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Trennung oder nicht: Wann sollten Sie besser Schluss machen?

Sind Sie sich unsicher, wann man besser Schuss machen sollte? Sind Sie unzufrieden in Ihrer Partnerschaft? Dennoch verbindet Sie so viel oder Sie lieben Ihren Partner, obwohl Sie merken, dass Sie nicht zusammenpassen? Trennung oder nicht?

Vielleicht denken Sie daran, Schluss zu machen, und wissen nicht, wie Sie sich entscheiden sollen, denn schließlich wollen Sie das Handtuch nicht zu früh werfen. Lesen Sie hier, warum es so schwer ist, sich zu trennen, und wann Sie unbedingt die Beziehung beenden sollten.

Warum ist eine Trennung so schwierig?

Allein der Gedanke an eine Trennung ist bereits das erste Warnzeichen, dass in der Partnerschaft etwas nicht mehr rund läuft. Denn wer zufrieden in seiner Partnerschaft ist, denkt nicht darüber nach, den anderen zu verlassen.

Will man tatsächlich das Beziehungsaus, gilt es, einige Hürden zu überwinden, denn Schluss zu machen, ist nicht so einfach und das ist auch gut so. Jede Partnerschaft hat es verdient, dass man sich erst um sie bemüht, bevor man sie beendet. Und manchmal gibt es Beziehungen, die beide krank machen oder der Schlussstrich eine echte Erleichterung sein kann. Wo nun liegt die Grenze? Wann sollte man besser Schluss machen? Und warum ist eine Trennung so schwer?

Die Evolution macht uns zu Paaren

Unsere Natur setzt alles daran, dass wir uns verlieben und ein Paar werden. Für die Evolution ist das auch sinnvoll, denn in Gemeinschaft ist unser Überleben gesichert. So bekommen wir in der Verliebtheitsphase einen Hormoncocktail verabreicht, damit wir leichter ein Paar werden.

Andererseits ist eine Trennung zunächst, rein evolutionär gesehen, etwas Bedrohliches. Denn allein würden wir, auch heute noch, nicht überleben. Dies macht uns Angst, auch wenn wir wissen, dass es außer unseren Partnern noch Familie, Freunde und Arbeitskollegen gibt und wir sehr wohl ohne eine Liebebeziehung überleben können.

Grübeln und Selbstzweifel

Selbstzweifel verhindern, dass wir uns in Bewegung setzen. Das kann auf der einen Seite gut sein, denn so werfen wir nicht vorschnell das Handtuch und geben der Partnerschaft möglicherweise noch eine Chance. Von allein ändert sich allerdings nichts. Deshalb ist es auch wichtig, ein gesundes Maß zu finden, um sich und das eigene Verhalten zu reflektieren. Für Beziehungsprobleme ist niemals nur einer verantwortlich, denn zum Gelingen oder Scheitern einer Beziehung gehören immer zwei Menschen. Wenn Sie lange grübeln und bei sich die Schuld am Scheitern der Beziehung geben, fällt es Ihnen genauso schwer, eine Entscheidung zu treffen, als wenn Sie nur den Partner verantwortlich machen.

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Gewohnheit ist wie ein Energiesparmodus

Das menschliche Gehirn liebt Routine und Gewohnheiten, denn das spart Energie. Jede Veränderung heißt für unser Gehirn „Umdenken“ und fordert mehr Energie und Kraft. Das Gehirn will jedoch Energie sparen, so viel und so oft es geht. Deshalb fahren wir häufig denselben Weg zur Arbeit. Wir wechseln nicht jeden Tag den Weg, obwohl wir es könnten. Diese vertrauten und routinierten Abläufe sind der Energiesparmodus für das Gehirn und helfen uns im Alltag.

Aus dieser trägen Routine auszubrechen, ist nicht immer leicht. Denn, wie gesagt, das Gehirn liebt Gewohnheit. Und manchmal sind die Macken des Partners leichter zu ertragen als die eigenen Gewohnheiten zu ändern. Frei nach dem Motto: „Hier weiß ich wenigstens, was ich habe.“

Emotionale Anhängigkeit

Auch wenn finanzielle Abhängigkeit ebenfalls ein Grund sein kann, sich nicht oder schwer zu trennen, ist vor allem die emotionale Abhängigkeit ein wichtiger Punkt, warum Menschen es so schwerfällt, Schluss zu machen. Typische Sätze können hier sein: „Ich kann ohne sie nicht leben“, oder „Wie soll ich das ohne ihn schaffen?“

Ein anderes Motiv bildet die emotionale Co-Abhängigkeit. Hier können sich die Betroffenen nicht trennen, weil es ihrem Partner damit schlecht gehen würde. Typische Sätze können hier sein: „Ich kann ihn doch nicht alleine lassen“, oder „Wie soll sie das ohne mich schaffen?“

Für Außenstehende ist es manchmal schwer nachvollziehbar, warum ein emotional voneinander abhängiges Paar sich nicht trennt. Für das Paar selbst ist es ähnlich verwirrend und beide können sich das nicht erklären. Im Zweifel wird die emotionale Abhängigkeit als Liebe getarnt: „Ich liebe ihn“, oder „Ich liebe sie“. Allerdings reicht Liebe allein nicht immer aus für eine Partnerschaft.

Gemeinsame Erlebnisse sind überwiegend positiv

Manchmal kommt es zu Verletzungen in einer Partnerschaft, die das Fortführen einer Beziehung sehr erschweren. Wenn beispielsweise der Partner fremdgegangen ist, denken viele Menschen über eine Trennung nach. Da sind jedoch noch die schönen Seiten, die gemeinsamen positiven Erlebnisse, die man als Paar erlebt hat. Auch, was man als Paar gemeinsam aufgebaut hat, wie das Haus, die Familie, Kinder, etc. machen eine Entscheidung zur Herausforderung.

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Liebeskummer

Liebeskummer wurde lange Zeit unterschätzt und zu wenig ernst genommen. Das sieht man auch an den gut gemeinten Ratschlägen wie „Lenk dich doch ab und unternimm etwas Schönes“, oder „Er hat das nicht verdient, dass du ihm hinterher weinst“. Diese helfen in der Regel niemandem weiter.

Solche Verharmlosungen sind vielleicht gut gemeint, zeigen aber nur, wie überfordert das Umfeld auf Liebeskummer reagiert. Heute ist bekannt, welches Ausmaß Liebeskummer haben kann. Er kann bis zum Broken-Heart-Syndrom führen.

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5 Gründe, die für eine Trennung sprechen

Nun gibt es trotz der Hindernisse, Schluss zu machen, auch Gründe, die ganz klar für eine Trennung sprechen. Wann ist es allerhöchste Zeit, die Beziehung zu beenden?

1. Verlorenes Vertrauen lässt sich häufig nicht mehr aufbauen

Schnell geht es verloren und nur langsam lässt es sich aufbauen: das Vertrauen. Es ist eines der wichtigsten Voraussetzungen für eine Beziehung, denn ohne Vertrauen kommt es zu gegenseitigen Anfeindungen und Verletzungen.

Eine Affäre oder ein Seitensprung machen deutlich, wie schnell Vertrauen kaputtgehen kann. Es geht aber nicht nur verloren, wenn einer der beiden Partner fremdgeht, sondern kann bereits mit den alltäglichen Treulosigkeiten, die ein Paar so erlebt, langsam zerbröckeln. Wenn einer der beiden permanent die Arbeit dem Partner vorzieht, dann ist das auch eine Form der Untreue, die das Vertrauen ins Wanken bringt. Wenn einer der beiden alle Beziehungsdetails lieber mit der Mutter oder mit der besten Freundin bespricht als mit dem Partner, stellt auch dies das Vertrauen auf den Prüfstand.

Es geht im Kern um die Frage: „Wem gegenüber bin ich loyal?“

Sind wir immer anderen Menschen als unserem Partner bzw. unserer Partnerin gegenüber loyal, z. B. dem Chef, der Geliebten, den Eltern, den Sportsfreunden oder der besten Freundin, leidet auf Dauer das Vertrauen in der Beziehung.

Manchmal ist dieses Vertrauen derart kaputt gegangen, dass es kein Zurück mehr gibt. Alle Versuche, die ein Paar dann unternimmt, sind scheinbar vergeblich. Unter diesen Umständen kann es sinnvoll sein, einen Schlussstrich zu ziehen.

2. Keine Gemeinsamkeiten mehr

Wenn ein Paar überhaupt keine Gemeinsamkeiten mehr hat, kann eine Beziehung sehr anspruchsvoll werden. Bis zu einem gewissen Punkt kann man sich entgegenkommen, aber manchmal sind die Interessen derart unterschiedlich, dass Kompromisse unmöglich werden, beispielsweise wenn für einen von beiden Kinder zum Lebensplan dazugehören und der andere überhaupt keine Kinder will. Das Kinderthema wird bei diesem Paar immer ein Streitpunkt bleiben, denn ein „bisschen schwanger“ geht nicht.

Für eine Partnerschaft ist es auch wichtig, dass beider Lebensplanung zusammenpasst. Das muss nicht alle Bereiche betreffen, sollte jedoch in den wichtigsten Punkten übereinstimmen.

Und ja, manchmal verändern sich auch Vorstellungen, Wünsche, Bedürfnisse und Ziele im Laufe der Zeit. Es gibt keine Garantie dafür, dass unser Partner für immer so bleibt wie am Anfang unserer Beziehung. Ganz im Gegenteil, Leben heißt Veränderung. Und auch eine lebendige Beziehung unterliegt permanent neuen Einflüssen, sodass wir uns wandeln. Dabei können die gemeinsamen Interessen weit auseinandergehen.

Liebe allein reicht für eine Partnerschaft leider nicht immer aus. Manchmal zeugt es für die größere Liebe, den Partner gehen zu lassen und ihn frei zugeben, damit beide die Chance haben, wieder glücklich zu werden – auch wenn es mit einem neuen Partner ist.

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3. Kein Gefühl mehr: Wenn die Liebe verschwunden ist

Gefühle der Zuneigung und Liebe verschwinden nicht plötzlich, sondern in einem schleichenden Prozess. Irgendwann wird es uns bewusst, dass wir vielleicht nur noch Vertrautheit oder Freundschaft empfinden, aber keine Liebe mehr. In der Regel ist diese Erkenntnis für beide sehr schmerzlich. Denn häufig haben beide sich etwas anderes gewünscht: Liebe, bis dass der Tod uns scheidet.

Manchmal sind in einer Partnerschaft selbst die Gefühle von tiefer Verbundenheit, Vertrautheit und Freundschaft wie weggeblasen. Stattdessen findet man nur Zorn, Hass oder ein Gefühl von Desinteresse. Wer gar keine angenehmen Gefühle dem Partner gegenüber mehr empfindet, sollte sich besser trennen.

Bevor Sie nun übereilt handeln, kann es manchmal sinnvoll sein, sich räumlich zu trennen, oder einige Zeit ohne den Partner zu verbringen, um sich über die eigenen Gefühle klar zu werden. Ist diese Trennung auf Zeit ausschließlich mit Gefühlen der Erleichterung verbunden, sollten Sie besser Schluss machen. Stellen Sie in der Zeit ohne Ihren Partner fest, dass Sie ihn vermissen und mit ihm zusammen sein möchten, hat Ihre Partnerschaft vielleicht noch eine Chance. Allerdings sollten Sie sich unbedingt darüber austauschen, was Sie sich beide für Ihre Liebesbeziehung wünschen und ob ggf. eine Unterstützung von außen hilfreich sein könnte. Das können Freunde sein, die neutral mit Ihnen als Paar sprechen, oder auch im Rahmen einer Paarberatung.

4. Verachtung, Mauern und gegenseitige Abwertungen

Es kann passieren, dass man mal überfordert ist und deshalb aus Angst schweigt, um nichts Falsches zu sagen. Auch kann es sein, dann wir ein Verhalten kritisieren, weil wir anderer Meinung sind.

Wenn aber die Kritik dem Partner absichtlich wehtun soll oder sie pauschal und verallgemeinernd ist, ist das verletzend und abwertend. Ebenfalls sind gegenseitige Vorwürfe oder Rechtfertigungen Gift für jede Beziehung.

Zynismus und Spott sind Ausdruck von abwertenden Gedanken dem Partner gegenüber. Sie wirken verachtend und verletzen den anderen.

Auch Ignoranz, Mauern oder emotionaler Rückzug bzw. Liebesentzug können sehr abwertend sein. Es gibt zwei Arten des Schweigens: das eine stellt sich ein, wenn wir überfordert sind. Das andere Schweigen soll Macht demonstrieren.

Fühlt man sich überfordert, kann man den Partner freundlich vertrösten: „Du, Schatz, ich brauche Zeit für mich, um unser Gespräch wirken zu lassen. Wir können daher noch einmal darüber sprechen. Ist das okay für dich?“

Wenn aber jemand sich im Recht fühlt oder seine Macht demonstrieren will, hat er kein Interesse an Kompromissen oder Rücksichtnahme dem Partner gegenüber, sondern will ihn „still bestrafen“. Treten solche oder ähnliche Situationen öfter auf, sollten Sie sich trennen. Partnerschaft ist etwas, dass Partner schafft, nicht Gegner.

5. Gewalt in der Partnerschaft

Ob verbale, emotionale, sexuelle oder körperliche Gewalt: Wenn Ihr Partner Ihnen gegenüber gewalttätig wird, sollten Sie einen Schlussstrich ziehen. Niemand sollte sich schlagen oder von Worten erniedrigen lassen. Selbst, wenn Ihr Partner immer wieder Reue zeigt und sich entschuldigt – Ihr Vertrauen ist grundsätzlich verletzt, wenn die Gewalt sich permanent wiederholt. Womit wir wieder bei Punkt 1 sind: Das Vertrauen ist gebrochen – und Gewalt ist ein Trennungsgrund.

Fazit

Eine Trennung ist nicht einfach, so vernünftig und richtig die Gründe dafür sein mögen. Abschiednehmen ist ein Prozess und benötigt die Zeit. Wichtig ist, dass Sie in jedem Falle offen und ehrlich mit sich selbst sind und daraus Ihre Konsequenzen ziehen.

Wenn Sie sich nicht mehr lieben, sich permanent streiten und Sie keine gemeinsame Basis mehr für eine gesunde Beziehung finden, sollten Sie sich besser trennen.

Liebe allein reicht für eine Partnerschaft leider nicht aus.

Außerdem, so traurig es ist: Liebe kann auch enden. Dann ist es an der Zeit, loszulassen und den Platz für ein neues Glück frei zu machen.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München

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2 Gedanken zu „Trennung oder nicht: Wann sollten Sie besser Schluss machen?“

  1. Vielen Dank für diesen Artikel.
    Mir hat es sehr geholfen meine Situation besser zu ergründen.
    Jetzt weiß ich dass alles richtig war.
    Dankeschön, mfG

    Antworten
    • Hallo,
      das freut mich, dass Ihnen mein Artikel weiterhelfen konnte, so darf es sein. 🙂
      Viele Grüße, Ulrike Fuchs