Jeder Mann, der die Frau seines Herzens im Visier hat, will für sie da sein, sie beschützen, ihr Held sein. Gewagte These? Dann lassen Sie sich entführen in die Welt der Helden unserer Zeit und erfahren Sie, was Männer wirklich wollen.
Männer wollen für Frauen da sein
Männer genießen Frauen, die auch mal Schwäche zeigen und eine starke Schulter zum Anlehnen und Ausruhen suchen. Männer wollen gebraucht werden und für ihre Auserwählte da sein.
Im Zeitalter der Emanzipation, in welcher Frauen unabhängig geworden sind, sehnen sich Männer mehr denn je nach einer Frau, die Schutz an ihrer männlichen Schulter sucht.
Ein kitschiges Klischee? Keineswegs, denn die Zahlen belegen es. So ergab eine Umfrage von Elite Partner, dass 46% der Männer es lieben, einer Frau ihre starke Schulter zum Anlehnen zu schenken. Akademiker scheinen weniger Interesse zu haben, der Fels in der Brandung zu sein. Von ihnen mögen es nur 40%, wenn sie ihre sensible Seite zeigt und bei ihm Schutz sucht.
Jeder zehnte Singlemann genießt es, wenn eine Frau selbstbewusst und unabhängig ist und weiß, was sie will.
Männer möchten gebraucht werden
Basteln, schrauben, reparieren! Männer wollen zur Verbesserung der Welt einen erheblichen Anteil beisteuern. Wenn die Frau innerlich verzweifelt, während der Mann ihr Auto zerlegt – nach dem Motto „Hoffentlich macht er nichts kaputt!“ – fühlt der Mann sich ganz in seinem Element. Laut ihm darf es beim Zerlegen ihres Wagens ruhig laut und schmutzig sein.
Helden brauchen Bewunderung
Wie oft müssen sich Männer anderen Männern gegenüber behaupten, erleben Konkurrenzdruck oder Abwertung. Dabei braucht auch der härteste Kerl Verständnis, Wärme, Unterstützung, Trost und Anteilnahme.
Männer untereinander sind oft erfrischend direkt. Dort findet sich eine Art Verständnis, eine Geborgenheit, die es mit einer Frau auf diese Weise kaum zu spüren gäbe. Auf Frauen wirkt dieser verbale Schulterklopfer manchmal sogar grob, aber Männer untereinander empfinden dies meist als stärkend und aufbauend.
Dieses Stück „Heimat“ unter Gleichgesinnten kann die Liebesbeziehung zu einer Frau einerseits entlasten und zeitgleich bereichern.
Gefühl zeigen? Angst vor Verletzlichkeit
„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ – was für ein Blödsinn. Diese Redewendung wird von Menschen verwendet, die selbst ihre Schwierigkeiten im Umgang mit schmerzlichen Gefühlen haben. Bitter daran ist, dass echte Indianer damit lernen, ihre vermeintlich verletzliche Seite zu verbergen.
Richtig schwierig wird es bei diesen spätestens dann, wenn es darum geht, sich auf eine Liebesbeziehung einzulassen, denn Liebe bedeutet sich zu öffnen und hinzugeben. Und wie von Zauberhand scheinen nun diese unüberwindbaren Steine im Weg zu liegen; sie tragen den Namen „Angst“. Sei es die Angst vor Verletzlichkeit, die Angst vor Nähe, Hingabe oder mangelndes Vertrauen.
Weder die Mama noch die Traumfrau können im Mann die Sicherheit herstellen, für die er im Grunde seines Herzens selbst verantwortlich ist. Es ist ein Reifeprozess, sowohl für Frauen als auch für Männer, sich echt und ehrlich zu zeigen – das ist der Türöffner für Beziehungsfähigkeit.
Ein halbes Dutzend Gründe, warum es schwierig ist, einen Helden zu lieben
1. Ritter haben eine tolle Rüstung
Eine edle Rüstung muss glänzen und muss regelmäßig aufpoliert werden, damit sie glänzt.
2. Helden haben immer Termindruck
Im Namen der Gerechtigkeit sind Helden immer dort, wo ihre Hilfe erforderlich ist. Superman verbringt den ganzen Tag damit, andere Menschen zu retten. Das bekommt auch Lois Lane zu spüren.
3. Ritter kämpfen für ihr Königreich
Es mag vielleicht romantisch sein, einen Beschützer neben sich zu wissen. Doch wie anstrengend es wohl sein mag, immer kämpfend unterwegs zu sein. Ritter kämpfen für die Ehre, für den Sieg und für das Königreich; aber nicht für die Hand der Prinzessin. Ihr Job ist Kämpfen, um zu beschützen, nicht um zu lieben.
4. Die Ritterrüstung ist schwer und macht unbeweglich
Die Ritterrüstung dient in erster Linie zum Schutz, sie ist aber schwer zu tragen, macht müde, kraftlos und unbeweglich. Zu viel Energie geht drauf, um diese Rüstung den ganzen Tag tragen zu können.
5. Ständige Lebensgefahr
Helden stehen immer unter Spannung, sie schlafen schlecht bis gar nicht, denn es wäre unverzeihlich, wenn sie die Not eines/einer anderen einfach verschlafen würden. Sie leben in ständiger Gefahr, etwas zu verpassen.
6. Außer Dienst gestellt und einen Laufpass erhalten
Nach erfülltem Arbeitsauftrag bekamen Soldaten im 18. Jahrhundert einen Laufpass, auch Laufzettel genannt, um das Militär verlassen zu dürfen. Dieser Laufpass diente als Nachweis, dass der Inhaber kein Deserteur war. Das heißt, Soldaten waren erst freie Männer, wenn sie so einen Laufpass erhielten.
Der Held des 21. Jahrhunderts
Die heutigen Ritter und Helden dienen anderen Idealen. Schließlich geht es nicht mehr um das nackte Überleben. Die Kampfgebiete haben sich deutlich verlagert. Heute geht es um berufliche Herausforderungen, Weiterbildungen, darum, sich unter Kollegen und im Team zu behaupten, sportlich aktiv zu sein, um Familie, Freunde und Hobbys.
Der moderne Held erlegt sich seine Herausforderung ein Stück weit selbst. Es wäre fatal zu glauben, das „Königshaus“ (sprich: wofür der Held kämpft) trage Verantwortung für sein Glück.
Ruhm, Glanz und Ehre gebührt dem Helden aus dem 21. Jahrhundert dann, wenn er begreift, dass er selbst es ist, der sich freisprechen kann. Das ermöglicht ihm eine neue Freiheit, die aus Eigenverantwortung und eigener Entscheidungsfähigkeit heraus entsteht.
Neuzeitritter haben erkannt, dass sie selbst es sind, die ihre eigene Freiheit in der Hand haben. Ein freier Mann ist ein stolzer und gewachsener Mann, der sich auch in der Beziehung zu seiner Liebsten frei fühlt und dabei trotzdem gewisse Grenzen wahrt.
Herzlichst, Ihre Ulrike Fuchs
Paarberaterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie
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JO, liebe Ulrike …
Mit deiner Darstellung des „Neuzeit – Helden kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Aber vllt. liegt das auch an meinem Alter.
Ansonsten finde ich hast du den Kampf des „Helden“ super gut dargestellt und ich kann mich zum größten Teil damit identifizieren. Ich glaube das sich des Heldens Kampf immer mehr im Berufsalltag abspielt, weil wir ja alle nach Anerkennung streben und uns darin auch gerne „suhlen“.
Daher ist es wichtig, Emanzipation hin oder her, braucht der Mann im privaten Bereich jemanden den er „beschützen kann. Und das ist nun mal die Liebste und / oder auch die Familie. Gleichzeitig braucht er aber auch für sich mal jemanden, so das er das er eine Gefühl zum Anlehnen (reden) hat / bekommt. Er muss sich geborgen, verstanden fühlen und er braucht nach wie vor die Anerkennung – dann kommt der Rest von ganz alleine.
Leider ist durch die Emanzipation vieles verloren gegangen, weil der Mann vergessen hat, sich selbst zu emanzipieren!
Vielen Dank für deinen tollen Beitrag.
Ganz lieb und artig sende ich dir einen Wochenend Gruß
Ede-Peter
Lieber Ede,
da sprichst Du etwas an, „der Mann hat vergessen, sich selbst zu emanzipieren“. Ich denke, dass das klassische Rollenmodell ausgedient hat und es kann nicht sein, dass wir Rückschritte machen müssen, sondern ist es wohl besser, sich auf neue Begebenheiten einzustimmen.
Mal etwas kritisch gefragt; steht es nicht im Widerspruch, sich einen Menschen an seiner Seite zu wünschen, den Mann beschützen muss und andererseits an den Mann sich anlehnen kann? Oder braucht es nur einen Menschen, den man beschützt, damit man sich daneben größer und stärker fühlen kann? 😉 Ich denke, es wird Zeit, dass Männer ein neues Selbstbewusstsein entwickeln, eines, was aus ihnen heraus kommt und nicht allein auf die Mitmenschen gestützt ist. (das gilt natürlich auch für Frauen)
Ganz liebe Grüße Dir nach Sachsen, Ulrike