt, eigene Gedanken, Gefühle oder Bedürfnisse zu äußern. Sie haben als Kinder gelernt, sich anzupassen, damit es den anderen gutgeht. Weil dieses Verhalten als „gut“ angesehen wurde, behalten die Kinder von damals ihr Verhalten im Heute in den Beziehungen als Erwachsene bei.

Mit anderen Worten: Da ist ein Erwachsener, der sich im Grunde seines Herzens wie das Kind von damals verhält.

Lesen Sie auch: Beziehungsprobleme – 12 Anzeichen, dass das innere Kind Ihre Partnerschaft sabotiert

Das Problem ist, wenn man auf Menschen trifft, die es gewohnt sind, über ihre Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, dann gehen diese Personen auch davon aus, dass man sein Anliegen offen kommuniziert. Was sollte auch dagegensprechen? Wenn man dagegen gelernt hat, dass man erst dran ist, wenn es allen anderen gut geht, wird man wenige Ansprüche anmelden. Der Partner denkt, es ist alles in Ordnung so wie es ist.

Mit der Zeit wird das soziale Umfeld immer „frecher“, weil sie meinen, dass man es Ihnen schon zumuten könne. Und Sie bleiben stumm. Das ist im Übrigen ein guter Nährboden, um irgendwann an Depression oder Burnout zu erkranken.

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Toxische Beziehungen leben von Abhängigkeit und Selbstaufgabe

Die Bereitschaft für eine Person alles zu tun – auf Kosten ihres eigenen Wohlbefindens, kommt insbesondere bei toxischen Beziehungen zum Tragen. Denn in toxischen Beziehungen können Betroffene ihre eigene Identität verlieren und sich vollständig auf die Bedürfnisse und Wünsche des Partners konzentrieren. Das machen sich toxische Menschen zunutze und fördern die emotionale Abhängigkeit und Selbstaufgabe zusätzlich.

Mehr erfahren Sie in: Toxische Beziehung – einfach erklärt

Zudem haben Menschen in toxischen Beziehungen oft die Hoffnung, dass sich ihr Partner irgendwann ändern würde. Insgeheim glauben sie, dass sie durch ihre Opferbereitschaft und Bemühungen die Beziehung verbessern und einen positiven Wandel bewirken könnten. Diese Hoffnung wird jedoch enttäuscht, denn toxische Menschen möchten dieses Ungleichgewicht erhalten. Der toxische Partner versucht zu manipulieren und zu kontrollieren, um das Opfer dazu zu bringen, mehr in die Beziehung zu investieren. Der abhängige Partner wird bei diesem extremen Beziehungsmuster absichtlich klein gehalten. Das ist der Zweck einer toxischen Beziehung.

Tipp: Beginnen Sie, diese emotionale Abhängigkeit wieder zu lösen, um sich langfristig einer gesunden Beziehung zuzuwenden. Geben Sie die Hoffnung auf, dass Sie sich nur mehr bemühen müssten, damit Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin liebevoller zu Ihnen sein wird. Eine gesunde Beziehung fördert das Selbstwertgefühl und stärkt das Gefühl, genug zu sein; und nicht die Selbstaufgabe.

Auch umgedreht kann es passieren, dass toxische Menschen alles an sich reißen und sich für den anderen aufopfern, das nennt man Lovbombing. Denn die übermäßige Hingabe kann beim Gegenüber Schuldgefühle erzeugen. Diese wiederum binden, weil man sich gezwungen fühlt, etwas zurückzugeben.

Fehlende Grenzen führen oft zur Selbstaufgabe

Menschen, die dazu neigen, sich selbst für andere aufzuopfern, setzen oft keine klaren Grenzen, wenn es darum geht, wie viel sie für andere tun. Sie können sich selbst für die Bedürfnisse anderer einsetzen, ohne auf ihre eigenen Grenzen zu achten.

Falls sie überhaupt ihre eigenen Grenzen wahrnehmen, denn häufig sind sie mit ihrer Aufmerksamkeit sehr stark bei ihren Mitmenschen und fühlen nicht, was sie selbst brauchen. Und wenn sie ihre Bedürfnisse und Grenzen wahrnehmen, dann kommunizieren sie diese nicht immer deutlich. Sie haben oft Probleme damit, anderen Menschen „Nein“ zu sagen oder um Hilfe zu bitten – aus Angst, andere zu enttäuschen oder abzulehnen.

Insbesondere hochsensible oder auch sehr empathische Menschen neigen deshalb vermehrt dazu, sich in einer Beziehung selbst aufzugeben. Es ist gut gemeint, allerdings kann es einer Beziehung sogar schaden, wenn man die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt, um ausschließlich die Bedürfnisse anderer zu erfüllen.

Geringes Selbstwertgefühl

Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl fürchten sich oft davor, abgelehnt oder verlassen zu werden. Deshalb passen sie sich übermäßig an, unter Umständen bis zur Selbstaufgabe, um die Zustimmung bzw. Liebe des Partners zu erhalten. Der Partner steht über allem, deshalb sind die Bedürfnisse oder Erwartungen des Partners auch „mehr wert“ als die eigenen.

In einer gesunden Beziehung sollten allerdings die Bedürfnisse und Wünsche aller Beteiligten gleich wert sein.

Falsche Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft

Bedingungslose Liebe gilt für viele Menschen als höchste Form der Liebe. Aber erwachsene Liebe ist manchmal etwas egoistisch und stellt auch Bedingungen. Es geht nicht darum, dass man den Partner glücklich macht, sondern dass man miteinander faire Kompromisse findet. Eine Beziehung, die ausschließlich auf Kosten einer Person geht, schadet langfristig der Gesundheit sowie Beziehung, denn man wird sehr unattraktiv für den Partner.

Manche Menschen empfinden es sogar als Stärke, immer für andere da zu sein – ihnen zu helfen und ein offenes Ohr zu haben, wenn sie es brauchen, und völlig selbstlos die eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen. In Wirklichkeit erfordert es jedoch emotionale Resilienz, wenn wir flexibel bleiben und Kompromisse miteinander aushandeln – insbesondere mit Menschen, die uns nahestehen.

Im Grunde ist diese falsche Vorstellung von Liebe, man müsse für den Partner alles tun, um ihn glücklich zu machen, nur der unbewusste Versuch, die Zustimmung anderer zu gewinnen oder Konflikte zu vermeiden.

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5 Tipps, um sich selbst in einer Beziehung treu zu bleiben

Sich selbst in einer Beziehung treu zu bleiben ist wichtig, um authentisch zu sein und eine gesunde Beziehung zu pflegen. Hier sind einige Tipps, um das zu erreichen:

Tipp 1: Selbstaufgabe erkennen und verstehen

Um sich selbst in einer Beziehung treu zu bleiben, braucht man zuerst ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Grenzen. Denn wer nicht erkennt, wann er sich selbst in einer Beziehung aufopfert, wird kaum entgegensteuern können.

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um sich Ihrer Gedanken und Gefühle bewusst zu werden, sowie zu erkennen, ob und wann Sie Ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Fragen Sie sich, ob Sie sich wirklich wohlfühlen oder doch eher unzufrieden, gestresst oder überfordert. Menschen, die sich für Ihre Mitmenschen aufopfern, fällt die Antwort auf diese Frage enorm schwer, weil sie diese nie gelernt haben, für sich zu beantworten. Dazu kann eine psychotherapeutische Beratung weiterhelfen, um zu erkennen, wann man Kompromisse eingeht, die sich nicht mehr gut anfühlen.

Tipp 2: Andersartigkeit aushalten lernen

In einer gesunden Beziehung geht es um die Balance zwischen einem Kompromiss, den wir mit anderen schließen, und den eigenen Bedürfnissen. Wir brauchen ein Gleichgewicht zwischen der Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse unserer Mitmenschen sowie unseren eigenen Interessen.

Was ist jedoch, wenn diese Interessen verschieden sind? Wenn zwei Personen aufeinandertreffen, ist es sogar sehr viel wahrscheinlicher, dass man unterschiedliche Ansichten hat.

Menschen, die zur Selbstaufgabe neigen, entscheiden sich jetzt – wenn auch unbewusst –, es dem Partner recht zu machen, weil sie Andersartigkeit nur schwer aushalten können. Sie verschmelzen zu einem „Wir“. Es ist kaum mehr Raum für das „Ich“ und man wird emotional abhängig voneinander. Die Gefahr ist nicht nur, dass man sich dabei selbst verliert, sondern auch, dass man sich ohne seinen Lieblingsmenschen verloren und verlassen fühlt.

Lernen Sie Andersartigkeit in Ihrer Beziehung aushalten zu können. Das erfordert etwas Übung, Geduld und Mut. Zudem müssen wir bei Andersartigkeit tolerieren können, dass es ein „Du“ und ein „Ich“ gibt, und eben nicht nur ein „Wir“. Unterschiede gehören in jede Beziehung, genauso wie Gemeinsamkeiten. Die Gemeinsamkeiten verbinden uns miteinander und die Unterschiede geben uns mehr Möglichkeiten, auf Veränderungen im Leben zu reagieren. Durch die Unterschiede bekommt ein Paar mehr Ressourcen, um eine gute Lösung zu finden.

Tipp 3: Menschen und Beziehungen entwickeln sich permanent weiter

So schön die Verliebtheitsphase ist, sie endet irgendwann – und das ist auch gut so. Denn diese Phase hilft uns, dass wir uns binden, aber dauerhaft würden die schlaflosen Nächte und Hormone ganz schön stressig werden. Wir bauchen als Paar auch immer Phasen, in denen wir uns wahrhaftig kennenlernen dürfen. Das ist der Moment, in dem man sich sicher ist, dass man die Person, die man da gerade vor sich hat, niemals gewollt hätte, wenn man sie so kennengelernt hätte. Aber diese unliebsame Seite gehört auch zu unserem Lieblingsmenschen. Umgedreht wollen wir ebenso mit allen unseren Fassetten geliebt werden.

Dazu kommt, dass Menschen und Beziehungen sich permanent weiterentwickeln. Das ist normal und gehört dazu: Wir wachsen und entwickeln uns sowohl als Person, als auch als Paar immer weiter. Das heißt, dass sich die eigenen Grenzen verändern können. Einmal, weil wir uns selbst weiterentwickeln, zum anderen, weil sich unser Partner bzw. unsere Partnerin entwickelt, und wir vielleicht mit manchen Kompromissen, die wir einst geschlossen haben, heute nicht mehr einverstanden sind.

Möglicherweise war es in der Verliebtheitsphase völlig in Ordnung, dass Sie sich jeden Tag gesehen haben, und nun möchten Sie genauso gerne (wieder) Ihre Freunde treffen oder allein zum Sport gehen. Das erfordert von Ihrem Partner die Toleranz, dass Sie ohne ihn losziehen, und von Ihnen, dass Sie für das einstehen, was Ihnen wichtig ist.

Das Bedürfnis nach Nähe und Zweisamkeit in einer Partnerschaft ist wichtig und natürlich; genauso sollte zudem das Bedürfnis nach Individualität, Privatsphäre, persönlichem Freiraum und eigenen Entscheidungen immer respektiert werden. Beide Seiten dürfen in einer liebevollen Beziehung Raum finden. Wichtig ist, dass Sie sich über Ihre Bedürfnisse, und seien diese noch so unterschiedlich, austauschen.

Sowohl die Entwicklung beim Partner als auch bei sich selbst zuzulassen, ist eine grundlegende Voraussetzung, um die Liebe lebendig und frisch zu halten, sowie eine gesunde und langanhaltende Liebesbeziehung miteinander zu führen, bei der man sich selbst nicht vernachlässigt.

Tipp 4: Self-Care ist nicht selbstsüchtig

Self-Care wird oft fälschlicherweise mit Selbstsucht oder Egoismus verwechselt. Dabei ist mit Self-Care lediglich eine gesunde Form der Selbstfürsorge gemeint, bei der wir auf uns achten und gesund für uns sorgen, um wieder mit voller Kraft durchstarten zu können – damit verbunden, wieder für andere da sein können.

Beim Egoismus bzw. Selbstsucht zählt dagegen ausschließlich das Wohl der betreffenden Person. Es ist eine übermäßige Selbstbezogenheit, die dazu führt, dass man die Bedürfnisse und Gefühle anderer vernachlässigt. Bei der Selbstfürsorge dagegen hat man sowohl das eigene Wohl als auch das der anderen im Blick. Self-Care ist in einer gesunden Beziehung enorm wichtig. Es ist eine bewusste Entscheidung, für sich selbst zu sorgen, um seine körperliche, emotionale und geistige Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern, und damit attraktiv für seine Liebsten zu bleiben.

Selbstfürsorge ist also nicht selbstsüchtig, sondern notwendig für ein gesundes Gleichgewicht zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen anderer. Lernen Sie, sorgsam und liebesvoll mit sich zu sein und zu bleiben, denn Ihre Gesundheit sollte an oberster Stelle stehen.

Tipp 5: Welche Art von Beziehung möchten Sie führen?

Menschen, die sich in einer Beziehung aufopfern, glauben, wenn sie nur genug Geduld haben, wird am Ende alles gut und der Partner erkennt endlich ihre Mühen. Dem ist leider nicht so.

Das Geheimnis ist: Wir können niemanden ändern, außer uns selbst!

Also gehen Sie einmal davon aus, dass Ihr Partner so bleibt wie er ist. Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen, sich in Ihrer Beziehung treu zu bleiben:

  • Wie möchte ich mich in dieser Beziehung verhalten?
  • Was möchte ich meine Kinder zum Thema Beziehung beibringen?
  • Was möchte ich selbst dazu beitragen, um mich in meiner Beziehung wohlzufühlen?
  • Wie kann ich für mich sorgen?
  • Welche Kompromisse, die wir einst miteinander getroffen haben, sind aktuell noch fair?
  • Empfinde ich mich als eine/n attraktive/n Partner/in?
  • Wenn nein, was kann ich selbst (unabhängig von meinem Partner) tun, um mich wieder attraktiver wahrzunehmen?

Sich weiterzuentwickeln bedeutet auch, sich selbst Halt zu geben und die Hoffnung aufzugeben, dass der andere dabei hilft, alles auszuhalten. Jetzt mögen Sie vielleicht denken: „Aber dafür habe ich doch einen Partner, dass er mir hilft, mich unterstützt und für mich da ist.“

Ja und nein; eine gute Beziehung, in der sich beide treu bleiben können, braucht beides: Dass wir uns selbst Halt geben und ebenso füreinander da sind.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München