Optimisten scheinen es richtig zu machen, während Pessimisten oft kritisiert werden. Optimisten nehmen das Leben leicht. Das Glas ist für sie halb voll. Und gemocht werden sie auch dafür, dass sie so schön pflegeleicht und unkompliziert sind. Aber wie ist es mit den Pessimisten?
Ja, es gibt viele gute Gründe, das Leben positiv zu sehen. Viele davon sind gut für die körperliche, geistige und seelische Gesundheit. Optimisten haben ein stärkeres Immunsystem. Warum es aber auch sinnvoll sein kann, mal pessimistisch zu denken, erfahren Sie im folgenden Artikel.
1. Bessere Planung – aus „rosarot“ macht der Pessimist „realistisch“
Optimisten sind weniger vorausschauend und eher unvorsichtig. Oft unterschätzen sie mögliche Gefahren und sind damit, falls Schwierigkeiten auftauchen, weniger gut vorbereitet. Anders ist es bei Pessimisten, die immer mit dem Schlimmsten rechnen: Sie bereiten sich gedanklich auf mögliche Pannen vor. Pessimisten haben oft einen Plan B als Ass im Ärmel. Und wenn dieser ebenfalls schief läuft, gibt´s Plan C, Plan D, Plan E …
Sich auch mal Sorgen zu machen und mal pessimistisch zu denken, kann also auch sinnvoll sein, weil wir uns vorab schon erfolgversprechende Strategien überlegen. Pessimismus fördert die Problemlösefähigkeit sowie das analytische Denken. Beides sind Fähigkeiten, die wir besonders in Krisensituationen benötigen, weil sie uns helfen.
2. Pessimisten haben stabilere Beziehungen
Pessimisten scheinen es schwer zu haben in einer Spaßgesellschaft und mit Sicherheit brauchen wir auch die Leichtigkeit in unserem Leben. Nichtsdestotrotz: Wer seelisches Unwohlsein oder Schmerzen kennt, versteht sie besser. Pessimisten besitzen ein höheres Mitgefühl. Ihr gutes Einfühlungsvermögen lässt sie stabilere Beziehungen führen. Denn eine gesunde Partnerschaft benötigt gegenseitiges Verständnis und Mitgefühl. Es sind die emotionalen Schulterklopfer, die uns Nähe und Vertrauen in einer Beziehung schenken, und diese festigen.
Zudem ist nachgewiesen, dass Paare, die keine oder wenige Probleme in ihrer Beziehung haben, schlechter mit Krisen umgehen. Pessimisten haben ein ausgeprägtes Problemlösedenken, was dabei hilft, auch Beziehungsprobleme besser zu lösen.
Mit anderen Worten: Da, wo Verständnis und Herzlichkeit für Tränen sein darf, verwandelt sich das Problem schneller wieder in ein echtes Lächeln.
3.Pessimisten sind offener für Glücksempfinden
Zweifel zu empfinden, ist unangenehm, aber sie zeigen auch ihre gute Seite, denn Pessimisten werden wesentlich öfter als erwartet positiv überrascht. Die sorgenvollen Gedanken werden meist durch eine positive Wendung revidiert. Ist ja auch logisch, denn im Leben ist nie immer alles gut, genauso, wie nie immer alles schlecht ist. Wer sich die Welt vorab etwas dunkler malt, hat oft ein farbigeres Ergebnis als erwartet. Die Freude darüber erzeugt Glücksgefühle.
4. Pessimisten leben länger
Sorgen sind notwendig. Sie gehören zu einem gesunden seelischen Gleichgewicht dazu, denn sie erfüllen eine wichtige Funktion. Sie zeigen auf, wo etwas in Schieflage gekommen ist und wann wir dringend handeln sollten. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf alles, was gefährlich sein könnte. Somit leben Pessimisten sicherer.
Wer seine Sorgen versucht, zu verdrängen und sie beiseitezuschieben versucht, bekommt vielleicht einen kurzen zeitlichen Aufschub. Aber langfristig haben Sorgen den Sinn, etwas in unserem Leben zu verbessern, damit wir uns wohlfühlen. Sich Sorgen zu machen, schützt vor Gefahren im Leben.
5. Worst-Case-Szenarien helfen und stärken
Worst-Case-Szenarien sind fabelhafte Präventionsmaßnahmen. Menschen, die sich stärker sorgen als andere, sind vorsichtiger und umsichtiger. Sie rechnen mit dem Schlimmsten und sind vorbereitet auf mögliche Pannen. Das kann besonders bei gesundheitlichen Angelegenheiten helfen, denn wer sich sorgt, krank zu werden, wird sorgsamer mit sich und seiner Gesundheit umgehen.
Worst-Case-Szenarien können aber auch vor wichtigen Terminen wie z. B. Prüfungen oder Vorstellungsgesprächen helfen, sich besser vorzubereiten.
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6. Handlungsfähig bleiben
Grübeln wir über etwas, sind es in der Regel Themen und Erlebnisse, die vergangen sind oder die für uns in der Zukunft liegen, vor allem denken wir aber über Unkontrollierbares nach. Sorgen sind selten mit positiven Emotionen verbunden, denn das wären Hoffnung oder Freude. Die pessimistischen Gedanken helfen aber dabei, alles auszuloten, was uns wichtig ist. Mit den Sorgen wiegen wir ab, was notwendig ist, um eine bestimmte Situation zukünftig zu verbessern. Es ist wahrlich ein „Für-sich-Sorgen“. Und wenn nicht Sie für sich sorgen, wer tut es dann?
Wenn wir uns versorgt fühlen, kommen wir leichter aus schwierigen Situationen heraus. Wir werden wieder handlungsfähig. Das gilt selbst bei Angst und Depression. Pessimismus kann also dabei unterstützen, wieder in Bewegung zu kommen und das Leben aktiv anzupacken.
7. Motivationskraft
Wenn wir uns Gedanken über die Situationen machen, die nicht so rund laufen, finden wir schneller heraus, was uns fehlt und was wir stattdessen benötigen, um motiviert loszulegen. Je mehr wir uns Sorgen machen, desto schneller bewegt uns der innere Druck, etwas zu verändern. Wer sich dunkle Gedanken ausmalt, versteht schneller, was er braucht, wie er das findet, was er braucht und wo er danach suchen muss.
Im gesunden Pessimismus entsteht irgendwann auch die Hoffnung, dass es eine Lösung geben muss, die wir nur noch finden müssen. Auf geht´s, machen Sie sich auf den Weg!
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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