Streit in Beziehung, Ärger im Job oder der Verlust eines geliebten Menschen… Im Laufe des Lebens benötigt jeder Zweite psychologische Unterstützung. Auch wenn die gesellschaftliche Akzeptanz von Psychotherapie immer größer wird, erzählt nicht jeder automatisch herum, wie gut sein Therapeut ist. Meist wird geschwiegen, aus Scham oder dem berühmten „Was könnten die anderen denken?“. Weil ein guter Psychotherapeut selten so weiterempfohlen wird wie die Kosmetikerin der besten Freundin, kann die Suche nach dem richtigen Psychotherapeuten mühsam sein – aber sie lohnt sich.
Was Sie unbedingt beachten sollten und woran Sie erkennen, welcher Psychotherapeut zu Ihnen passt, erfahren Sie in den folgenden 5 Tipps.
Inhaltsverzeichnis
Welcher Therapeut passt zu mir?
Als erstes ist zu erwähnen, dass Menschen mit Therapiewunsch Ansprechpartner aus vier Berufsgruppen zur Auswahl haben:
- Psychologischer Psychotherapeut / psychologische Psychotherapeutin
(Psychologen mit Zusatzqualifikation Psychotherapie) - Kinder- und Jugendpsychotherapeuten
(Studium mit Zusatzqualifikation) - Psychiater
(Ärzte mit Zusatzqualifikation Psychiatrie oder Psychotherapie) - Heilpraktiker für Psychotherapie
(amtsärztliche Prüfung beim Gesundheitsamt, Zusatzqualifikation: Gesprächstherapeut, Familientherapeut, Kunsttherapeut, Entspannungstherapeut, u.a.)
Die staatliche Zulassung zur Psychotherapie ist allen vier Berufsgruppen vorbehalten. Ob nun Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie, als Grundlage für eine erfolgreiche Psychotherapie ist letztlich entscheidend, dass Sie sich wohlfühlen und Vertrauen haben können.
Woran erkenne ich einen guten Psychotherapeuten?
Über persönliche Dinge zu sprechen, fällt leichter, wenn die „Chemie stimmt“. Doch wie finden Sie das raus? Am besten, Sie vereinbaren einen Termin für ein persönliches Erstgespräch, in dem Sie ein Gefühl dafür entwickeln können, ob und wie sympathisch Ihnen der Psychotherapeut oder die Psychotherapeutin ist.
Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychiater unterliegen der Schweigepflicht, auch beim Erstgespräch.
Checkliste: Woran erkennen Sie einen guten Psychotherapeuten?
Welche Fragen können Sie sich zur Überprüfung selbst stellen?
- Wie sympathisch ist mir der Psychotherapeut am Telefon? Im Erstgespräch?
- Liegt mir eher ein Therapeut oder eine Therapeutin?
- Wie fühle ich mich „behandelt“? Fühle ich mich verstanden und ausreichend wertgeschätzt?
- Werden meine Fragen ausführlich beantwortet? Auch mögliche Fachbegriffe?
- Nimmt der Psychotherapeut sich ausreichend Zeit für mich?
- Was erwarte ich von einer Psychotherapie?
- Fühle ich mich in der Praxis und im Gespräch mit dem Therapeuten wohl?
- Wie reagiert der Psychotherapeut, wenn ich Fragen stelle oder Kritik anbringe?
Checkliste: Welche Fragen können Sie dem Psychotherapeuten/der Psychotherapeutin stellen?
- Wie gehen Sie vor?
- Was erwartet mich?
- Wie laufen die Sitzungen ab?
- Wie beurteilen Sie meine Chancen?
- Welche Ausbildung haben Sie?
- Wo liegen Ihre Schwerpunkte?
Warum haben viele Psychotherapeuten lange Wartezeiten? Was tun?
Nicht alle Psychotherapeuten sind Vertragspartner der gesetzlichen Krankenkassen. Es gibt Psychotherapeuten mit Kassenzulassung und welche ohne; was jedoch nichts über die Qualität des Therapeuten aussagt, sondern lediglich, ob gesetzliche Krankenkassen die Kosten übernehmen.
Die Zahl der Kassenzulassung unter Psychotherapeuten ist limitiert, deshalb sind sie meist ausgebucht und es kann zu Wartezeiten von 3 Monaten oder länger kommen.
Alternativ zu psychologischen Psychotherapeuten sind Heilpraktiker für Psychotherapie eine gute Wahl. Sie müssen zwar vom Klienten selbst gezahlt werden, aber Termine lassen sich ohne Überweisung direkt ausmachen und lange Wartezeiten bleiben aus. Heilpraktiker für Psychotherapie haben einen flexibleren Terminplan, teils auch Abendtermine oder Wochenendtermine und sie nehmen sich so viel Zeit für das Anliegen des Klienten, wie benötigt wird.
Heilpraktiker für Psychotherapie können (müssen aber nicht!) ein kostenloses Erstgespräch anbieten.
Welche Therapieverfahren gibt es? Welche Methode passt zu mir?
Das psychotherapeutische Angebot ist groß und verunsichert viele. Um einen besseren Überblick zu verschaffen, lassen sich fünf Hauptgruppen in der Psychotherapie zusammenfassen:
- Psychoanalyse und psychodynamisch orientierte Verfahren
- Verhaltenstherapie
- systemische Therapie und systemische Familientherapie, Paartherapie
- humanistische Psychotherapie (Gesprächspsychotherapie, Gestalttherapie, Körperpsychotherapie, Imaginationsverfahren, Arbeit mit dem inneren Kind, Hypnose, NLP, u.a.)
- Entspannungsverfahren (progressive Muskelentspannung, Meditation, autogenes Training, u.a.)
Viele Therapeuten arbeiten methodenübergreifend. Das bedeutet, sie wenden verschiedene Methoden an, die ineinander übergehen – meist jedoch mit einer Grundausrichtung. Diese Arbeitsweise ist sinnvoll, denn es gibt mehr als nur 5 „Sorten Mensch“ – jeder ist anders und spricht auf andere Dinge an. Sich die Arbeitsweise des Therapeuten genau erläutern zu lassen, schafft Klarheit und erleichtert die Entscheidung, welche Therapieform die geeignetste ist.
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Wann hilft Psychotherapie? Behandlungsspektrum
Bei einer Grippe oder Magenverstimmung sofort den Arzt aufzusuchen, ist selbstverständlich. Bloß weil eine seelische Belastung nach außen kaum sichtbar ist, bedeutet es noch lange nicht, dass kein persönliches Leid vorhanden ist. Wenn es schwer ums Herz wird, sollte ein Psychotherapeut zu Rate gezogen werden. Denn ähnlich wie bei einer Erkältung, können sich seelische Belastungen verschlimmern oder chronisch werden, wenn sie zu spät erkannt werden. Psychotherapie ist empfehlenswert, wenn Sie Probleme haben, die Sie allein nur schwer oder gar nicht lösen können. Zusätzlich kann Psychotherapie körperliche Symptome (Psychosomatik) verbessern.
Psychotherapie unterstützt bei:
- anhaltende und wiederkehrende Ängste (Verlustangst, Prüfungsangst, Angst, nicht zu genügen, u.a.)
- Anspannung, innere Unruhe, Erschöpfungszustände
- zwanghaftes Verhalten, ständiges Grübeln
- Sucht (Drogen, Alkohol, Tabletten, Spielsucht, u.a.)
- Depression
- Schlafstörung (Einschlaf- sowie Durchschlafprobleme, sozialer Jetlag, Albträume, u.a.)
- Essstörung (Magersucht, Bulimie, Binge Eating, Emotionales Essen, Adipositas)
- Psychosomatik (Allergie, Neurodermitis, Asthma, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, Tinnitus, Migräne, Rückenschmerzen, u.a.)
- Bewältigung von schweren Erkrankungen wie Krebs (Psychoonkologie), sowie Hilfe für Angehörige
- Verarbeiten von traumatischen Erlebnissen (Missbrauch, körperliche sowie emotionale Bedrohung)
- posttraumatische Belastung (nach Unfall, Überfall, Verlust, u.a.)
- Verzweiflung, Hilflosigkeit
- sexuelle Unlust
- Entscheidungsfragen, Entscheidungshilfe
- störende Angewohnheiten
- Leistungsversagen, Versagensangst
- Konflikt mit Eltern, Vorgesetzten, Verwandten, Freunden
- familiäre Probleme
- Mobbing, Cybermobbing
- Konzentrationsschwierigkeiten, Lernprobleme, mangelndes Gedächtnis
- Lebenskrise, Wechseljahre, Midlife-Crisis
- mangelndes Selbstbewusstsein, Selbstzweifel, Sinnfindung
- Schüchternheit, Kontaktschwierigkeiten, Freunde finden
- Pubertätskrise
- Erziehungsfragen, Schulprobleme
- ADS, ADHS
- Ehekrise, Beziehungsprobleme, Paarberatung, Ehetherapie
- Trennung, Scheidung
- beruflicher Neuanfang
- Dauerstress oder zu viel Stress
Falls Sie immer noch unsicher sein sollten, ob Psychotherapie Ihnen helfen kann, nehmen Sie gern Kontakt mit mir auf und vereinbaren einen Termin zu einem Erstgespräch. Sicher werden wir alle Ihre Fragen klären können. Ich freue mich auf Sie.
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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