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Depression: Wenn das Unbewusste eine Auszeit nimmt, um einen besseren Weg zu finden

Niemand sucht es sich aus, traurig zu sein oder das Gefühl innerer Leere zu verspüren. Eine Depression kann jeden treffen, ob arm oder reich, Mann oder Frau, unabhängig von Herkunft oder Religion. Die Seele reagiert auf innere Anspannung, die zu lange anhielt, mit Rückzug und sozialer Isolation, fast, als ob es notwendig wäre, auszusteigen, um sich neu zu orientieren.

Was genau ist eine Depression? Wie können Sie eine Depression erkennen? Und gibt es vielleicht wirklich einen Sinn, warum Menschen depressiv werden? All diese Fragen möchte ich hier beantworten.

Was geschieht bei einer Depression im Körper?

Wenn ein Mensch von einer Depression betroffen ist, fehlen in seinem Nervensystem die sogenannten „Glückshormone“ Serotonin und Noradrenalin. Das kann verschiedene Gründe haben und unter anderem hormonell bedingt sein, z. B. nach einer Schwangerschaft (die sogenannte Wochenbettdepression) oder auch in den Wechseljahren.

Ein Mangel an Glückhormonen kann auch durch eine Virusinfektion oder Diabetes ausgelöst werden. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder der Schilddrüse können ebenfalls mitverantwortlich bei der Entstehung von Depressionen sein.

Auch können genetische Ursachen dazu beitragen, dass ein Mensch dazu neigt, an einer Depression zu erkranken.

Da es nicht „die“ eine Depression gibt, ist es manchmal schwierig, eine Depression frühzeitig zu erkennen. Beispielsweise äußern sich Depressionen bei Männern oft anders als bei Frauen.

Äußere Merkmale einer Depression:

  • hängende Schultern und ein eingefallener Gang
  • eingezogener Kopf und hängender Kopf
  • starre, ernste oder verbissene Mimik
  • kraftlose und schleppende Bewegung
  • man ist unmotiviert, freudlos und teilnahmslos
  • leise und monotone Aussprache

Körperliche Symptome einer Depression können sein:

  • Appetitverlust oder auch Heißhunger, vor allem auf süßes und fettiges Essen
  • schwere oder flache Atmung
  • Probleme mit der Verdauung: Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Sodbrennen
  • Schwindelgefühle, Ohnmacht, weiche Knie
  • Bruststechen, Herzrasen, Druckgefühl in der Brust
  • Lichtempfindlichkeit, Geräuschempfindlichkeit, Tinnitus (ohne nachweisliche Ursache)
  • Kopfschmerzen, Migräne, Zähneknirschen, Verspannung und muskuläre Schmerzen
  • Schlafstörungen: Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen oder morgendliches Früherwachen, Bettschwere in der Früh, Morgentief, erhöhtes Schlafbedürfnis und leichtere Ermüdung am Tag, Erschöpfung, Gefühl von Ausgebrannt- und Ausgelaugtsein
  • Hitzewallungen oder ständiges Frieren

All die genannten Symptome können, müssen aber nicht Zeichen einer Depression sein. Bitte befragen Sie zusätzlich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Ihren Psychotherapeuten bzw. Ihre Psychotherapeutin.

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So reagiert die Psyche

Neben körperlichen Ursachen können auch anhaltende Sorgen und Ängste sowie anhaltender Stress und Anspannung eine Depression auslösen. Das heißt, wir können wegen anhaltendem Stress und ungelösten Problemen eine Depression entwickeln. Es können aber auch tragische Lebensumstände wie eine Trennung oder das Aufdecken, dass der Partner eine Affäre hat, dazu führen, dass die Glückshormone weniger werden und dieser Mangel den Nährboden für eine Depression bilden kann.

Weitere Informationen, wie Sie Ihren Partner mit dem Verdacht der Untreue konfrontieren können, finden Sie hier.

Ebenso können Einsamkeitsgefühle und das Verdrängen von unliebsamen Gefühlen wie Schamgefühl, Ängsten, Wut oder Traurigkeit eine Depression auslösen.

„Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz. Tritt sie auf, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre, was sie zu sagen hat.“

Carl Gustav Jung, Psychoanalytiker

C. G. Jung verstand den Rückzug der Seele als eine Art Auszeit, die sich das Unterbewusstsein nimmt, um sich einer Neuorientierung zu widmen. Wenn Menschen an einer Depression leiden, ziehen sie sich oft zurück und isolieren sich von ihren Mitmenschen, jedoch schaffen sie es dann nicht mehr, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, um neue Lebenskraft zu schöpfen. Sie geraten unter dauerhafte Anspannung, Einsamkeit und innere Leere, die zur depressiven Verstimmung und im Ernstfall sogar bis zur Depression führt. Menschen mit Depression gelingt es nicht mehr, ein Stück blauen Himmel zu sehen. Es ist, als ob der Himmel über ihnen nur noch eine graue Wolkendecke kennt und keinen Sonnenstrahl mehr durchlassen kann.

Gefühle einer Depression können sein:

  • Antriebslosigkeit und Interessensverlust
  • Verlust, Freude zu empfinden
  • kein oder wenig Interesse an Sexualität
  • das Gefühl der Gefühllosigkeit oder inneren Leere
  • verschiedene Ängste, innere Unruhe und sich um etwas sorgen
  • Hoffnungslosigkeit und Gefühl von Hilflosigkeit, Ohnmachtsgefühle
  • scheinbar unerklärbare Traurigkeit
  • Entscheidungsunfähigkeit
  • Perfektionismus
  • Minderwertigkeitsgefühle und Schuldgefühle
  • Verzweiflung
  • Langeweile oder das Gegenteil – anhaltende Anspannung
  • Sorgen um die Zukunft, pessimistische Gedanken und ständiges Grübeln
  • Gefühle von Zeitverlust oder Geldverlust
  • Suizidgedanken oder Suizidversuche

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Was bedeutet Depression in einer Beziehung?

Depression kann jeden treffen. Freiwillig ausgesucht hat sie sich keiner, denn in der Regel wird mit einer Depression die Lebensqualität gemindert. Die Depression wirkt auf das körperliche Wohlbefinden ebenso wie auf die Verhaltensweise, das Denken und das Empfinden eines Menschen.

Auch wenn Angehörige, Familie und Freunde nicht selbst an einer Depression erkrankt sind, sind sie dennoch betroffen. Oft wollen Partner helfen und sind dabei der Depression gegenüber ebenso macht- wie hilflos. Wie stark ein Mensch an einer Depression leidet, kann unterschiedlich sein und hängt auch von der Art und Schwere der Erkrankung ab.

Menschen, die keinerlei Erfahrungen mit Depressionen haben, zeichnet sich in ihrem Kopf oft ein Bild von Betroffenen in tiefer Traurigkeit und mit Suizidgedanken. Hat hingegen ein Partner eine Depression, wird die Partnerschaft oft durch tiefe Minderwertigkeitsgefühle, fehlenden Antrieb, das mangelnde Interesse am Partner und zu guter Letzt auch fehlendem Interesse an Sexualität belastet. Viele Menschen mit Depression empfinden gar nichts mehr, nicht einmal mehr Traurigkeit. Alles erscheint „irgendwie sinnlos“.

Die Suche nach dem Sinn

Wer gerade mit einer Depression zu kämpfen hat, wird diesen Gedanken vielleicht etwas seltsam empfinden, aber sie kann ein Beginn sein, etwas anders zu machen: das, was überhaupt in die Depression geführt hat.

Marshall Rosenberg soll einst gesagt haben, dass die Depression das Geschenk für das Bravsein sei. Das hört sich nach bitterer Medizin an, wie ich finde. Also, welchen Sinn soll eine Depression nun haben? Letztendlich verlaufen Depressionen in verschiedenen Phasen. Und das ist wichtig, zu verstehen: Es ist eine depressive Phase, aber sie geht vorbei, sobald das Türschloss gefunden wurde und der Schlüssel nach draußen passt. Für diese Suche empfiehlt es sich, psychotherapeutische Unterstützung zu suchen. Denn wenn im Augenblick alles dunkel ist, wird es schwierig, den Weg vor sich und damit das Türschloss, das nach draußen führt, klar zu erkennen.

Eine Depression ist ein Rückzug aus etwas, das die Betroffenen als „zu viel“ oder „zu wenig“ empfinden, beispielsweise zu viel Stress oder zu wenig Nähe. Dabei dient die Depression als eine Art Schutzmechanismus. Sie sagt dort „Stopp“, wo man es schon längst und sehr dringend hätte sagen müssen. Eine Depression dient also als eine Art „innere Notbremse“, die gezogen wird, um sich vor etwas zu schützen. Seien es unliebsame Gefühle oder Verhaltensweisen von unseren Mitmenschen, die wir ablehnen. Manchmal scheuen sich Menschen an dieser Stelle, „Nein“ oder „Stopp“ zu sagen, und halten brav weiter aus. Nach dem Motto: „Das macht man halt so …“

In der Depression entstehen Starre und Lähmung. Manche Menschen können sich nicht mehr richtig bewegen, anderen fällt es schwer, zu sprechen. Alles wird steif, starr und scheint einzufrieren. Manche versuchen, diesem Mechanismus noch mit übersteigerten Aktivitäten wie Arbeitssucht oder Extremsport zu entkommen und finden sich dann in einer Erschöpfungsdepression oder Burnout wieder.

Scheinbar soll alles zum Erliegen kommen und stehen bleiben. Ein Mensch mit Depression verliert an diesem Punkt oft den Mut und die Hoffnung, dass es jemals wieder bergauf gehen kann. Er denkt nicht selten darüber nach, wie es wäre, nicht mehr zu sein.

Gerade diese Lähmung ist aber eine wichtige Schutzfunktion des Körpers. Man kann sie bereits bei Säuglingen beobachten. Alle Lebensfunktionen werden herabgesetzt, um sich vor lebensgefährlichen Situationen zu schützen.

Nun werden Sie fragen: „Und? Was soll als Erwachsener jetzt so gefährlich sein?“

Dazu sei erwähnt, dass die meisten Menschen mit Depression oft auch von Perfektionismus geplagt sind. Sie sind, wenn sie gerade nicht in einer depressiven Phase sind, oft sehr leistungsorientiert und leistungsstark. Sie wollen alles genau und richtig machen. Wenn sie vor einem großen Problem stehen, das sich in ihren Augen kaum lösen lässt, steigt die Angst, Fehler zu machen und letztendlich zu versagen. Die Depression nimmt sie nun in Beschlag und aus der anfänglichen Angst wird eine dunkle Starre. Die Depression kann somit davor schützen, Fehler zu begehen, die möglicherweise sehr gefährlich wären. Sie schützt vor größeren Schäden. Depression heißt immer auch erst einmal Rückzug, um Kräfte zu sammeln und einen geeigneten Weg zu suchen. Einen Weg, der sinnvoll scheint.

Mein Angebot an Sie

Menschen mit Depression bekommen oft den Ratschlag, sie sollen doch einfach positiv denken. Doch tatsächlich geht es darum, negative und krankmachende Einstellungen durch realistisches Denken zu ersetzen und sich nicht an der Perfektion, sondern an der Menschlichkeit und der Wirklichkeit zu messen.

Möchten auch Sie aus der Depression herausfinden oder kennen jemanden, der oder die Unterstützung benötigt, melden Sie sich einfach bei mir. Wir können einen Termin vereinbaren. Ich unterstütze Sie gern, um mit Ihnen gemeinsam herauszufinden, was Sie blockiert und wie Sie wieder in den Lebensfluss kommen.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

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Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München