In Zeiten politischer Instabilität und globaler Unsicherheit ist es für viele Menschen eine Herausforderung, Ruhe und Zuversicht zu bewahren. Die täglichen Nachrichten können stressen und der ständige Strom negativer Informationen verstärkt oft Gefühle von Angst und Ohnmacht.
Globale Krisen, politische Instabilität und wirtschaftliche Unsicherheiten sind heute mehr denn je Teil unseres Alltags. Ob durch Nachrichten oder Gespräche mit Freunden – wir werden täglich mit Informationen konfrontiert, die in vielen von uns Sorgen und Ängste auslösen. Diese anhaltende Unsicherheit kann die Lebensqualität beeinträchtigen und das Gefühl der Sicherheit und Stabilität schwächen.
Doch wie können wir mit dieser Belastung umgehen, ohne uns von ihr überwältigen zu lassen? In diesem Artikel möchte ich zeigen, wie wir besser mit der Ungewissheit umgehen können, indem wir unseren Fokus auf das richten, was wir selbst beeinflussen können. Mit praktischen Ansätzen und psychologischen Strategien lässt sich lernen, wie man die innere Balance behält, sich abgrenzt und emotionale Resilienz aufbaut.
Inhaltsverzeichnis
Disclaimer: Wenn Sie schon eine Weile meine Blogartikel lesen, wissen Sie, dass ich mich nicht politisch äußere. „Warum dieser Bruch?“, mögen Sie jetzt denken. Auch in diesem Artikel werde ich keine politische Meinung äußern, sondern lediglich wiedergeben, welche Ängste und Sorgen mir in meiner täglichen Praxis mit meinen Klienten begegnen: Wie viele Menschen machen sich ernsthafte Gedanken, was derzeit in der Welt passiert – politisch, sozial, wirtschaftliche Krisen, Kriege und Umweltpolitik… Dann die ganzen Fake-News; wie soll man da noch eine vertrauensvolle Quelle finden? Mir geht es vor allem, nach der Wahl von Donald Trump in Amerika und nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage stellen wird, viel mehr darum: Wie soll man mit der Unsicherheit in dieser Welt umgehen?
Akzeptieren, dass man nicht alles kontrollieren kann
Es liegt in unserer Natur, nach Sicherheit und Kontrolle zu streben. Wenn sich jedoch politische und gesellschaftliche Situationen ständig ändern und wir nur wenig Einfluss darauf haben, kann es schwerfallen, sich mit dieser Ungewissheit abzufinden. Ja, sicher, wir können wählen gehen. Wir können allerdings die äußeren Umstände nicht immer beeinflussen.
Die Vorstellung, den Ausgang von Geschehnissen nicht beeinflussen zu können, erzeugt oft Angst und führt zu einem erhöhten Stresspegel. Doch genau hier liegt ein entscheidender Punkt für unsere mentale Gesundheit: Der Versuch, Unkontrollierbares zu kontrollieren, kostet Energie und erzeugt oft zusätzliches Leid.
Indem wir uns darauf fokussieren, was wir selbst beeinflussen können – anstatt uns in Gedanken über Dinge zu verlieren, die außerhalb unseres Einflussbereichs liegen – gewinnen wir ein Gefühl der inneren Ruhe und Entlastung. Wenn wir lernen, das Unkontrollierbare zu akzeptieren, als das, was es ist – nämlich unkontrollierbar; können wir unsere Energie auf Bereiche lenken, die uns wirklich weiterbringen. Wir werden handlungsfähiger und gleichzeitig emotional stabiler. Das ist keine einmalige Entscheidung, sondern eine tägliche Praxis, die nach und nach das Stresslevel senken und zu mehr Gelassenheit im Umgang mit Unsicherheiten führen kann.
Beispiel: Wenn politische Entwicklungen Sorgen bereiten, die wir kaum beeinflussen können, bringt es wenig, sich in endlosen Gedankenschleifen darüber zu verlieren. Stattdessen kann es helfen, sich darauf zu konzentrieren, was wir in unserem eigenen Leben oder im nahen Umfeld tun können – sei es durch soziales Engagement oder einfach, indem wir für unser eigenes Wohlbefinden sorgen. Das kann die Ohnmachtsgefühle reduzieren und gleichzeitig Ihre soziale Verbundenheit stärken.
Medienkonsum bewusst steuern
In Zeiten ständiger Nachrichtenflut kann es schwer sein, den Medienkonsum so zu regulieren, dass er uns informiert, ohne uns zu überfordern. Die ständige Verfügbarkeit von Nachrichten, ob auf dem Smartphone, im Internet oder im TV, führt oft dazu, dass wir unbewusst immer wieder negative Informationen aufnehmen. Diese ständige Konfrontation mit Krisen und Katastrophen kann Ängste und Stress verstärken und ein Gefühl von Hilflosigkeit hervorrufen.
Dazu kommt, dass unser Gehirn von Natur aus darauf programmiert ist, besonders auf bedrohliche und negative Informationen zu achten – das ist ein Überlebensmechanismus und soll uns vor möglichen Gefahren schützen. In Krisenzeiten jedoch kann er genau das Gegenteil bewirken. Wenn wir permanent neue Nachrichten zu weltpolitischen Problemen, wirtschaftlichen Krisen oder Umweltkatastrophen hören bzw. lesen, kann sich das Stressniveau erhöhen. Zu viel negativer Input, vor allem ohne die Möglichkeit, darauf direkt reagieren zu können, lässt uns oft passiv und überfordert zurück. Über die Zeit hinweg kann dies zu chronischem Stress, Angstgefühlen und manchmal sogar zu Schlafproblemen führen.
Ein bewusster Umgang mit Nachrichten kann helfen, sich besser auf das eigene Wohlbefinden zu konzentrieren und den inneren Stress zu reduzieren, ohne das Gefühl zu haben, den Überblick über wichtige Ereignisse zu verlieren.
3 Tipps für einen gesunden Medienkonsum
Zeitlimits setzen: Statt ständig Nachrichten zu konsumieren, reservieren Sie ein festes Zeitfenster, z. B. 30 Minuten morgens oder abends. So vermeiden Sie, in eine endlose „News-Schleife“ zu geraten und behalten die Kontrolle über Ihren Medienkonsum.
Medien-Fasten einlegen: Legen Sie gezielte „Nachrichtenpausen“ ein, z. B. am Wochenende oder abends, um Abstand zu gewinnen und den Stress zu reduzieren. Solche Pausen schaffen Raum für entspannende, wohltuende Aktivitäten und senken das Stresslevel merklich.
Seriöse Quellen wählen: Häufig werden Nachrichten von extremen, oft dramatischen Schlagzeilen begleitet, die stark auf Emotionen abzielen. Seriöse Quellen bieten oft nicht nur eine Momentaufnahme, sondern auch Kontext und Hintergrundinformationen, die helfen können, die Geschehnisse differenzierter einzuordnen.
Resilienz stärken
Resilienz beschreibt die Fähigkeit, sich von schwierigen Situationen, Krisen und Stress schneller zu erholen und emotional stark zu bleiben. In Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Unsicherheit und ständiger Veränderungen ist Resilienz besonders wichtig, da sie uns hilft, mit Belastungen und Herausforderungen gelassener umzugehen, ohne dass diese unseren inneren Frieden nachhaltig beeinträchtigen. Menschen mit starker Resilienz können besser mit Veränderungen und Krisen umgehen, sie lassen sich weniger schnell aus der Bahn werfen und finden schneller wieder zurück zu ihrer inneren Balance.
Statt die Nachrichten ständig zu verfolgen, könnten Sie mehr Zeit in Aktivitäten investieren, die Ihr persönliches Wohlbefinden fördern und Ihre Resilienz stärken:
- Regelmäßige Achtsamkeitsübungen können Resilienz fördern und dabei helfen, sich auf den Moment zu konzentrieren und die eigenen Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Durch Achtsamkeit lernt man, Ängste und Sorgen bewusst wahrzunehmen, ohne von ihnen überwältigt zu werden.
- Die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sich regelmäßig Zeit für Erholung zu nehmen, ist entscheidend, um die eigene Energie und Motivation aufrechtzuerhalten. Auch das gezielte Vermeiden von Stressfaktoren gehört zur Selbstfürsorge.
- Strukturierte Tagesabläufe mit gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf stärken die körperliche und geistige Widerstandskraft. Diese Routinen helfen uns, auch in stressigen Phasen stabil zu bleiben. Zum Beispiel könnte eine tägliche Yoga-Routine, regelmäßiges Spazierengehen oder Zeit mit Familie oder Freunden Ihnen helfen, sich emotional zu beruhigen.
Verbundenheit suchen
In schwierigen Zeiten ist die Unterstützung von anderen Menschen eine der wichtigsten Ressourcen für unsere emotionale Gesundheit. Das Teilen von Sorgen und Ängsten mit vertrauten Personen kann dabei helfen, die Last zu verringern und neue Perspektiven zu gewinnen. Soziale Bindungen und Gemeinschaft bieten nicht nur Trost, sondern auch die Möglichkeit, emotionale Belastungen zu verarbeiten und sich gegenseitig zu stärken. Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen, die in stabilen sozialen Netzwerken eingebunden sind, eine höhere Resilienz und weniger Stress erleben als solche, die sich isolieren.
Ein Gespräch muss nicht ausschließlich negative Themen beinhalten. Es kann hilfreich sein, nach einer schwierigen Unterhaltung auch Themen anzusprechen, die Freude bereiten oder Hoffnung vermitteln. Indem man ab und zu den Fokus auf positive Aspekte des Lebens legt, wird der Austausch ausgeglichener und weniger belastend.
Auch gemeinsame Erlebnisse wie ein Abendessen, einen Spaziergang oder einen Ausflug stärken die sozialen Bindungen und bringen positive, gemeinschaftliche Erfahrungen. Wenn Sie das Gefühl der Verbindung mit anderen in den Mittelpunkt stellen, schaffen Sie eine Gegenbalance zu den stressigen und unsicheren Themen, die oft in den Vordergrund treten.
Die Beziehungen zu unseren Mitmenschen können uns dabei helfen, die Last der Sorgen zu teilen und bringen gleichzeitig Freude und Entspannung ins Leben. Das macht uns emotional stabiler, gerade in unsicheren Zeiten.
Den eigenen Einfluss erkennen und nutzen
In Zeiten von Unsicherheit und Krisen, wenn globale Probleme überwältigend erscheinen, kann es sehr entmutigend wirken, dass wir als Individuen nur wenig Einfluss auf größere politische oder gesellschaftliche Entwicklungen haben. Doch ein wichtiger Schritt, um mit dieser Unsicherheit umzugehen und das Gefühl der Selbstwirksamkeit und Kontrolle zurückzugewinnen, besteht darin, den eigenen Einfluss zu erkennen und aktiv zu nutzen. Auch wenn wir die Welt nicht direkt verändern können, haben wir immer noch die Möglichkeit, in unserem direkten Umfeld positive Veränderungen herbeizuführen.
Der erste Schritt, um mit Unsicherheit und dem Gefühl der Ohnmacht umzugehen, besteht darin, den Bereich zu erkennen, in dem Sie selbst aktiv werden können. Jeder Mensch hat Einfluss auf seinen eigenen Alltag und sein unmittelbares Umfeld. Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet daher: „Was kann ich in meiner Umgebung tun, um etwas Positives zu bewirken?“ Dies könnte in kleinen oder größeren Bereichen des Lebens geschehen – sei es im persönlichen Umgang mit anderen, in der Nachbarschaft oder im Beruf. Auch kleine Handlungen wie ein respektvoller Umgang mit anderen, das Unterstützen von Mitmenschen oder das Praktizieren von nachhaltigen Lebensgewohnheiten können große Auswirkungen auf das eigene Umfeld haben.
Auch kleine Schritte können helfen, das Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit zu stärken. Stellen Sie sich vor, Sie entscheiden sich, regelmäßig Müll beim Spaziergang im Park aufzusammeln. Diese einfache, aber wirkungsvolle Handlung trägt nicht nur zur Sauberkeit und zum Umweltschutz bei, sondern stärkt auch Ihr eigenes Gefühl, positiv Einfluss nehmen zu können. Schon durch diesen kleinen Beitrag erleben Sie unmittelbar, dass Ihr Handeln einen Unterschied macht – für die Natur und für Ihr eigenes Bewusstsein.
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In der Gegenwart verankert bleiben statt „Katastrophendenken“
„Katastrophendenken“ bezeichnet eine Denkweise, bei der man sich vorstellt, dass die schlimmstmöglichen Szenarien eintreten könnten. In Zeiten politischer Unsicherheit oder globaler Krisen neigen viele dazu, in dieses Denkmuster abzudriften und sich ständig vorzustellen, wie sich die Lage weiter verschlechtern könnte. Dieses „Worst-Case-Szenario“ zu wiederholen, schürt unnötige Ängste und steigert das Stressniveau. Wenn man sich immer wieder vorstellt, dass alles in einem Desaster endet, wird der Körper in ständige Alarmbereitschaft versetzt, was zu Angstzuständen und Erschöpfung führen kann.
Doch in der Realität sind viele dieser befürchteten Szenarien nicht so wahrscheinlich oder nicht so schlimm, wie wir sie uns vorstellen. Das ständige Grübeln und Overthinking über die Zukunft hat wenig Einfluss auf das, was tatsächlich passiert, und raubt uns die Energie, die wir für das Hier und Jetzt brauchen.
Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die helfen können, mit dieser Art von Gedankenspirale umzugehen, ist die Fähigkeit, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren: Im Hier und Jetzt zu bleiben hilft, den Geist zu beruhigen und die Kontrolle zurückzugewinnen.
Einfache Entspannungstechniken wie tiefe Bauchatmung, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen können ebenfalls dabei helfen, den Fokus von stressigen Gedanken abzulenken und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Diese Techniken aktivieren den parasympathischen Teil des Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist, und senken den Stresspegel. Spaziergänge in der Natur, Yoga oder leichtes Dehnen fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern unterstützen auch die mentale Klarheit und das „Im-Moment-Sein“.
Fazit: Eine gute Portion gesunde Distanz
Inmitten der politischen Unsicherheit und den Herausforderungen des globalen Geschehens ist es wichtig, sich auf das eigene Wohlbefinden zu konzentrieren und zu erkennen, auf was wir in unserem Leben wirklich Einfluss haben. Wichtig ist, dass wir uns den Belastungen der Welt zwar bewusst sind, sie jedoch nicht zu einem zentralen Bestandteil unseres Lebens machen.
Letztlich wird politische Unsicherheit immer ein Teil der Welt bleiben. Doch wir haben die Möglichkeit, unsere Reaktion darauf aktiv zu gestalten. Indem wir unser inneres Gleichgewicht bewahren und uns nicht von äußeren Ängsten vereinnahmen lassen, können wir in uns selbst eine Quelle der Stabilität finden. Unsere Fähigkeit, die eigenen Gedanken und Handlungen positiv zu lenken, macht den entscheidenden Unterschied – nicht in der Kontrolle über die äußeren Umstände, sondern in der Art und Weise, wie wir darauf reagieren. Indem wir diese Kontrolle über unser eigenes Leben und unsere Reaktionen annehmen, können wir den Herausforderungen der Welt mit mehr Ruhe und Zuversicht begegnen.
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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