Alle auf dieser Webseite verwendeten Texte,
Fotos und grafischen Gestaltungen sind
urheberrechtlich geschützt. Sollten Sie Teile
hiervon verwenden wollen, wenden Sie sich bitte
an den Seitenbetreiber.
Impressum

OK

Unglücklich verliebt: Warum manche sich immer in den Falschen verlieben

Seit Langem haben Sie sich eine Partnerschaft gewünscht, jetzt haben Sie endlich wieder ein Date. Danach sind Sie wie beflügelt: Es scheint endlich alles zu passen, und Sie gehen mit diesem Mann oder dieser Frau mit einem „Bis bald“ auseinander. Daraufhin meldet sich Ihr Schwarm einige Tage nicht. Erst reden Sie sich ein, dass er bzw. sie Sie vielleicht nicht bedrängen möchte, dann beginnen die Selbstzweifel an Ihnen zu nagen: „Vielleicht will er oder sie doch keine Beziehung?“ Und dann, wenn Sie die Hoffnung schon fast aufgegeben haben, erhalten Sie eine belanglose Nachricht: „Na, Lust bei mir vorbeizukommen?“

Alles in Ihnen ist in Aufruhr: Herzklopfen, Freude, Alarmglocken und Hoffnung. Ihre Gefühle wirbeln durcheinander und Sie denken: „Vielleicht will er oder sie jetzt doch mehr – oder vielleicht nur mit mir ins Bett? Soll ich die Einladung annehmen oder besser nicht? Warum hat er bzw. sie sich nicht früher gemeldet?“

Kennen Sie das? Es scheint wie ein Muster zu sein, sich immer wieder in den Falschen zu verlieben. Den, den Sie wollen, der will Sie nicht und den, der Sie will, den wollen Sie nicht. Kann denn da nicht irgendwann der bzw. die Richtige dabei sein? Heute gehe ich der Frage nach, warum sich Menschen scheinbar immer in den Falschen verlieben. Was steckt hinter diesem Verhaltensmuster? Und wie können Sie es durchbrechen? Oder muss man für immer unglücklich verliebt bleiben?

„Warum verliebe ich mich immer in den Falschen?“

Sie wünschen sich nichts sehnlicher als endlich eine Beziehung mit einem Menschen zu führen, den Sie lieben und der Sie liebt? Trotzdem ist es wie verhext, denn Sie geraten immer wieder an Menschen, die Sie zwar gut finden, bei denen aber entweder der Funke scheinbar gar nicht überspringt, er bzw. sie noch am Ex-Partner hängt oder gar bereits in einer festen Partnerschaft lebt und Sie nur eine Affäre sein sollen.

Kandidaten, die von Ihnen mehr wollen, finden Sie oft gähnend langweilig und derart unattraktiv, dass Sie selbst kein Interesse aufbringen. Da kann man auf die tollen Tipps von Freundinnen echt verzichten, die einem sagen, man solle doch so einen Langweiler nach dem Motto: „Besser einen als keinen“ nehmen. Nein, dann bleibt man lieber Single, das ist allemal besser, als in einer Partnerschaft gelangweilt oder gar angewidert zu sein.

Aber wie kann das sein, dass man sich ausgerechnet in die Menschen verliebt, die so gar nicht für einen erreichbar sind (egal, ob sie bereits vergeben oder sich unsicher sind, ob sie eine Beziehung wollen oder noch an dem Ex-Partner hängen)? Ganz einfach: Ist der Mann oder die Frau nicht erreichbar, führen wir die beste Beziehung der Welt – in unserer Fantasie. Sie ist so, wie wir sie uns vorstellen und bietet Schutz vor einer realen Partnerschaft, bei der es auch mal vorkommen kann, dass wir uns abgelehnt fühlen oder wir auch mal streiten.

Moment mal, Schutz vor einer realen Partnerschaft!? Das klingt paradox, denn wenn jemand sich immer in den Falschen verliebt, ist er im Grund völlig davon überzeugt: „Ich will ja eine Beziehung, aber ich habe den Richtigen noch nicht gefunden.“ Unbewusst setzt man also alles daran, genau das zu verhindern, und zwar, indem man Partner wählt, die kompliziert oder nur schwer oder gar nicht erreichbar sind.

Vor allem, wenn die Verhaltensweisen ähnlich sind und wir nur die Personen „austauschen“, wiederholen wir innere Muster. In der Psychologie nennt man dieses Muster „vermeidend“ bzw. „ängstlich/vermeidend“. Dahinter steckt oftmals eine Mischung aus:

  • Selbstschutz (z. B. lieber unglücklich verliebt, als eine weitere Trennung ertragen zu müssen).
  • Angst (z. B. vor Ablehnung oder davor, Verpflichtungen einzugehen) und
  • häufig ein geringes Selbstwertgefühl (z. B. Sorge, nicht gut genug zu sein und den Partner deshalb zu verlieren).

Menschen, die sich immer in den Falschen verlieben, treten nach Außen oft tough und selbstbewusst auf, machen sich innerlich allerdings oft kleiner, als sie sind. Denn wie würde sich ein Mensch verhalten, der ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl besitzt, wenn er auf einen Menschen stößt, der unerreichbar ist? Er bzw. sie würde weitergehen, in dem Wissen, dass irgendwo ein Mensch ist, der ihn und seine Person zu schätzen weiß.

Sie wünschen sich Unterstützung in Ihrer Situation?

Vereinbaren Sie noch heute Ihren Termin

089 - 85 63 63 62

Um einen Termin oder ein erstes Gespräch zu vereinbaren, erreichen Sie mich telefonisch am besten Montag – Freitag zwischen 8 – 19 Uhr.

Sie können auch per E-Mail einen Termin vereinbaren

Unglücklich verliebt: Zurückweisung wird besonders intensiv empfunden

Sein oder ihr „Nein“ zu einer festen Paarbeziehung wird von Menschen, die sich immer in den Falschen verlieben, besonders stark als persönliche Zurückweisung empfunden. Sie „beweist“ ihnen einmal mehr, dass es an ihnen persönlich liegen muss: Schließlich können sich so viele Menschen nicht irren.

Es ist wichtig, zu erkennen, wann es sich lohnt zu kämpfen und wann man besser geht. Menschen, die sich immer in den Falschen verlieben, nehmen ein „Nein“ häufig auch als Herausforderung, als eine Art „innere Challenge“ an. „Ich werde die Nuss schon knacken!“, denken sie, oder auch: „Bisher konnte ihn niemand erweichen, aber ich werde es sicher schaffen, dass er eine Beziehung mit mir will.“ Die Folge: Sie bleiben weiterhin unglücklich verliebt. Das macht auf Dauer sehr unzufrieden.

Dieser innere Glaubenssatz wurde häufig sehr früh angelegt. Viele Menschen, die sich scheinbar immer in den Falschen verlieben, mussten sich als Kind bereits anstrengen, um die Liebe ihrer Eltern zu erhalten. „Ich muss mich nur genug ins Zeug legen, dann wird´s schon klappen.“ Wenn es nicht gelingt, weil er oder sie wirklich nicht will, dann muss es an einem selbst liegen. Ein „Nein“ wird dann persönlich genommen und als Beweis für die eigene Unzulänglichkeit aufgefasst. So gerät man in eine Abwärtsspirale, die das Selbstwertgefühl immer kleiner werden lässt.

Ja, jetzt einen Termin vereinbaren!

Unglücklich verliebt: Wenn man Signale missversteht

Ein Date ist ein Date. Ein Kuss ist ein Kuss. Einen Kaffee zusammen trinken heißt einen Kaffee zusammen trinken. Nicht weniger und auch nicht mehr.

Häufig missverstehen wir die Signale, die uns unsere Gegenüber senden, und verkennen die Realität. Alle langjährigen Singles, die unglücklich verliebt sind, erklären mir während der Therapiearbeit ausnahmslos, dass sie früh schon Signale von ihm oder ihr erhielten, die sie nicht oder zu wenig ernst genommen oder gar überinterpretiert haben.

So erklärte er beispielsweise schon beim zweiten Date: „Ich will gerade keine Beziehung, weil ich bald für zwei Jahre nach Australien möchte“, oder sie sprach sehr viel über ihren Ex, was darauf hindeutete, dass noch viele Gefühle für ihn da sind und die alte Beziehung noch nicht abgeschlossen ist.

Zeitgleich werden Signale völlig überbewertet und als falsches „positives Zeichen“ gedeutet. So fand er vielleicht, dass Ihnen das blaue Kleid gut steht oder sie bewunderte Ihre Art, wie Sie die berufliche Herausforderung gemeistert haben. Aber es ist eben nur das: Ein schönes Kleid, das Ihnen steht bzw. eine Situation, die Sie gut gemeistert haben, nicht mehr und auch nicht weniger. Hier geht es vor allem darum, besser hinzuhören, was Ihnen Ihr Gegenüber tatsächlich mitteilen möchte und im Zweifel nachzufragen, wie Ihr Gegenüber das Gesagte gemeint hat.

Muster erkennen und verändern

Wir haben alle sogenannte innere Muster, Programme, die immer wieder abgespielt werden. Viele davon sind sinnvoll und nützlich. Einige andere haben ausgedient, andere Muster sind möglicherweise immer noch notwendig. Wer beispielsweise dafür ausgelacht wurde, wenn er sich verletzlich gezeigt hat, wird vermutlich ein Schutzmuster entwickelt haben, um Verletzlichkeit zu verbergen.

Diese Muster wurden von uns regelmäßig oder einprägsam erlernt. Sie können auch kulturell bzw. gesellschaftlich variieren. In jedem Falle waren diese Verhaltensweisen sinnvoll, als wir sie erlernten. Nun fragen Sie sich, was daran sinnvoll sein kann, sich immer in den Falschen zu verlieben. Nun, vielleicht sind diese Muster heute nicht mehr zweckmäßig, aber sie waren es zu einer Zeit, als das Muster entstand. Im Leben wiederholen wir Muster solange, bis wir die nötigen Erkenntnisse erlangen, heute nicht mehr passende Muster zu verändern. Alles Ungelöste wiederholt sich, bis wir es gelöst haben.

Erkenntnisgewinn ist allerdings nur die halbe Miete. Denn erst, wenn wir uns der Muster, die wir immer wiederholen, bewusst sind, können wir prüfen, ob wir sie noch benötigen oder sie langsam ablegen möchten. Schließlich wünschen Sie sich eine Partnerschaft und übersehen dabei alle Personen, die wirklich daran interessiert sind, eine Beziehung mit Ihnen zu führen – sie sind die andere Hälfte der Miete. „Wie kann das sein?“, werden Sie jetzt vielleicht empört sagen. Schließlich wollen Sie ja eine Partnerschaft, es ist nur niemand da, der zu Ihnen passt. Ihre Wahrnehmung ist also nur auf das gerichtet, was Sie kennen und Ihnen vertraut ist – und nicht auf das Unerwartete oder Neue.

Lauschen Sie also einmal Ihren Gedanken: Gehen Sie davon aus, dass sowieso keiner zu Ihnen passt? Dass Sie sich sowieso immer in den Falschen verlieben werden? Sortieren Sie nicht innerlich jeden potenziellen Partner aus, weil er dieses oder jenes nicht hat und damit nicht passt? Fallen Ihnen wiederkehrende Glaubenssätze ein, die Sie sich immer wieder sagen? Können Sie wiederkehrende Verhaltensweisen – an sich selbst und auch an Ihrem Gegenüber – beobachten?

Wie sprechen Sie mit sich selbst? Wie denken Sie über sich selbst? Sind Sie ausschließlich liebevoll mit sich oder hören Sie öfter eine kritische Stimme, die Ihnen versucht weiszumachen, dass Sie nicht gut genug sind oder für immer allein bleiben müssen?

Der erste Schritt ist es also, sich dieser Gedanken bewusst zu werden und zu erkennen, welche Verhaltensweisen aus diesen Gedanken resultieren. Denn wir reagieren anders auf unsere Mitmenschen, wenn wir vorher mit uns selbst kritisch waren, im Vergleich zu, wenn wir liebevoll mit uns selbst umgehen. Eine Therapie kann dabei helfen: Hier erkennt man viel früher die unbewussten Muster, die uns daran hindern, eine erfüllende Beziehung aufzubauen.

Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

Das könnte Sie noch interessieren:

Wichtiger Hinweis:
Die Texte auf www.muenchen-heilpraktiker-psychotherapie.de wurden mit Sorgfalt erstellt und dienen informellen Zwecken. Die Inhalte sollen in keiner Weise verleiten, eine ärztliche Behandlung abzubrechen, eine Selbstdiagnose zu stellen, selbst eine Behandlung vorzunehmen oder einen Arztbesuch zu vermeiden. Ganz im Gegenteil: Die hier gegebenen Informationen ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung, Unterstützung und Behandlung.

Foto: Christian Kasper Fotograf München
Lektorat: Corinna Luerweg Hamburg
Grafik: Ulrike Fuchs München