Elternzeit nimmt jeder dritte Vater in Deutschland in Anspruch. Mittlerweile ist es sexy geworden, als Vater fürsorglich den Kinderwagen zu schieben und auch mal Windeln zu wechseln. Aber nicht nur auf das Sexappeal wirkt das Vatersein enorm positiv, auch Kinder profitieren von den Vätern und zwar in jeder Entwicklungsphase, Jungen wie Mädchen. Warum sind Väter in der Erziehung des Kindes so wichtig?
Inhaltsverzeichnis
1. Vom Kämpfer zum fürsorglichen Beschützer
Während der Schwangerschaft entwickelt sich eine Symbiose, die dazu dient, die Mutter-Kind-Beziehung zu stärken. Den werdenden Vätern bleibt nur das Zusehen und das mal die Hand auf den Bauch Legen.
Doch ist auch dieser „indirekte“ Kontakt bedeutend für Vater und Kind, denn sowohl für den Vater als auch für das Ungeborene ist diese Art der Nähe, selbst durch die Bauchdecke, spürbar, so dass alle Beteiligten sich aufeinander einstimmen können.
Zusätzlich werden Männer immer ein bisschen „mit-schwanger“. Damit ist nicht gemeint, dass sie etwa einen dicken Bauch kriegen können, sondern vielmehr, dass bei werdenden Vätern ein Anstieg des Stillhormons Prolaktin nachgewiesen werden konnte. Zeitgleich sinkt die Produktion des Kampf- und Sexualhormons Testosteron.
Mit anderen Worten: Hat Mann das Neugeborene erstmal in seinen Armen, ist der Testosteronspiegel um 33 Prozent gesunken. So schmilzt der härteste Kämpfer zum fürsorglichen Beschützer.
2. Er will doch nur spielen – wie Papa tollt
Während noch vor einigen Jahren die Verantwortung für Geborgenheit, sichere Bindung und damit eine gute Entwicklung des Kindes der Frau zugeschrieben wurde, weiß man inzwischen, dass auch Väter bemuttern können. Männer sprechen sogar Babytalk, schauen dem Kind dabei in die Augen und imitieren den Gesichtsausdruck. Ja, Väter stimmen sich auf den Takt von Lauten und Mimik des Sprösslings ein.
Außerdem spielen Väter ausdrucksstärker als Mütter. Manche behaupten, Männer würden nie erwachsen werden und ewig spielende Kinder bleiben, es sei nur der Preis des Spielzeuges, der sich ändern würde; doch gerade dieser Sinn für das Spielen bekommt Kindern ausgesprochen gut. Väter tollen intensiver, ihr Spiel ist körperbetonter als bei Müttern. Das gefällt den meisten Kids.
3. Männer in der Erziehung
Ob Erzieherin oder Lehrerin, gerade in der Erziehung fehlen noch immer Männer, die auch als Vorbild dienen. Die Väter bilden daher eine schöne Balance zu dem Frauenüberschuss, der noch immer in Kindergärten und Schule herrscht.
Gerade überbehütetes Verhalten und exzessives Einmischen von sehr vorsichtigen Mamas, lockern lebhafte Väter auf und schaffen damit einen gesunden Ausgleich. Von Papas lernen Jungs, sich mit 4 Jahren endlich richtig zu rasieren (mit der Rückseite des Kammes, versteht sich) und Mädchen lernen, wie der Mann sein soll, den sie später einmal heiraten werden.
4. Sprechen lernen mit Papa
Es ist kein Geheimnis, dass Frauen im Schnitt sprachbegabter und redegewandter sind als Männer. Trotzdem sind Väter beim Sprechen lernen wichtiger als Mütter. Dieses überraschende Ergebnis brachte eine US-Studie hervor. Demnach sollen die Kinder (ca. 6 Monate), deren Väter Geschichten erzählen (inspiriert von Bilderbüchern), in der späteren Sprachentwicklung anderen ein bis drei Jahre voraus sein. Laut jüngsten Untersuchungen haben Mütter dagegen weniger Effekt beim Sprechen lernen, da sie eher Sätze und Redensarten verwenden, die dem Nachwuchs bereits vertraut sind.
Da kommt der kreative Abenteurer beim Geschichten Erzählen auf seine Kosten, denn er reizt aus, was die Phantasie hergibt. Während Väter Qualitäten eines Animateurs entwickeln, finden Kinder bei der Mama Geborgenheit und Sicherheit.
Noch etwas ist interessant: Der Kanadier Daniel Paquette beobachtete, dass Kinder später weniger verhaltensauffällig wurden, wenn Väter die ersten Jahre viel Zeit mit ihnen verbrachten beispielsweise gemeinsame Spielabenteuer, Entdeckungstouren, Ausflüge oder Vorlesen.
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5. Selbstbewusstsein und sexuelle Entwicklung
Erziehung ist für Eltern eine permanente Gratwanderung zwischen emotionalem Rückhalt Geben und Freiraum lassen. Ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es hier nicht, denn jedes Kind ist anders und bringt seine eigene Persönlichkeit mit.
Was jedoch bei allen Kinder ähnlich ist: Kinder, die sich von ihren Eltern oder direkten Bezugspersonen geliebt, verstanden und akzeptiert fühlen, sind selbstbewusster, selbstständiger und zuversichtlicher.
Väterliche Zurückweisung wirkt dabei noch gravierender als die mütterliche Ablehnung.
Die Ablehnung kann bei Mädchen einschneidend sein: Durch die zuverlässige Zuneigung des Papas, kommen Mädchen meist später in die Pubertät, machen später die ersten sexuellen Erfahrungen und werden in der Schulzeit seltener schwanger.
Auch sollen in späteren Partnerschaften Frauen, deren Väter früher abwesend oder ihnen gegenüber gleichgültig waren, leichter für schnellen Sex mit wechselnden Partnern zu haben sein. Sarah Hill und Danielle DelPriore fanden heraus, dass jene Frauen Sexualität weniger mit Liebe und Empathie verbinden.
Fazit
Kinderwagen schieben, Fläschchen halten und Windel wechseln ist für den heutigen Mann selbstverständlich, schließlich ist die Fürsorge genetisch und damit sehr wohl männlich.
Alles in allem profitieren somit Kinder von der mütterlichen Geborgenheit und dem väterlichen Abenteuerdrang. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie immer mehr Väter auf dem Spielplatz im Sandkasten sitzen sehen, die mit dem Schäufelchen nach wahren Schätzen graben.
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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